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Reisetagebuch 'Australien 2011/12'

Abschnitt 3 - 'Nord-West-Küste, Kimberley, Darwin'

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Vom 06.07.2011 bis 07.07.2011 (58. bis 59. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-07

Tacho:

Ort:  Grey River                                                Stellplatz:  RA am Fluß, weitl.m.Dump

Anfahrt:  84 km östlich von Port Hedland am Great Northern HW

Position: S  20Grad  18Min.  28Sek.  /  E  119Grad  15Min.  6Sek.  oder:  -20,3078   /  119,2517 Dezimalgrad

Bevor wir Port Hedland verlassen, müssen wir unbedingt noch einmal zur Libary, Uwe ist dabei, dazu noch schnell etwas

vorzubereiten. Es klopft an unsere Tür - wer sollte das sein - hier kennt uns doch keiner.

Erwin - ein Österreicher grüßt uns ganz freundlich. Wie fast Jeder hier, ist auch er überrascht, ein in Deutschland

zugelassenes Auto zu sehen. Man lernt sich kennen, man kommt ins Gespräch, ein paar wenige Tipps vom österreichischen

Aussie (er ist mit Frau vor 22 Jahren nach hierher ausgereist und wohl recht zufrieden und glücklich über seinen damaligen

Entschluß) für unsere Weiterfahrt.  Auch Ilse lernen wir noch kennen - 2 sehr nette und liebe Menschen. Vielleicht gibt´s ein

Wiedersehen auf einem der nächsten Plätze an der Strecke, so verabschieden wir uns.

Schnell noch zur Libary, letzte Einkäufe, nochmaliges Tanken, unseren 2. Reifen abholen  und raus aus der Stadt.

Es dämmert schon fast beim Einlaufen im Restarea am Grey River.

07.07.2011 - Über die zeitliche Aufenthaltdauerbegrenzung setzen wir uns heute hinweg und bleiben einfach noch einen Tag

 hier auf diesem schönen Platz (Bild). Ein Tag - mal nur zum Ausruhen nach 2 stressigen Tagen in der Stadt muß schon sein.

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Am 08.07.2011 (60. Reisetag):                                                                                         Bild WR-11-07-09

Tacho:

Ort:  Pardoo Station                                         Stellplatz:  Station Stay, gut & teuer

Anfahrt:  120 km hinter Port Hedland zur Küste abbiegen, ca. 13 Kilometer

Position: S  20Grad  6Min.  23Sek.  /  E  119Grad  34Min.  46Sek.  oder:  -20,1064   /  119,5794 Dezimalgrad

Erst mal schauen, ob wir ein Auto mit 2 gelben Kanistern sichten. Jawohl, Erwin mit Familie sind schon hier eingetroffen. Es

gibt eine freundliche Begrüßung und Tips für die Platzsuche. Wir lernen die beiden Kinder Alexander und Andrea kennen.

Waschsalon mit Waschmaschine und heißem Wasser kommen mir wie gelegen. Ich packe sofort meine Wäschsack und bin für

 die nächsten 2 Stunden verschwunden. Uwe folgt einer Einladung zum Angeltrip mit Erwin und Familie. - gerechte

Arbeitsteilung.

Am Abend sitzen wir dann noch in gemütlicher Runde an der Campsite von Erwin und Ilse bei einem Glas Wein, bei leckerem

Eis und bei netter Unterhaltung - ein 3. Pärchen ist noch dabei - zusammen. Wir erhalten viele interessante Tipps für unsere

Rundreise durch ihre Wahlheimat. Wir verabreden uns für ein Wiedersehen zum Zeitpunkt, wenn wir durch Victoria reisen. 

Wodonka, die Heimatstadt von Erwin und Luise mit deren schönen Umgebung liegt schon irgendwie mit in unserem

Reiseprogramm.

Bild: Sonnenuntergang am Cape Keraudren


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Vom 09.07.2011 bis 10.07.2011 (61. bis 62. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-10

Tacho:

Ort:  Cape Keraudren Coastal Reserve               Stellplatz:  tlw. schöne Aussicht

Anfahrt:  163 Km von  Port Hedland, ausgeschildert seewärts vom Great Northern Hwy; 14 Km dirt road

Position: S  19Grad  57Min.  26Sek.  /  E  119Grad  46Min.  7Sek.  oder:  -19,9572   /  119,7686 Dezimalgrad

Wir verabschieden uns von unseren Reisefreunden und von Pardoo. Weiter geht es zum nächsten Ziel, dem Cape Keraudren,

nur wenige Kilometer von hier direkt am Meer gelegen.  Beim Ranger müssen wir unseren Obolus für die Einfahrt in das

Gebiet und die Übernachtungen bezahlen und dann geht es auf Platzsuche.Wir merken, daß die "Winterferien" begonnen

haben und außerdem ist Wochenende , die schönsten Plätze sind wohl schon vergeben. Mit viel Mühe zum Ausrichten unseres

Campers auf unebener Fläche richten wir uns ein.

Nachdem unser Brot gebacken ist, machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Dabei entdecken wir doch noch unser

Traumplätzchen.  Kurz entschlossen entscheiden wir uns für einen Umzug. Zurück am Platz wird unser Krempel ins Auto

verfrachtet und ab geht die Post. Nun stehen wir direkt am Wasser mit Blick auf die Bucht - eben ein Platz in der ersten

Reihe - und können gerade noch beobachten, wie die Abendsonne glutrot in die türkisfarbene See untertaucht. Das sind

glückliche Momente, wo wir froh sind, daß wir immer wieder den Mut aufbringen und aufbrechen, um Unbekanntes zu

entdecken. 

10.07.2011 - Regentropfen, die auf unser Lukendach tropfen, die sagen uns, heut wird es wohl nicht ganz so schön.

Nach dem Frühstück werden die Wanderschuhe angezogen, bei bedecktem Himmel läßt es sich gut laufen. Wir wollen dem

nächsten Kap ein bißchen an die Pelle rücken. Der Strand ist wild, es geht über große Steine, oder durch fest gepreßten Sand.

 Da gerade tiefste Ebbe ist ragen überalle Korallen- oder Muschelbänke aus dem Sand. Nach ca. 2 Stunden sind wir zwar

noch nicht ganz am nächsten Kap, aber doch schon fast bis am Ende der Bucht, wo große weiße Sanddünen sich  weit ins Land

hinziehen (Bild). Schade nur, daß der Wind so rauh bläst, denn der feine Sand setzt sich in Nase, Ohren und in den Haaren

fest. Mit unseren Kameras müssen wir sehr behutsam umgeben, denn das kleinste Körnchen im "Getriebe" könnte sie leicht

außer Gefecht setzen.

Zurück am Stellplatz werden wir wieder von Känguruhs begrüßt. Morgens und abends erscheinen diese drolligen und

neugierigen Tiere hier und bestaunen uns Camper - mal anders als üblich. Heute findet leider der Sonnenuntergang im

"Saale" statt, denn die Wolkenbank will einfach nicht mehr aufbrechen - schade. So werden wir wohl auch morgen

weiterziehen.


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Vom 11.07.2011 bis 13.07.2011 (63. bis 65. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-13

Tacho:

Ort:  Stanley RA                                               Stellplatz:  Rest Area; großzügig

Anfahrt:  402 km  nordwestl.von Port Hedland

Position: S  19Grad  2Min.  36Sek.  /  E  121Grad  39Min.  56Sek.  oder:  -19,0433   /  121,6656 Dezimalgrad

11.07.2011 - Die Landschaft bleibt  weiter flach wie ein Teller. Buschland und  reine Steppenlandschaft lösen sich

gegenseitig ab. Verhältnismäßig viel Regen in der letzten Zeit haben viel frisches Grün und Blüten hervorgezaubert. So

kommt uns der Name "Great Sandy Desert" dieser Landschaft rechts der Straße etwas unpassend vor.

Etwa 210 km vor Broome liegt unser ausgewählter Restarea "Stanley" - ein weiträumiger Platz mit Toiletten und pi,pa,po … 

Wieder treffen wir viele Traveller an -  hier in Australien waren wir bisher nachts selten allein.

12.07.2011 - Der Regen geht in einen Landregen über. So bleibt mir noch Zeit, unser Tagebuch zu aktualisieren und Uwe

pusselt an unserer Hompage herum. Vielleicht haben wir Muse und Glück, in Broome Alles ins Netz zu schicken.

Am Nachmittag rücken wir etwas näher an Broome heran.

So hatten wir es jedenfalls vor - aber bekanntlich heißt es doch so schön: Der Mensch denkt und ein Anderer lenkt.

Wir verlassen den vertrauten Platz biegen auf den Highway ein  und vernehmen  beim Gasgeben ein blechernes dumpfes und

lautet Geräusch. Uns bleibt fast das Herz stehen. Uwe denkt sofort an sein so schön geflicktes Rohr am Auspuff. Hat wohl

doch nicht so lange überdauert, wie wir gedacht haben und hofften. Bald schon erscheint auch auf unseren Display  das

dazugehörige beängstigende Symbol. Uns bleibt keine Wahl, wir müssen zurück zum Parkplatz und hoffen, daß morgen der

Regen nachläßt und Uwe wieder unters Auto kriechen kann. Keine guten Aussichten !!!

13.07.2011 - Das Wetter hat ein Einsehen. Die beabsichtigte Reparatur fällt wenigstens nicht in's Wasser. Es gibt hier sogar

eine Betonplatte, auf der wir unser Auto aufbocken können. Für Uwe ist es jetzt schon Routine - bald ist das defekte Rohr

ausgebaut. Diesmal versucht er auch, die Ursache für die vielen Ausfälle zu finden und stellt fest, dass  ein  Halter, der lt.

Reparaturanweisung das benachbarte Teil halten soll einfach fehlt. Wie nie angebaut! Kein Wunder, wenn sich das Rohr da

zu Tode schüttelt. Wie doch Uwe die deutsche Wertarbeit liebt! Trotz Routine wird es Mittag, bis alles wieder i. O. ist. Wir

haben inzwischen noch Bekanntschaft mit Heidi und Manfred, die schon 27 Jahre in Australien leben und die uns helfen

wollten, gemacht.

Bild: Die Reparatur ist gelungen - jetzt ist Ausruhen angesagt

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Am 14.07.2011 (66. Reisetag):                                                                                         Bild WR-11-07-14

Tacho:

Ort:  Willie Creek                                             Stellplatz:  Camp Spot

Anfahrt:  beschilderter Abzweig von der Straße nach Cape Leveque; schlechte sandy road

Position: S  17Grad  45Min.  33Sek.  /  E  122Grad  12Min.  40Sek.  oder:  -17,7592   /  122,2111 Dezimalgrad

Ganz vorsichtig fahren wir heute morgen los - das geflickte Verbindungsrohr soll möglichst lange halten. Die erste Etappe bis

 Broome bringen wir glücklich hinter uns. Hier scheint sich ganz Australien ein Stelldichein gegeben zu haben: Alle

Campingplätze sind rappelvoll und auch so ist es für uns ungewohnt betriebsam hier.

Keine guten Bedingungen für die Lösung unserer Probleme. Ersatzteile für unser Auto sind hier nicht zu bekommen. So

beschränken wir uns erst 'mal auf andere wichtige Dinge, wie die Sorge um unser leiblichesWohl, Betriebsstoff für unser

rollendes Heim und die Suche nach einem möglichst guten  Internetanschluß. Ehe wir uns versehen, ist es 15 Uhr. Wir fahren

zum Campspot Willie Creek und finden hier 30 km außerhalb noch ein Plätzchen…

Bild: Broome, Cable Beach


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Vom 15.07.2011 bis 17.07.2011 (67. bis 69. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-15

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  unbezeichneter Platz

Anfahrt:  9 Km vom Roebuck.-Rhs; 28 Km vom Cable Beach; gegenüber Zufahrt zur Roebuck Plains Station

Position: S  17Grad  51Min.  25Sek.  /  E  122Grad  26Min.  47Sek.  oder:  -17,8569   /  122,4464 Dezimalgrad

15.07.2011 - Schön war der Übernachtungsplatz nicht (keine Aussicht, Sandfliegen) und die Piste dahin war unter aller S… .

Wir beschließen, für die Tage hier in Broome auf einem Platz am Broome Hwy zu nächtigen und zu den Sehenswürdigkeiten

zu pendeln.

Wichtig ist heute vor allen anderen Dingen der Internetbesuch zum Abetzen unserer Hilferufe in die Heimat  wegen unserer

erforderlichen Ersatzteile. Das klappt wider Erwarten mal ganz gut, der Anschluß hier ist ziemlich stabil und flott. Uwe kann

noch unsere Finanzen kontrollieren, die wichtigsten angekommenen Mail´s lesen oder übernehmen und sogar noch unsere

Hompage hochladen.

Nun können wir uns etwas entspannen, denn die Sorge um unser Vehiculo ist schon ein bißchen nervig. Erholen können wir

uns herrlich am Cable Beach, der sich (bei Ebbe) autobahnbreit westlich der Stadt 25 km lang am indischen Ozean dahinzieht.

 Weiß leuchtet der Silikatsand zwischen Dünenbergen, der Brandung und der türkisfarbenen Bucht. Fast schon Kultstatus

haben hier die Sonnenuntergänge - am besten auf dem Rücken eines Kameles - das werden wir uns aber bestimmt verkneifen.

Wir halten aus, bis der rote Ball ins Meer gesunken ist (Bild). Zuvor gibt es noch ein nettes Schwätzchen mit 3 Chemnitzer

Backpackers in  stilvollem  Sächsisch.  Der Sonnenuntergang ist zwar nicht der schlechteste, doch mit denen im Outback,

umgeben von roter Erde, einfach  nicht zu vergleichen. Die Dämmerungsphase ist hier in den Tropen nur kurz, so haben wir

zu tun, bei Dunkelheit das richtige Loch vom Highway  zum Stellplatz  zu finden.

16.07.2011 - Was kann man hier besseres tun, als wieder zum Strand zu gehen.  Wir sind zwar auch hier schon weit

marschiert - heute geht es aber in die andere Richtung. Hier treffen wir noch weniger Badegäste an, je weiter wir wandern,

so einsamer wird es. Trotz der vielen Gäste in der Stadt, ist der  Beach nur schwach besucht - kein Vergleich mit den

Stränden in anderen Gegenden, wie Europa oder Asien. Ein Segen ist hier das Fehlen der riesigen Hotelburgen wie anderswo.

 Hoffentlich bleibt das noch lange so. Am Mittag sind wir so aufgeheizt, daß ein Bad im Meer etwas Wunderbares ist. Am

frühen Nachmittag brechen wir dann auf in Richtung Stellplatz.

17.07.2011 - Heute wollen wir nur ein bißchen am Strand bummeln gehen. Wir treffen auf Manfred und Heidi wieder und

verbringen einige Zeit bei Ihnen unter dem Sonnendach. Danach machen wir uns noch auf zum Leuchtturm und dem

Gantheaume Point, wo 130 Mio. Jahre alte Dinosaurierspuren erhalten blieben. Die Originale können wir leider nicht sehen,

da dies nur bei extremer Ebbe möglich ist, aber es gibt auf der Klippe einzementierte Nachbildungen der Fußstapfen.


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Vom 18.07.2011 bis 21.07.2011 (70. bis 73. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-18

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7./Toilette entsorgen easy am Eingang "Vacation Village Camp Park" (S17/58/31 E122/12/49); Wasser

                holen wir vom Access Cable Beach (Fußdusche)

18.07.2011 - Den heutigen Tag haben wir fast gänzlich dem "Malcom Douglas Wilderness Park" (Bild: Parkeingang) gewidmet.

 Obwohl wir sonst Tiere am liebsten in freier Natur beobachten, ist der Besuch dieses Parkes für uns ein besonderes Erlebnis

 - denn wo sonst kann man die gefürchteten Salzwasserkrokodile schon so hautnah erleben, ohne um sein Leben fürchten zu

müssen. Natürlich hat der Park außerdem noch viele andere interessante Bewohner.

19.07.2011 - Nichts weltbewegendes nehmen wir uns heute vor - ein bißchen Badspaß und Spazieren am Strand. Am

Nachmittag schauen wir in unser Internetpostfach und nach einem Date auf dem Broomer Caravanpark mit Erwin und Ilse

geht es zurück zum Stellplatz.

20.07.2011 - Um 7.34 ist heute tiefste Ebbe - wir starten also zeitig zum Strand. Die großen Dinosaurierfußabdrücke gehen

uns doch nicht aus dem Kopf - vielleicht können wir sie heute sehen. Viel Andrang herrscht auf dem Parkplatz.

Über 8 m Gezeitenunterschied ist heute zu verzeichnen. Wir müssen also weit hinunter und auch weit hinaus auf dem

Meeresgrund steigen. Wer sucht, der findet - aber ein bißchen Phantasie muß man auch mit haben. Es klicken die

Fotoapparate und alle Leute staunen, aber bald schon sitzen wir wieder im Auto. Gefrühstückt wird an der großen Pier von

Broome mit anschließendem Spaziergang auf dieser hinaus zu den Anglern. Gut gelaunt, im Caravanpark noch gedumpt,

gondeln wir  zurück in die Stadt. Urplötzlich vernehmen wir wieder das häßliche Geräusch vom Motor unseres WoMo´s -

unsere Laune sinkt sofort ins Bodenlose.  Alle Pläne des Tages sind perdü - so schnell als möglich schleichen wir nur noch  zum

 Stellplatz, morgen früh muß sich Uwe wieder in seinen Overall werfen und unter´s Auto -   der Arme, wirklich nicht zu

beneiden. Heute ist es dazu viel zu warm.

21.07.2011 - Nun schon zum dritten Mal die gleiche Tourtour - Uwe flucht und schimpft wie jedesmal - ich verfluche( in

Gedanken natürlich nur)  die Werkstatt, welcher wir das zu verdanken haben, nach ca. 5 Stunden ist das Auto wieder

fahrbereit. Jetzt muß ich wohl Uwe ein bißchen verwöhnen, er darf sich jetzt  im Schatten mit einer kühlen "Blonden" aalen.

Ich übernehme die Aufräumarbeiten.

Nun hoffen wir, daß uns unser Auto über ca. 2000 Km bis nach Darwin bringt, wo wir unsere wahrscheinlich schon unterwegs

 befindlichen Ersatzteile beim Post Office in Empfang nehmen wollen.


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Vom 22.07.2011 bis 25.07.2011 (74. bis 77. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-22

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7.&18.7.

22.07.2011 - Als erstes geht's (mit wieder freundlich schnurrendem Motor) zum Internet. Wir hoffen auf Nachricht von

Holger über den Versand der Ersatzteile. Leider ist noch nichts da. Schnell setzen wir noch eine Erinnerung  ab. Es ist ein

schöner Tag - und den wollen wir trotz Allem genießen. Wir wandern nochmals am Cable Beach nach Norden. Diesmal nehmen

wir uns das gerade noch sichtbare kleine Kap vor. Der Rückweg wird uns ganz schön sauer, weil die Sonne unbarmherzig

brennt und bei einsetzender Flut der harte und deshalb gut zu begehende Strandstreifen verschwindet und wir kilometerweit

nur weichen Sand haben. Immerhin sind wir fast bis Willie Creek gekommen und der Strand vor Broome war von dort kaum

zu erkennen (Bild: "da hinten liegt Broome").  Wieder am Internet müssen wir enttäuscht feststellen, daß noch keine

Nachricht vorliegt  - wir müssen uns eben weiter gedulden und kehren zum vertrauten Standplatz zurück..

23.07.2011 - Wieder geht's nach Broome. Endlich ist Nachricht von Holger da (es gab Übermittlungsfehler). Unsere Teile

sind bereits im Flugzeug; gehen aber nach Derby. Nach unserer letzten Pleite mit dem geflickten Teil sind wir erleichtert, daß

 unsere Adreßänderung nicht angekommen ist. Lieber noch ein wenig länger warten als auf 2000Km nach Darwin x-mal

flicken… . Wir werden am besten noch eine Weile auf diesem günstigen Platz  bei Broome bleiben. Für Strandbesuche ist

unser Auto jedenfalls noch gut. Da jetzt alles etwas gemütlicher läuft, grillen wir heute Abend am Feuer.

24.07.2011 - Heute bleiben wir hier, arbeiten alle Restanten auf und dann wollten wir eigentlich nach langer Zeit wieder

Boule  spielen.  Daraus wurde nichts, weil unsere Nachbarn Margret und Dirk und später noch Su und Garry (nur Dirk, ein

gebürtiger Holländer, konnte ganz wenige Brocken Deutsch) uns kennen lernen wollten. Wir freuen uns immer, wenn uns

solches Interesse entgegengebracht wird. Da wir  sehr geduldige Zuhörer hatten, konnten wir trotz unseres "rudimentären"

English auch kompliziertere Zusammenhänge 'rüberbringen. Für unsere weitere Reise haben wir auch noch einige Tips

erhalten.

25.07.2011 - Heute geht's erst einmal zum Internet (neuerdings bei McDonald zum Nulltarif) wg. Sendungsverfolgung, Mails,

 Bank und Tagebuch hochladen und anschließend etwas Strand. Nachmittags besuchen wir Erwin und Ilse und ihre Kinder.


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Vom 26.07.2011 bis 31.07.2011 (78. bis 83. Reisetag):                                       Bild WR-11-07-26

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7.&18.7.

Uwe muß trotz  Widerwillen auch heute wieder unter´s  Auto- einige Schrauben an der  Rohrbandage haben sich gelockert,

müssen nachgezogen werden, zum Glück nichts Schlimmeres. Dann versuchen wir es wieder mit einer Fahrt in die Stadt -

Internet bei Mc Donnald - leider keine neue Nachrichten über die Ankunft  unseres sehnsüchtig erwartetes Paket. Am

Nachmittag, beim Geburtstagskaffee bei Ilse und Erwin, müssen wir sogar noch die enttäuschende Nachricht zur Kenntnis

nehmen, daß die Sendungsverfolgung hier in Australien wahrscheinlich für unser Paket nicht möglich ist. Keine guten

Aussichten.

Während wir auf die männliche Gesellschaft, die noch beim Angeln ist, warten, sind Ilse und Judy dabei, eine Torte zu

backen. So gegen 16.00 Uhr sitzen wir in gemütlicher Runde zusammen mit: Ilse, Erwin (Bild) und  Kinder, Judy und Alan

sowie Rudi, ehemals Frankfurtaner und seiner Ehefrau  aus London. Die Geburtstagstorte wird unter Hallo freigegeben. Die 

Geburtstagskinder Alexander und Alan dürfen sie anschneiden. Ich kann nur sagen - ein besonderer Leckerbissen !! Bald

vergessen wir unseren Ärger und sogar auch, rechtzeitig aufzubrechen. Schon längst ist die Sonne verschwunden und wir

sitzen immer noch und plaudern.

27.07.2011 - Heute gönnen wir uns und  unserem Auto einen Ruhetag. (Immerhin werden wir bei aller Sparsamkeit mehr als

2000 Km mit dem geflickten Teil weg haben, wenn wir endlich nach Derby starten können, um unser Ersatzteil zu holen. Uwe

möchte nach Möglichkeit nicht nocheinmal flicken, weil das immer schwieriger wird.) Keine Stadtfahrt ist geplant und keine

Besuche. Wir machen einfach mal garnichts Besonderes. Der Stellplatz wird am Tage ziemlich leer - wir sind fast die

Einzigen, die nicht abgereist sind. Auch am Abend kommen heute im Gegensatz zu den letzten Tagen nur wenige Traveller.

Wir genießen die Ruhe abends an einem kleinen Lagerfeuer, an dem davor unser Schaschlyk geschmort hat.

28.07.2011 - Wir treffen uns mit Margret und Dirk am Vormittag beim Visitor-Center. Sie wollen uns behilflich sein, bei der

Auswahl der richtigen Telefoncard für Gespräche nach Germany. Anschließend geht es wie immer zum Beach - nur dort ist

die Tropenwärme erträglich.

29.07.2011 - Heute legen wir wieder einen Ruhetag am Stellplatz ein.

30.07.2011 - Einkäufe, Internet und Anderes liegt an und dann Baden am Cable Beach. Am Spätnachmittag nehmen wir

Abschied von Ilse, Erwin und Kinder sowie Judy.  Wir versprechen Ende des Jahres bei ihnen vorbeizukommen.

31.07.2011 - Da noch einige Zeit des Wartens vor uns liegt, können wir uns getrost schon wieder einen freien Tag nehmen.

Uwe hat noch einige Kleinreparaturen, die der Vollendung warten und ich kann mich des Computers bemächtigen und im

Tagebuch Einiges nachholen. Vielleicht werde ich noch einige Mails beantworten.

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Vom 01.08.2011 bis 02.08.2011 (84. bis 85. Reisetag):                                       Bild WR-11-08-02

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7.&18.7.

Der Tag verläuft hier fast schon standardmäßig - tagsüber City, Internet und Strand und am abend sitzen wir vor unserem

Feuerchen, auf dem meist vorher etwas gegrillt wurde, und lauschen dem Knistern des trockenen Holzes. Endlich haben wir

auch das "Kreuz des Südens" am Sternenhimmel entdeckt - wir glauben es jedenfalls.

Dirk und Margaret von ihrem Aufenthalt im Caravanpark zurück, überraschen sie uns mit einem kleinen Abschiedsgeschenk,

einem Bildband mit Superfotos von Tasmanien. Morgen wollen sie ihre Reise fortsetzen.

02.08.2011 - Kurz, bevor wir uns von Dirk und Margaret verabschieden, telefoniert Dirk noch mit dem Postamt von Derby - es

 hätte ja ein Wunder eingetreten  und unser Päckchen mit den ersehnten Ersatzteilen schon angekommen sein. Aber es bleibt

bei "hätte" - !!!!

Wir fahren wieder in die City und zum Strand, noch ist es am Meer am angenehmsten.

Bild: Dirk und Margarete - Vielen Dank, daß Ihr so bemüht wart, uns zu helfen! (Thank you, that you were so eager to help us!)


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Vom 03.08.2011 bis 06.08.2011 (86. bis 89. Reisetag):                                       Bild WR-11-08-06

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7.&18.7.

03.08.2011 - Ist Ruhetag.

04.08.2011 - Fahrt in die Stadt, Strandwanderung, Baden, Shoppen usw..

05.08.2011 - Ist Ruhetag.

06.08.2011 - Fahrt in die Stadt, Strandwanderung (diesmal auf der anderen Seite der Halbinsel - vom Town-Beach aus),

Baden am Cable Beach, Shoppen usw..

Bild: Stranwanderung vom Town Beach mit  "Tiefseehafen" im Hintergrund

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Vom 07.08.2011 bis 08.08.2011 (90. bis 91. Reisetag):                                       Bild WR-11-08-07

Tacho:

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7.&18.7.

07.08.2011 - Ist Ruhetag. Nach den ersten Tagen ungeduldigem Wartens haben wir uns in das Unvermeidliche gefügt und

fangen an, die streßfreien Tage zu genießen. Immerhin haben wir großes Glück, daß wir unsere Wartezeit in/bei Broome, das

 eine Urlaubsreise wert ist, verbringen können.

Am Nachmittag, ich bin gerade beim Schmökern, sehe ich ein Auto mit deutschem Kennzeichen in unsere Areal einbiegen.

Das erste deutsche Auto - ein besonderer Augenblick. Der Fahrer, ein netter Bursche, heißt Thorsten (Bild) und ist im

gleichen Alter wie unser Torsten - in seiner Art erinnert er mich auch sehr an unseren Großen zu Hause. Thorsten ist allein

unterwegs und das schon seit, ich glaube er sagte 7 Monaten, und er kommt aus genau der entgegen gesetzten Richtung wie

unsere Route verlaufen soll. Seine Reise begann in Melbourne.  Wir sitzen lange zusammen und quatschen  - erst als der

letzte Knüppel Holz vom Feuerchen verzehrt ist, verziehen wir uns alle in unsere Kemenaten zurück.  

08.08.2011 - Bevor wir uns von Thorsten verabschieden, werden noch einige Info´s ausgetauscht - davon kann man ja nie

genug haben. Wir glauben schon, daß wir uns noch einmal über den Weg laufen.

Nun geht es wieder in die Stadt, zum Strand, zum Shoppen usw. und am späten Nachmittag wieder zurück. Mit dem Internet

sind wir leider nicht so erfolgreich, wie wir es uns wünschten.

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Vom 09.08.2011 bis 13.08.2011 (92. bis 96. Reisetag):                                       Bild WR-11-08-13

Tacho:      68.006

Ort:  Broome Hwy                                             Stellplatz:  s.15.7.

Anfahrt:  s.15.7.&18.7.

09.08.2011 -  Einkaufen, Beach besucht mit Badespaß; Thorsten ist wider Erwarten nochmals zurückgekehrt. So verbringen

wir den Abend gemeinsam bei Pizza und Wein am Feuerchen.

10.08.2011 - Internetversuche waren alle wieder einmal negativ und so ist Uwe endlich gargekocht für den teuren UMTS-

Stick. Damit geht's besser - Netzabdeckung vorausgesetzt. Außerdem gibt es Standwanderung und Badespaß.

11.u. 12.08.2011 - Internet, Standwanderung und Badespaß.

13.08.2011 - Letzer Besuch am Town-Beach (Bild), letzter Einkauf in Broome, Gruß- u. Visitenkarten gedruckt; Abschied vom

Cable-Beach und Sonnenuntergang mit Himmelsleiter genossen.


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Am 14.08.2011 (97. Reisetag):

Tacho:

Ort:  Nillibubbica                                             Stellplatz:  RA am HW mit Dumpstation

Anfahrt:  Great Northern HW - ca.  71 km östl. vom Roebuck Plains RH

Position: S  17Grad  39Min.  21Sek.  /  E  123Grad  7Min.  57Sek.  oder:  -17,6558   /  123,1325 Dezimalgrad

14. 08.2011 - Thorsten hat hier am Broome Hwy auch nocheinmal genächtigt - nach seiner Auskunft ist die Himmelsleiter

nicht beim Sonnenunter- sondern beim Vollmondaufgang zu sehen - ätsch!  Wir bleiben heute auf dem Stellplatz, um

Hauswirtschaft (Brot backen, Vorratkochen und Einfrieren) und Homepage zu machen. Die Schellen an der

Auspuffflickstelle scheinen wieder etwas locker geworden zu sein – aber bis Derby wird es schon noch halten. Wir hoffen,

daß unser Ersatzteil dort endlich angekommen ist...  .

Eigentlich sollte es erst am nächsten Morgen  weiter gehen. Da ist aber ein sonderbarer Besucher, welcher dauernd unser

einsames Auto verstohlen beäugt (Uwe, der in dieser Zeit im Auto am Computer sitzt, meint, daß er sich vielleicht mehr für

mich, die ich allein vor'm Auto saß, interessiert hat) - aber man weiß ja nie - und wenn wir heute noch bis zum nächsten

Resrarea fahren, haben wir es morgen nicht so weit nach Derby. Das ist auch ein guter Grund und so fahren wir los und

kommen mit einbrechender Dunkelheit auf dem ziemlich vollbesetzten Restarea an. Nach anfänglichem Generatorgeknatter

und Country-Musik bricht aber bald eine ruhige Nacht an… .


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Vom 15.08.2011 bis 16.08.2011 (98. bis 99. Reisetag):                                       Bild WR-11-08-16

Tacho:

Ort:  Lennard River                                           Stellplatz:  RA schön gel. am Fluß

Anfahrt:  an der Giovv River Road gleich nach dem Abzweig zur Windjana Gorge links vor der Brücke

Position: S  17Grad  23Min.  34Sek.  /  E  124Grad  45Min.  22Sek.  oder:  -17,3928   /  124,7561 Dezimalgrad

Früh brechen wir auf - wir haben ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Heute werden wir erfahren, ob unser lang

ersehntes Paket aus Deuschland bei der Post in Derby nun endlich eingegangen ist.

Trotzdem geniessen wir die Fahrt. Der Buschwald zwischen wenig hohen Bäumen wurde an der Strecke teilweise der

Brandrodung übergeben. Übrig blieben kräftig hohe Bäume und viele, viele Termitenhügel, die nun gut überschaubau - den

Pinnacles an der Westküste ähnlich - in der Gegend herumstehen. Schon ein recht seltsamer Anblick. Je weiter wir uns nach

Osten bewegen, desto häufig treten die für Australien typischen Flaschenbäume auf. Einige sind noch gut belaubt, einige

teilweise belaubt mit Früchten behangen, einige haben nur noch Früchte an den kahlen Ästen hängen und viele sind auch total

kahl. Eines haben sie jedoch gemeinsam, den dicken wie eine Flasche aussehenden Stamm. Urige Exemplare sind unter ihnen.

 

In Derby angekommen, begeben wir uns sofort zum Post Offic. Mister David, uns vom Telefon schon bekannt, sucht lange und

 findet nichts. Eine Nachforschung über das Internet durch ihn bleibt auch erfolglos. Wir sind tief enttäuscht und unser

Launenbarometer fällt ins Bodenlose.

Wir suchen uns erst mal ein ruhiges Plätzchen, um die Enttäuschung zu verdauen und uns die nächsten Schritte zu überlegen:

Die Wahrscheinlichkeit, die Sendung zu erhalten, ist sehr gering. Es hat auch wenig Zweck, weitere wertvolle Zeit hier zu

vertrödeln. Wir werden noch eine ganze Weile mit unserem Flickwerk fahren müssen. In den größeren Städten werden wir

dann nach einer inländischen Bezugsquelle suchen.

Jedenfalls senden wir folgende Nachricht nach Deutschland zur DHL-Zentrale:

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Sehr geehrte Frau Brandt,

leider habe ich die Sendung bis heute nicht erhalten. Folgendes konnte ich feststellen:

In der Sendugsverfolgung wird das Ereignis "Ankunft im Zielland" bis heute nicht angezeigt. Beim australischen Post-

Tracking erhalte ich auf die Anfrage mit Matchcode die Antwort "Product not trackable". Lt. australischen Insidern können

Sendungen in Australien mehrere Wochen unterwegs sein. Deshalb habe ich zunächst nur bei der Post von Derby von Broome

aus angerufen. Es lag keine Sendung für mich vor. Heute bin ich zur Post Derby  gefahren. Es liegt noch nichts vor. Der

Postangestellte erhielt beim Post tracking ebenfalls keine Tracking details. Er vermutet, daß das Paket noch beim Zoll ist. (Da

müßte es aber doch wenigstens im Zielland eingetroffen sein - einschlägige Erfahrungen konnte ich jedenfalls in Chile

machen).

Es ist wahrscheinlich nicht sinnvoll, länger auf das Paket in Derby zu warten. Außerdem geht mein Aufenthalt hier auch

zuende.

Ich bitte Sie, nach dem Verbleib des Paketes zu forschen. Das Paket enthält Ersatzteile für mein Auto. Im Fall, daß es

aufgefunden wird, wäre es für mich am besten, wenn Sie dafür sorgen könnten, daß ich es an anderen Punkten meiner Reise

in Empfang nehmen  kann (zB. Darwin (NT) 0800 in 4 oder Cairns (QLD) 4870 in 8 Wochen). Am Donnerstag, d. 18.8. bin ich

 nocheinmal in Derby. Ich kann voraussichtlich auch erst dann meine E-Mails checken.

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Ulbrich

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'mal sehen, was daraus wird. Das Wetter ist zu schön, um hier Däumchen zu drehen. So machen wir uns auf zu einer der in

der Nähe liegendenden Naturschönheit, der "Windjana Gorge". Das heutige Ziel wird ein Restarea nicht weit vom

gleichnamigen Nationalpark  sein. Er liegt am Ufer des Lennard River, welcher in tausenden von Jahren diese grandiose

Schlucht durch die Napierrange gefräst hat.

16.08.2011 - Eine Wanderung durch den Windjana-Canyon (Bild)  wird in den frühen und noch etwas kühleren

Vormittagstunden angenehmer sein. Das heißt für uns früh raus und die 20 km zum NP hinter uns bringen. Uwe balanciert

unser defektes Auto mit viel Mühe über die Waschbrettpiste, immer die Angst im Nacken, unser Flickwerk könnte brechen.

Aber wir erreichen den Eingang der Schlucht, entrichten unseren Obulus und machen uns auf den Weg.

Schon viele Canoyns sind wir durchwandert, aber eben jede Schlucht hat ihre Besonderheiten. Bis zu 100 m hohe Felswände,

dazwischen liegen auf Sandbänken sich räkelnde Süßwasserkrokodile, Kadadus und  riesige Fledermäuse, sogenannte

Flugfüchse hängen in den Bäumen. Von zwar versprochenen Begegnungen mit  den großen Pythons wurden wir verschont.

Der Trip dauert nicht länger als 2 Stunden und nach einer Ruhepause am Parkplatz holpern wir zurück zum "Lennard River

Rest Area".


*

Am 17.08.2011 (100. Reisetag):                                                                                      Bild WR-11-08-17

Tacho:

Ort:  Birdwood Downs Station                          Stellplatz:  Stationstay, preiswert

Anfahrt:  21 Km von Derby; Abzw. Gibb River Rd. 15 Km lks 1 Km

Position: S  17Grad  21Min.  1Sek.  /  E  123Grad  46Min.  19Sek.  oder:  -17,3503   /  123,7719 Dezimalgrad

Auf der Fahrt zurück in Richtung Derby bewundern wir wieder die vielen Boabs (Flaschenbäume) an der Gibb River Road

(Bild). Wir kommen schon am Vormittag an. Wir haben wieder Internet. Von DHL kommt nichts Tröstliches: Die übliche

Lieferzeit ist überschritten und so hat der Absender das Recht, einen Suchantrag zu stellen. Für uns ist damit sicher, daß wir

unser Ersatzteil hier in Australien kaum noch erhalten werden. Da die Ursache des Verlustes noch offen ist, ist auch eine

zweite Sendung nicht sinnvoll. Wir müssen uns also bis zur nächsten goßen Stadt an unserer Route gedulden - und das sind ein

 paar 1000 km - und dort unser Glück versuchen, das (richtige) Teil hier zu bekommen. Keine schönen Aussichten. Uwe ist

aber entschlossen, das durchzukämpfen.

Der Tag vergeht mit Wäschewaschen, Putzen; Email verfassen, Homepage pflegen. Am kommenden Morgen will Uwe nochmals

 sein Flickwerk am Verbindungsrohr prüfen, weil es nun viel länger halten muß als geplant.

*

Am 18.08.2011 (101. Reisetag):                                                                                      Bild WR-11-08-18

Tacho:

Ort:  The Lake (Ellendale)                                Stellplatz:  Camp Spot an Viehtränke

Anfahrt:  ca. 120 km nach Abzw. Great Northern HW/Derby

Position: S  17Grad  55Min.  53Sek.  /  E  124Grad  46Min.  39Sek.  oder:  -17,9314   /  124,7775 Dezimalgrad

Früh am Morgen checkt Uwe noch einmal sein Flickwerk am Auspuff mit der Entscheidung, es muß noch ein Weilchen gehen.

So verabschieden wir uns vom Camp und fahren recht vorsichtig - "ja nicht so viel Gas geben", heißt Uwe´s Devise - weiter in

 Richtung Osten. Immer noch ist die Landschaft beherrscht von den für uns exotisch anzusehenden Boab´s (Flaschenbäumen).

 Am HW ist wenig los, weit weg von den Städten sind nur Camper oder hier und da mal ein Road Train unterwegs. Am

Nachmittag erreichen wir einen der für uns infrage kommenden Stellplätze und entscheiden uns gleich für den ersten. Er

nennt sich "The Lake" Campspot, doch der See ist doch mehr oder weniger eine große Tiertränke, viele Kühe lagern rund um

den kleinen See im Schatten der vielen Eukalythusbäume und Boab´s. Wir suchen uns auch ein Plätzchen im Schatten, denn

unser Innenthermometer klettert schon wieder über die 30 Grad.

Bild: Am "The Lake" Campspot


*

Vom 19.08.2011 bis 20.08.2011 (102. bis 103. Reisetag):                                  Bild WR-11-08-19

Tacho:

Ort:  Mary Pool (Mary River)                             Stellplatz:  RA schön gel./WC/Dumpst.

Anfahrt:  ca. 180 km östl. von Fitzroycrossing am Great Northern HW

Position: S  18Grad  43Min.  37Sek.  /  E  127Grad  45Min.  35Sek.  oder:  -18,7269   /  127,7597 Dezimalgrad

Ein nächstes Highlight der Kimberley´s steht heute im Programm, die "Geike Gorge". Dort hat der Fitzroy River eine 14 km

lange und bis zu 30 m tiefe Schlucht in das ehemalige Korallenriff gegraben. Im Gegensatz zum Lenneard River bei der

Windjana Gorge, führt der mächtige Fluß hier ganzjährig viel Wasser. Doch die Pegelstände zwischen Trocken- und

Regenzeit sind gewaltig. Man kann sie sehr deutlich an den Verfärbungen der Felswände in der Schlucht ablesen (Bild). Der

Fluß sollte auch von Süßwasserkrokodilen bevölkert sein, wir entdecken jedoch hier keine. Da müßten wir uns wahrscheinlich

vom Ranger mit einem Boot in entlegenere Winkel der Schlucht schaukeln lassen - aber diese Dollar´s sparen wir uns. Auch so

 ist die Wanderung durch das imposante Flußtal sehr schön, auch wenn wir ordentlich in's Schwitzen kommen - meistens

stapfen wir durch weichen Sand - etwas anstrengend bei den hier herrschenden Temperaturen. Im Örtchen Fitzroycrossing

haben wir Internetaccess du checken unsere E-Mails und dann geht es weiter am südlichen Rand der Kimberley´s in östliche

Richtung.

Das Landschaftsbild ändert sich laufend - es wird wirklich nicht langweilig. Die Boab´s lassen wir erst einmal hinter uns.

Links und rechts des HW nur Buschland mit Eukalypthusbäumen. Die tausenden Termitenhügel ändern laufend ihr Aussehen,

mal sind sie tief rotbraun, mal hell gelb, mal mehr grau. Größe und Form ändert sich ebenfalls, von klein bis mannsgroß, schmal

und spitz bis volluminös, groß und rund. Oft ist auch die Erde zwischen den Bäumen und Bäumchen schwarz von einer

Brandrodung oder auch einem nicht gewollten Brand. Wir haben uns sagen lassen, daß auch die Aborginals früher von Zeit zu

Zeit Buschland abgebrannt haben. Zur Zeit herrscht hier keine beängstigende Brandwarnstufe. Für uns nicht

nachvollziehbar, denn es ist sautrocken und heiß.

Wir erreichen am späten Nachmittag einen sehr netten Restarea, ein Platz am Mary River mit Toilette, Dumpstation und

Abfallbehältern. Wir fühlen uns hier wie auf einem Campingplatz, finden sofort einen Stellplatz direkt am Fluß. Viele Camper

 mit jeglicher Ausstattung von Zelt bis großem Sattelaufleger sind schon eingetrudelt. Eigentlich sollte man hier 24 Stunden

Aufenthalt nicht überschreiten, aber wir werden uns diesmal nicht daran halten, denn morgen muß Uwe doch noch was mit

seiner Notlösung unternehmen. Unser Bordcomputer hatte sich unterwegs zu oft gemeldet : "Hallo, Auspuff nicht in Ordnung

!!!!"

20.08.2011 - Also - was mut, das mut … ! Nach einem stärkendem Frühstück macht sich Uwe ans Werk. Das häßliche Teil muß

wieder raus, nachgeflickt und wieder rein… .

*

Vom 21.08.2011 bis 22.08.2011 (104. bis 105. Reisetag):                                  Bild WR-11-08-22

Tacho:

Ort:  Leycesters Rest                                        Stellplatz:  RA am Ord-River schön gel

Anfahrt:  100 km nördl. von Hall Creek am Great Northern HW

Position: S  17Grad  28Min.  45Sek.  /  E  127Grad  57Min.  4Sek.  oder:  -17,4792   /  127,9511 Dezimalgrad

Unser Vehicle rollt erst einmal wieder. Sieben Stunden harte Arbeit  gestern unter dem Auto waren doch nicht ganz umsonst.

Die 2. Bandage, welche Uwe über das Rohr gelegt hat, bringt uns vielleicht erst einmal bis Darwin. Aber es gibt noch ein

Geräusch, welches Uwe nicht gefällt. Da wird er  nocheinmal nachsehen müssen. Trotzdem gelangen wir ohne

Unterbrechungen und böse Hinweise durch unseren Bordcomputer bis zu unserem nächsten Ziel, einem Rest Area am Ord

River. Diesem mächtigen Fluß (aber nur in der Regenzeit) werden wir noch öfter begegnen - jedenfalls dort, wo er zu einem

der größten Stausee´n Australiens aufgestaut wurde. Vielleicht können wir dort endlich 'mal unser Faltboot benutzen. Wir

suchen uns ein Plätzchen und richten uns für zwei Tage ein  - Uwe will seinen  strapazierten Gliedern ein wenig Ruhe gönnen.

 

22.08.2011 - Das Geräusch ist schnell beseitigt - Uwe hatte nur vergessen, eine Mutter fest anzuziehen. Wir relaxen

ausgiebig. Nachdem die größte Hitze vorbei ist, raffen wir uns noch noch zu einer kleinen Erkundung der Umgebung und

eines kleinen Stückchen Ord-River auf.  Abends ist Lagerfeuer.


*

Am 23.08.2011 (106. Reisetag):

Tacho:

Ort:  Cockburn Rest Area                                  Stellplatz:  RA an Str./WC+Dumpstation

Anfahrt:  Great North. HW/ Abzweig Wingham und Kunururra

Position: S  15Grad  52Min.  7Sek.  /  E  128Grad  17Min.  59Sek.  oder:  -15,8686   /  128,2997 Dezimalgrad

Vor Mittag müssen wir nicht aufbrechen, da unser nächstes Ziel nur etwa 200 km weiter liegt. So kann ich noch schnell mein

fälliges Vollkornbrot backen. Aber dann brechen wir auf. Der HighWay führt uns stetig nach Norden, immer weiter den

Tropen entgegen. Im mächtigen Tal des Dunham River wird so auch die Landschaft  neben den skurilen Boab´s durch viele

Yogapalmen bereichert. Das Landschaftsbild ändert sich auch sonst gewaltig, da wir inun mmer entlang einer oder gar

zwischen zwei  Gebirgsketten,  fahren.

Den ersten Restarea nehmen wir in Augenschein - kein Stellplatz sagt uns zu. So fahren wir noch ca. 30 km weiter und

erreichen den Cockburg RA. Hier müssen wir uns nun einrichten, ansonsten würden wir noch in Kununurra landen und das

wollen wir bestimmt nicht.  Für diese Stadt wollen wir uns morgen mehr Zeit nehmen.

*

Am 24.08.2011 (107. Reisetag):                                                                                      Bild WR-11-08-24

Tacho:

Ort:  Keep River NP                                          Stellplatz:  Guriandalng Campground

Anfahrt:  im Keep River NP/ Zufahrt von Victoria HW wenige Kilometer nach Grenze ri. Nord abzweigen

Position: S  15Grad  52Min.  31Sek.  /  E  129Grad  3Min.  5Sek.  oder:  -15,8753   /  129,0514 Dezimalgrad

Nur wenige Kilometer sind es bis Kununurra. Leider sind wir heute zu zeitig gestartet - das Info-Center öffnet erst 10.00

Uhr ihre Pforten. So fahren wir die für uns infrage kommenden Campground´s schon mal ab und kommen zu dem Schluß - "nix

 für uns". Für das was uns hier geboten wird, zu teuer. Immerhin sind wir noch guter Hoffnung und glauben, auf dem schönen

Lake Argyle, dem aufgestauten Ord River etwas zu finden, wo wir endlich mal unser Boot in Aktion bringen können, wir

glauben mal dem Reiseführer. Also nichts wie hin.

Die Zufahrt durch ein Tal mit tropischen Antlitz - viele Yogapalmen - ist schon mal recht reizvoll. Dann erblicken wir den

Campingplatz. Aber wo ist das Wasser? Irgendwo muß man doch ans Wasser kommen. Ich erkundige mich nach den

Campingpreisen und Uwe sucht den Strand oder das Ufer. Alle Mühen sind vergeblich - was uns bleibt,  ist der Blick von

einem Lookout über den schönen See (Bild) in der Nähe der Bootsanlegestelle für die Ausflugsboote. Unterhalb der

Staumauer finden wir für unsere Mittagsrast ein hübsches Plätzchen. Das ist Alles was man am größten Stausee Australiens -

außer einer teuren Bootstour natürlich - unternehmen kann. Ein bißchen kläglich !!!

Wir kehren dem den Rücken und verlassen Westaustralien, um gleich hinter der Grenze den ersten Nationalpark des

Northern Territorium anzusteuern - den Keep River NP. Hier finden wir ein kleines Buschcamp für wenige Dollar mit

Feuerstelle an jedem Platz.  Für heute stehen keine Aktivitäten mehr an.


*

Vom 25.08.2011 bis 26.08.2011 (108. bis 109. Reisetag):

Tacho:

Ort:  Keep River NP                                          Stellplatz:  Janarm Campground

Anfahrt:  im Keep River NP/ Zufahrt von Victoria HW wenige Kilometer nach Grenze ri. Nord abzweigen

Position: S  15Grad  45Min.  44Sek.  /  E  129Grad  5Min.  57Sek.  oder:  -15,7622   /  129,0992 Dezimalgrad

Zwei kleine Trails stehen heute auf dem Programm. Der erste führt uns durch Buschland gleich hinter dem Campground -

weniger als eine Stunde sind wir unterwegs. Der Planet Sonne tut schon sein Bestes. Nach einer Rast wieder am Camp,

packen wir unsere 7 Sachen und fahren weiter hinein in den Park. Der 2. Trail liegt fast am Weg. Wir nehmen auch diesen

unter unsere Hufe - Aboriginal-Zeichnungen erwarten uns am Ziel (Bild). Uwe´s Kamera klickt ganz schön oft, denn die

Landschaft am Keep River entlang und bei den Felsmalereien sind schon sehenswert. Wir unterbieten natürlich wie schon

gestern die vorgeschriebene Wegedauer und sind schon nach 1,5 Stunden am Parkplatz zurück. Noch 8 km  sind es zum 2.  zu

fahren. Auch hier empfängt uns ein einfaches Buschcamp inmitten einer schönen Landschaft, gemütlich und klein - nur

wenige Besucher haben sich eingefunden. Für heute ist nur noch faulenzen angesagt.

26.08.2011 - 2 Trail´s durch tropisches Ambiente - aber nicht so feucht - mit einfachen Felsmalereien am Ende absolvieren

wir heute. Da wir sonst zu viel im Auto sitzen, sind wir bemüht, nach Möglichkeit jeden Trail zu gehen, wenn irgendwie

möglich. Da unser kluger Reiseführer keine Notiz von diesem schönen NP für nötig hielt, hatten wir auch nicht viel erwartet.

 Unsere letzte Wanderung - nur wenige Kilometer - begeistert uns sehr, das helle Grün der vielen Yogapalmen zwischen den

roten Felsendomen, geschaffen in tausenden von Jahren durch Wind und Wetter. Heute sind wir fast die 3. Stunde schon

unterwegs und die Sonne brennt erbarmungslos. Wir sind froh im Schatten unseres WoMo´s endlich die Füße hochlegen zu

können und die verlorene Körperflüssigkeit wieder auszugleichen. Später bekommen wir Besuch an unserer Campsite - 2

Berliner - etwa unser Jahrgang - sind mit einem kleinen ausgebauten Camper unterwegs.

Ich denke schon heute viel an unsere Kinder, sicher haben sie einen Tag vor ihrem "Großen Tag" ganz schön was um die

Ohren und sind ein bißchen nervös. Gerne wäre ich bei ihnen und könnten ihnen ein bißchen unter die Arme greifen - aber sie

 sind ja schon ganz schön groß und werden das schon schaffen.

*

Vom 27.08.2011 bis 28.08.2011 (110. bis 111. Reisetag):                                  Bild WR-11-08-27

Tacho:

Ort:  Gregory Nationalpark                               Stellplatz:  Big Horse Creek CG

Anfahrt:  am Viktoria HW im Gregory Nationalpark

Position: S  15Grad  36Min.  44Sek.  /  E  130Grad  24Min.  9Sek.  oder:  -15,6122   /  130,4025 Dezimalgrad

Der Victoria Tree - ein historischer Punkt, wo 1856 erste Pioniere ihr Basislager aufgeschlagen hatten - liegt wenige

Kilometer abseits des Highway´s.  Auf einer Piste gelangen wir dorthin .Die Daten eingeritzt in die Rinde eines mächtigen,

großen Flaschenbaumes (Bild) geben Zeugnis von den Menschen, welche vor über 150 Jahren den Fluß aufwärts von der Küste

kommend hier das Land am Victoria River erkundeten.

Vielleicht hätten wir den kurzen Ausflug nicht tun sollen. Plötzlich kracht es im Getriebe, das Schalten klappt nicht so wie es

sein sollte, Uwe bekommt es mit der Angst zu tun. Mit viel Mühe kommen wir noch bis zum nächsten Campground. Hier richten

wir uns gleich mal für 2 Tage ein, denn das Wochenende steht bevor und wir müssen unsere nächsten Schritte gut

vorbereiten und außerdem steht unsere kleine seperate Hochzeitsfeier für unsere Kinder Kati und Holger an.

Genau 10.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit geben sich Kati und Holger das "JA"-Wort und wir stoßen in Gedanken daran schon

einmal darauf an. Wir freuen uns, daß die Beiden sich gefunden haben und daß der Name Ulbrich mit unserem kleinen Emil

weiterleben wird. Auf dem schönen Platz läßt es sich ganz gut aushalten.


*

Am 29.08.2011 (112. Reisetag):

Tacho:

Ort:  Harriet Creek                                           Stellplatz:  Restarea einfach

Anfahrt:  26 km abseits des des Stuart HW auf Kakadu HW

Position: S  13Grad  40Min.  42Sek.  /  E  131Grad  59Min.  6Sek.  oder:  -13,6783   /  131,9850 Dezimalgrad

Uwe hat inzwischen herausgefunden, daß die Kupplung nur gelegentlich nicht richtig funktioniert. Ganz unvorbereitet trifft

uns das auch nicht. Bereits in Broome gab's vereinzelt Geräusche und bei der Ausfahrt vom Keep River NP gab es auch schon

Schwierigkeiten, sodaß wir uns  vorgenommen hatten, zunächst ohne Not nicht auf Pisten zu gehen. Er weiß, wie er sich

verhalten muß, daß die Kupplung noch möglichst lange lebt. Jetzt sind alle weiteren Reiseschnörkel tabu. Wir müssen ohne

viele Unterbrechungen Darwin mit der rettenden Werkstatt erreichen. In diesem Sinne setzen wir unsere Reise fort.

Glücklicherweise kann man hier auf dem Highway ohne zu schalten hunderte Km im 6. Gang fahren.

Entlang des Victoria HW entdecken wir viele dem Verkehr zum Opfer gefallene Känguruhs liegen. Eines, welches noch sehr

lebendig scheint, steht am Straßenrand, als wenn es dem Verkehr zuschaut und sich wundert, weshalb soviele Touristen

unterwegs sind. Ich habe Lust, ihm zuzuwinken und "Helloiii" (in Aussi-Englisch) zu rufen. Das sind schon trollige Wesen. 

Erst ab Katharin, der nächsten großen Stadt, wo auf den Stuart Highway stoßen, kommen uns wieder viele der großen "Road

Trains" entgegen, welche in Richtung Süden unterwegs sind.

In Katharine informieren wir uns im Info-Center über die Stadt und deren Umgebung, gehen in den nächst größeren

Supermarkt, um unsere Vorräte etwas aufzufüllen und setzen dann unsere Fahrt in Richtung Norden, immer weiter der

tropisch-heißen Gegend entgegen. Entlang am Stuart Highway muß ich wieder feststellen, daß fast jeder Meter Buschland von

einem der letzten Brände gezeichnet ist. Sind es gewollte oder nicht gewollte Brände - wir können uns keinen Reim daraus

machen. Von einem Aussie wissen wir, daß oft Brände absichtlich gelegt werden, welche jedoch gelegentlich außer Kontrolle

geraten. Hier, wo die Flora schon recht tropisch wird, staune ich, wie sich aus den vielen verkohlten Stämmen der kleinen bis

mittleren Palmen die ersten grünen Wedel durchgekämpft haben. Wir staunen trotzdem, wie schnell sich die Natur immer

wieder erholt.

In vorgerückter Stunde steuern wir einen aus unserem schlauen "Camps Six" ausgewählten Restarea etwas abseits des

großen Highway´s an der Kakadu-Road an. Bei 35 Grad abends im Camper  wird heute nicht mehr gekocht und  Licht

anschalten zum Lesen oder Sonstiges ist tabu. Alle Fenster auf, um Durchzug zu haben und ruhig im Bette liegen, in der

Hoffnung, bald einzudämmern.

*

Vom 30.08.2011 bis 31.08.2011 (113. bis 114. Reisetag):

Tacho:

Ort:  Coomale Creek                                          Stellplatz:  Restarea an der Straße

Anfahrt:  direkt am Stuart HW ca. 90 km vor Darwin

Position: S  13Grad  0Min.  56Sek.  /  E  131Grad  7Min.  20Sek.  oder:  -13,0156   /  131,1222 Dezimalgrad

Eine aus dem Internet ausgewählte autorisierte VW-Werkstatt von Darwin ist unser Ziel.  Der Verkehr wird mit Näherrücken

 an die Stadt immer forscher. Wir sind solchen Verkehr schon gar nicht mehr gewöhnt. Mit dem Stadtplan und der Adresse

ausgerüstet, finden wir das VW Autohaus direkt am Stuart Highway liegend.. Glück im Unglück - für uns steht ein

deutschsprachiger Ansprechpartner, PatricK Backhaus aus Erfurt stammend, zur Verfügung. Uwe kann ihm also in der

einzigen Sprache, die er perfekt beherrscht (Sächsisch), seine Nöte auseinandersetzen. Es wird für 2 Tage später ein

Termin zur ersten Untersuchung vereinbart.

Das Auto kann noch so einigermaßen bewegt werden, so fahren wir ca. 90 km zurück zu einem Restarea. Dort werden wir die

2 Tage mit einer gewissen Unruhe im Nacken abwarten.

31.08.2011 - Der Platz liegt zwar direkt am Highway, aber auch ganz idylisch an einem kleinen Bach. Dort läßt es sich schön

in einer kleinen Mulde baden und das Auto können wir auch noch etwas für die Inspektion fein machen. Eine Wäsche ist

sowieso schon längst mal fällig.


*

Vom 01.09.2011 bis 04.09.2011 (115. bis 118. Reisetag):                                  Bild WR-11-09-02

Tacho:      70.167

Ort:  Manton Dam Wall                                     Stellplatz:  Picnicplatz am Highway

Anfahrt:  am Stuart Highway

Position: S  12Grad  50Min.  12Sek.  /  E  131Grad  8Min.  1Sek.  oder:  -12,8367   /  131,1336 Dezimalgrad

Punkt 8.00 Uhr melden wir uns beim VW Service, geben die Schlüssel ab und machen uns auf in Richtung City - nur 6 km. Im

dortigen Visitor-Center holen wir uns Material für die vielen Ausflugsziele und Nationalparks rings um Darwin. Wir hoffen

ja, daß unser Mobil irgendwann wieder voll einsatzfähig sein wird.  Die restlichen Stunden bis 16.00 Uhr verbringen wir an

der Küste, im Botanischen Garten und am  Stadtstrand, bis wir uns auf den Rückweg begeben. Zum Glück sind im gesamten

Stadtgebiet Trinkwasserpunkte vorgesehen, denn das Klima hier bringt uns Mitteleuropäer ganz schön zum Schwitzen. Bei

unserem Stadtbummel konnten wir feststellen, daß Darwin doch sehenwert ist.

Die 8 Stunden, die wir auf den Beinen hinter uns haben, machen sich schon bemerkbar - wir sind froh, endlich zurück am

Autohaus zu sein.

Wir erfahren, daß unser Auto nach erst 70 000 Km (!!!) eine neue Kupplung erhalten muß - war wohl ein Montagsauto. We es

genau weitergehen wird, ist noch nicht sicher - das hängt von der Ersatzteillieferung aus Sydney ab. Wir geben unser E-

Mail-Adresse ab und können nun wieder in Wartestellung gehen.

Diesmal fahren wir nicht ganz so weit und entscheiden uns für einen Picnicplatz in der Nähe des Manton Dam für die Nacht.

 

02.09.2011 - Für den Tag fahren wir weiter zum 5 km entferntem Recreation Area M. Dam (S 12 51 45/E 131 7 20). Hier

wartet Uwe sehnsüchtig auf ein Zeichen von der Werkstatt.  Wir haben großes Glück, so weit von der Stadt entfernt mit

unserem Modem noch einigermaßen Internet empfangen zu können. So habe auch ich die Möglichkeit, endlich einige Mail´s

zu beantworten.

Es ist mächtig heiß hier. Da kommt uns eine einladende Badestelle (Bild) sehr gelegen - schnell mal etwas abkühlen. Unser

Geplansche gefällt aber einem anderen Badegast gar nicht - blitzartig nimmt ein Süßwasserkrokodil reißaus. Es heißt,

Süßwasserkrokodile sind harmlos. Leider sind wir nicht ganz sicher, ob das Krokodil das auch weiß und halten uns mit unserem

 Badevergnügen etwas zurück.

Nun ist auch eine Mail von der Werkstatt da: Also zwei Tage Lieferzeit, wie angekündigt, sind nicht drin. Außerdem kann

man erst bestellen, wenn wir die Teile, von denen noch nicht alle Preise bekannt sind, bezahlt haben. Das kennen wir schon

aus Chile. Zudem ist es inzwischen 4 Uhr nachmittags geworden, sodaß wir keine Chance haben, heute noch im 80 Km

entfernten - Darwin zu zahlen. Warten wir den Montag ab … .

03.09.2011 - Für das Wochenende wollen wir weiter zwischen Schlaf- und Tagesaufenthalt wechseln. Dazu sind nur jeweils 5

 Km zu bewältigen. Das schont die Kupplung und hier im Recreation Area ist es schön ruhig. Wir versprechen uns ein ruhiges

Wochenende. - Denkste!  Zum Wochenende scheint dieser Platz sehr beliebt bei den einheimischen Motorbootbesitzern zu

sein. Vom frühen Morgen an kommen sie und bringen ihre Jet- und andern Boote zu Wasser. Das Motorengedrön bleibt uns

den anzen Tag lang erhalten. Wir halten uns  etwas im Hintergrund. Jedenfalls können wir  baden (die Anderen machen es ja

auch). Wie wir später erfahren, liegt die Beliebtheit des Platzes daran, daß hier einer der wenigen Plätze ohne (Salzwasser-

)krokodile bei Darwin ist. Außerdem ist an diesem Wochenende auch noch der australische "Vatertag".

04.09.2011 - Der Sonntag verläuft gleichermaßen.


*

Vom 05.09.2011 bis 08.09.2011 (119. bis 122. Reisetag):                                  Bild WR-11-09-01

Tacho:

Ort:  Manton Dam Wall                                     Stellplatz:  s. 1.9.

Anfahrt:  s. 1.9.

Wir fahren nach Darwin, um unserer Reparatur auf die Beine zu helfen. Erst nachdem die notwendigen Ersatzteile - darunter

 auch unser schon lange benötigtes Rohr - bezahlt sind, bekommen wir einen Termin für den Austausch der Kupplung - der

14.09.2011.  Das werden wohl die längsten 10 Tage der Reise werden. Viele Kupplungsspiele dürfen wir nicht mehr wagen,

also nur wenig fahren. So gehen wir wieder zu unserem "Null-Dollar-Platz" zurück. Wir müssen sparen, denn die Werkstatt

läßt uns ganz schön bluten. Jetzt wissen wir, warum alle Deutsche, die hier arbeiten, von den tollen Verdiensten in Australien

schwärmen.

06.09.2011 - Uwe muß die Duschwanne reparieren, weil sie in der Nähe vom Ablauf gebrochen ist.  So wird es ihm

wenigstens hier nicht langweilig. Richtig Action kommt auf, weil sich dabei unser in USA gekaufter Akkubohrer

verabschiedet. Die Pechsträne hält also weiter an!

Wieder  begrüßt uns ein junger Backpacker aus unserer Heimat, er kommt von Lichtentanne und ist auch schon fast ein Jahr

mit seinen Freunden hier unterwegs.

07.09.2011 - Irgendwie müssen wir uns die Zeit vertreiben. Die Temparaturen kommen der 40-Grad-Marke schon ganz schön

 nahe  - auch die Luftfeuchtigkeit nimmt zu. Im Schatten sitzen und lesen und ab und zu mal ein bißchen Hausarbeit geht

gerade noch so. Uwe nimmt sich den Solarregler vor, der bei den heißen Temperaturen mittags immer wegen Überhitzung

zudreht - wo wir doch dringend Strom für unsere Kühlschränke brauchen - und Strom vom Fahren fällt ja z. Zt. aus.

Heute sprechen uns Marisa und Peter aus Bayern an, ob wir Hilfe brauchen. Sie hätten uns schon bei der Herfahrt hier

stehen sehen.  Diese schöne Geste hat uns wieder das Gefühl vermittelt, daß man unterwegs immer freundliche Helfer findet,

wenn man in der Patsche sitzt. Da uns schon geholfen wird, verabschieden sie sich nach ein wenig Fachsimpeln und

Informationsaustausch mit guten Wünschen für unsere weitere Reise. Vielleicht gibt's ein Wiedersehen.

08.09.2011 - Keine besonderen Ereignisse außer Warten auf Ersatzteile (Bild) - seit wir den Crafter haben, hat sich diese

Freizeitbeschäftigung einen festen Platz in unserem Reiseablauf erobert!

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Vom 09.09.2011 bis 13.09.2011 (123. bis 127. Reisetag):

Tacho:      70.982

Ort:  Manton Dam Wall                                     Stellplatz:  s. 1.9.

Anfahrt:  s. 1.9.

Den heutigen Tag wollen wir wieder im Recreation Area M. Dam verbringen. Wir sind fast die einzigen Gäste, können uns

nach Belieben im Wasser abkühlen und so die tropische Hitze gut ertragen. Sehr weit wagen wir uns doch nicht ins Wasser,

denn selbst die kleineren Krokodile sind uns ein bißchen unheimlich. Sie scheinen sich aber seit dem vielen Betrieb vom

letzten Wochenende in eine andere Ecke des See´s verkrochen zu haben. Wir können nichts mehr entdecken. Am Abend geht

es dann wieder zurück zu unserem Stamm-Stellplatz (man scheint uns hier schon zu kennen - wir werden zunehmend von

Vorbeifahrenden per Hupe gegrüßt).

10.09.2011 - Die Zeit nutzend mache ich mich über meine Bäckereitätigkeit. Ein 5-Pfund-Semmelbrot nehme ich in Angriff

und anschließend wird Sauerteig für ein ebenso großes Roggenmischbrot angesetzt. Bei den Temperaturen hier ist mir nie

bange, daß das Brot ordentlich geht. Zwischendurch kann ich mich dem Tagebuch widmen.

11.09.2011 - Lange Weile - lange Weile ! Negativer Streß ist doch der schlimmere Streß. Heute liegt mal gar nichts an - nichts

 für uns …. .

12.09.2011 - Uwe ist wie immer eher auf den Beinen. Durch sein Schimpfen bin ich wohl munter geworden. Man könnte

meinen, Uwe legt wieder Pfunde an, aber es sind nur die vielen geschwollenen Stellen an seinem Körper von Moskitos,

Sandfliegen und anderem Getier. Er ist wirklich ganz schön geplagt damit. Es gibt kaum noch eine Stelle ohne einen Stich -

nur ein Essigbad bringt etwas Linderung.

Wir ziehen wieder zu unserem kleinen See. Hier kann ich mich nützlich machen, eine kleine Handwäsche und  Uwe kann ins

Internet. Endlich sind die schon lang ersehnten Fotos von der Hochzeit unserer Kinder da. Jetzt kann ich mich auch damit

vergnügen.

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