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Reisetagebuch
'Marokko 2012'
Abschnitt
1 - 'Anfahrt nach Alcecieras und zur Fähre nach Tanger'
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Am
10.12.2012 (1. Reisetag):
Tacho:
Ort: Pont-a-Mousson Stellplatz: Ruhig
Anfahrt: P
am Ortseingang an der Autobahnabfahrt
Start
ist noch vor 7.00 Uhr uns vor Sonnenaufgang. Das winterliche Deutschland wollen
wir so schnell als möglich hinter
uns bringen. Die Fahrt auf
der Autobahn läuft ganz gut. Verrückte LKW-Fahrer gibt es wohl überall - so
beobachten wir auch
heute wieder einmal ein Rennen von 2
Brummifahrern, welche ohne Rücksicht auf auffahrende PKW fast den Verkehr lahm
legen. Wir warten auf einen
günstigen Moment und überholen, um diese Verrückten weit hinter uns zu lassen -
man weiß ja
nie?!?
Am frühen Nachmittag
erreichen wir Luxemburg mit seinem Superdieselpreis und lassen unsere Tanks
voll. Noch ist es
Tag und wir erreichen schon
bald die französische Grenze - fahren noch über Metz hinaus und finden nach
einer
Autobahnabfahrt an unserer
Strecke einen recht günstigen Parkplatz kurz vor dem Orteingang von
Pont-á-Mousson. Es wird
eine ruhige Nacht - Uwe ist
auch ganz schön geschafft - wir gehen zeitig schlafen und schon bald höre ich
ihn neben mir tief
atmen.
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Am
11.12.2012 (2. Reisetag): Bild
MA12-12-12-11
Tacho:
Ort: Aire
de Repos Terre do Nuevos Stellplatz: ruhig, Abfallbehälter
Anfahrt: Kreuzung
D 951 mit D 948
Position: N 45Grad
1Min. 31Sek. / E 0Grad
39Min. 14Sek. oder:
45,0253 / 0,6539 Dezimalgrad
Wieder
sind wir zeitig unterwegs - weiter im Westen dauert es auch länger, bis es
endlich hell wird. Das Fahren bei
Dunkelheit ist nicht so sehr
angenehm. Es geht über Troyes nach Auxerre , wo wir uns nicht zum ersten Mal
verfahren und
schon ein bißchen Mühe haben
wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Ab Vierzon nutzen wir auf die Autobahn - eine
verdammt langweilige Fahrt -
doch wir kommen dafür gut voran - viel LKW-Verkehr ist unterwegs. Noch vor
Limoges
müssen wir die Autobahn
verlassen und fahren in Richtung Angouleme. So langsam dämmert es und wir
suchen den nächsten
vorbeikommenden Rastplatz
auf. Hier stehen wir mit einem anderen WoMo und einigen Brummifahrern und
verbringen eine
ruhige aber kalte Nacht.
(Bild: der Stalagmit unter unserem Abwasserauslass ist der Beweis)
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Am
12.12.2012 (3. Reisetag):
Tacho:
Ort: Messanges
Plage Stellplatz: ruhig mit Abfallbeh.
Anfahrt: Abfahrt
11 von Autobahn A 63 - über Azur nach Messanges und dann nach Messanges Plage P
hinter der Düne
Position:
N 43Grad
48Min. 58Sek. / W 1Grad
24Min. 3Sek. oder:
43,8161 / -1,4008 Dezimalgrad
Uwe
hat schoooon wieder Ärger mit unserem Auto - das Vibrieren bei bestimmter
Geschwindigkeit wird wieder stärker.
Irgendwie bekommen wir wohl
nie Ruhe mit unserem VW. Er will eigentlich mal unters Auto kriechen ehe wir
die Fahrt
fortsetzen, doch wegen der
verdammten Kälte verschiebt er sein Vorhaben auf später.
Die Fahr verläuft zunächst
auf einer mehr oder weniger gut ausgebauten 4spurigen Autostraße und kurz vor
Bordeaux geht
es auf eine Autobahn. Unsere
angepeilte Abfahrt ist leider geschlossen, so daß wir erst über die nächste
Abfahrt und
einigem Hin- und Herkurven
unser uns schon bekannte Ziel finden. Nun ist es wohl schon das 4. Mal, daß wir
diesen Platz
hinter den Dünen des Atlantik
nicht weit von Biarritz ansteuern.
Ein Blick unters Auto und Uwe
entdeckt den Schaden an der Kardanwellenlagerung und einem Zapfenlager am
hinteren
Kreuzgelenk (und das Alles
ca. 1500 Km nach einem ausgiebigen Werkstattaufenthalt und 13000 Km nach der
Reparatur von
zwei Zapfenlagern und Wechsel
der Kardanwellenlagerung - und, um allen Schlaumeiern den Wind aus den Sgeln zu
nehmen,
versichern wir hier hoch und
heilig, dass alle 13000 Km ganz gesittet auf ordentlichen Straßen gefahren
wurden! ). Hier
hilft nur der komplette
Austausch der Kardanwelle und wir entscheiden uns, dieses Teil hier zu
besorgen. Hier haben wir
die Möglichkeit ganz gut auch
längere Zeit zu verweilen. Warten auf ein Ersatzteil - darin haben wir ja schon
Übung.
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Am
13.12.2012 (4. Reisetag):
Tacho:
Ort: P
an A 62 nach Salamanka Stellplatz: weitläufig - ruhig
Anfahrt: zwischen
Tordesellas und Salamanka an A 62 nach Piktogramm P auf Parkplatz abbiegen
Position: N 41Grad
28Min. 55Sek. / W 5Grad
2Min. 40Sek. oder:
41,4819 / -5,0444 Dezimalgrad
Meistens
kommt es anders - öfters als du denkst - auch so heute. Frankreich hält wohl
nicht viel von VW, denn wir finden
weder ein Autohaus noch eine
Werkstatt. So entscheiden wir uns für die Weiterfahrt und hoffen auf Spanien.
Die Fahrt in
Spanien verläuft fast
ausschließlich auf Autobahnen immer in Richtung Süden. Bei dem Sauwetter, oft
geht es wie durch
eine Waschküche, ist das auch
ganz gut so. 500 km bringen wir noch hinter uns - Uwe immer darauf bedacht, die
Geschwindigkeit zu finden, wo
unser Auto nicht anfängt zu fibrieren. So befinden wir uns fast immer zwischen
2 großen
Brummis. Zur Übernachtung
entscheiden wir uns für einen weitläufigen Parkplatz und stehen ganz idyllisch
unter vielen
Pinien. Vom Verkehr der
Autobahn ist kaum etwas zu hören.
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Am
14.12.2012 (5. Reisetag):
Tacho:
Ort: P
A 48 km 20 Stellplatz: großr. P Müll und Wasser
Anfahrt: an
der Autobahn A 48 nach Cadiz in Ri. Algeciras zwischen Chiclana de la Frontera
und Vejer d la Frontera km 20
Bei diesem Wetter kann man nur im Auto sitzen und am besten weiter
nach Süden streben. Unsere gewählte Route führt uns
ziemlich hoch ins Gebirge, so
überqueren wir einen Paß bei mehr als 1100 m. Ein Glück für uns, daß die
Wetterlage sich zu
unseren Gunsten gebessert hat - es ist entschieden wärmer
geworden, so daß der Niederschlag nur in Form von Regen auf
unsere Frontscheibe trommelt.
Es ist schon dunkel, als wir Cadiz erreichen und weiter auf der Autobahn in
Richtung
Algeciras fahren. Doch
richtig Spaß macht die Fahrerei Uwe nicht mehr und ich sehne mich auch nach
Abwechslung. So
nehmen wir den ersten
angekündigten Parkplatz an der Strecke in Augenschein und finden ihn recht
angenehm und beenden
somit den heutigen Fahrtag.
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Vom
15.12.2012 bis 19.12.2012 (6. bis 10. Reisetag): Bild
MA12-12-12-18
Tacho: 107.433
Ort: Tarifa
- Surferstrand Stellplatz: schöner Platz am Strand
Anfahrt: Playa
Lances von der Straße nach Algeciras zum Strand abbiegen
Position: N 36Grad
2Min. 46Sek. / W 5Grad
38Min. 20Sek. oder:
36,0461 / -5,6389 Dezimalgrad
Heute
gehen wir den Tag ruhig an, denn bis zu unseren ersten Ziel Tarifa haben wir
nur noch wenige Kilometer hinter uns
zu bringen. Uwe schaut noch
einmal unters Auto, um zu checken, was zu unternehmen ist. Auf alle Fälle
müssen wir in
Algeciras eine Werksatt
aufsuchen, schon ein bißchen frustrierend, da das Auto erst lange in der
Werkstatt war. Doch so
können wir nicht nach Marokko
aufbrechen.
Wir finden unseren
altbekannten Platz am Strand und gesellen uns zu den zahlreichen Surfern aus
ganz Europa. Sogar von
Irland und Norwegen sind sie
hier angereist. Ein Spaziergang am Strand bei ca. 20 Grad ist angenehm, auch
wenn der Wind
ganz schön bläst. Hier können wir die Zeit bis
Montag ganz angenehm verbringen.
16.12.12 - Heute ist das
Wetter leider recht mies. So machen wir vor Allem Innendienst, während unser
Auto von
Regenböen gebeutelt wird.
Jedenfalls wird so unsere Berichterstattung aktuell - und, sollte der etwas
verzwickte
Internetzugang klappen, auch
rechtzeitig in's Netz kommen.
17.12.12 - Wichtigste
Aktivität des heutigen Tages ist die Suche nach einer verläßlichen Werkstatt.
Algeciieras ist eine
ziemlich große Stadt, wo fast
alle Automarken mit Autohäusern und Werkstätten vertreten sind. Wir werden
fündig, Uwe
erklärt dem Werkstattchef
unser Anliegen mithilfe einer Skizze und wir bekommen einen Kostenvoranschlag
für eine neue
Kardanwelle und eine
Reparaturzusage in 4-5 Tagen.
Was bleibt uns anderes übrig, als uns für die
nächsten Tage am Surferstrand einzurichten. Die Sonne lacht wieder und wir
machen uns am Nachmittag auf
zu einer Strandwanderung.
18.12.12 - Heute gilt es noch
etwas für das leibliche Wohl einzukaufen und die wieder einmal eine vergessene Autokarte
für Marokko (nun werden wir
die dritte haben) in Tarifa zu besorgen. Der Rest des Tages wird einfach so
verbummelt.
19.12.12 - Das Wetter ist
Spitze. Am Vormittag machen wir eine mittlere Strandwanderung und nachmittags vertreibt
sich Uwe die Langeweile mit
Radwechseln (für Marokko wieder die alten Datteln drauf; für Hufnägel sind die
immer noch
gut).
Bild: Warten auf die
Kardanwelle.
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Am
20.12.2012 (11. Reisetag): Bild
MA12-12-12-20
Tacho:
Ort: Tarifa-Camping
Rio Jara Stellplatz: gemütlich, sauber
Anfahrt: ca.
3 Km vom Surferstrand auf N340 ri. Tarifa, rts.
Eigentlich
nur weil unsere beiden Fäkaltanks randvoll sind, müssen wir 'mal auf's Camping.
Da werden wir uns noch richtig
mit Wasser eindecken. Außerdem gibt es dort
angeblich platzweit WiFi. So wären wir einmal nicht vom sehr
gewöhnungsbedürftigen Tui-Surfstick
abhängig.
Der Platz ist sehr ordentlich
geführt und liebevoll angelegt. Eigentlich enttäuscht nur das WiFi (es reicht
nicht platzweit
und ist sehr empfindlich für
Abschattungen). - Eine ausgiebige Dusche (sonst heißt es bei uns ja immer
Sparen) entschädigt
uns.
Von der Werkstatt liegt noch
keine Nachricht über den Eingang der Kardanwelle vor. Langsam dämmert uns, daß
wir wohl
auch Weihnachten hier
verbringen werden. Tröstlich ist, dass wir für das Warten bestimmt schlechtere
Aufenthalte haben
könnten.
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Vom
21.12.2012 bis 26.12.2012 (12. bis 17. Reisetag): Bild
MA12-12-12-25
Tacho: 107.722
Ort: Tarifa-Surferstrand Stellplatz:
Anfahrt:
Wir
ziehen wieder zum alten Stellplatz um. Auch heute gab es keine Neuigkeiten zur
Kardanwelle.
22.12.-23.12.2012 - Die
sehnsüchtig erwartete Nachricht von unserer Werkstatt in Algeciras war leider
in unserem
Postfach im Spam-Ordner
gelandet und von uns ungeachtet geblieben - wie bedauerlich. Sonst hätten wir
wahrscheinlich
Europa schon den Rücken
gekehrt. Nun heißt es warten bis nach dem Fest.
Glücklicherweise hält man es
gut aus bei dem herrlichen Sonnenschein. Viele Camper haben sich unterdessen
hier
eingefunden - kaum ein
Plätzchen bleibt frei - Alle wollen wohl die Feiertage hier verbringen. Am
Strand stehen von früh bis
abends die Angler und warten sehnsüchtig auf
einen Leckerbissen an der Angel, doch wohl meistens vergebens. Wir konnten
noch kein Anglerglück bewundern.
Bewundernswert, mit welcher Geduld sie immer wieder ihre Angel neu bestücken,
um
wieder zu warten. So hat wohl
jeder so seine Art, seiner Leidenschaft zu fröhnen.
Uwe hat, angeregt vom Anblick
der vielen alten Bunker am Strand, ein wenig die Geschichte unseres
Stellplatzes erforscht
und ist darauf gekommen, daß
an diesem Platz schon vor fast genau 1300 Jahren die Mauren (eigentlich 400
Berber) von
Ceuta kommend gelandet sind
und beim heutigen Städchen Tarifa ihr Lager aufschlugen, welches dann wohl der
Brückenkopf
für die eigentliche Invasion
war.
24.12.2012 - Blauer Himmel, Sonnenschein und kaum ein
Lüftchen weht. Für die hierher gekommenen Surfer wohl nicht zur
Freude, dafür aber für uns. Bis zum
Sonnenuntergang verbringen wir einen schönen Tag im Freien und bei manchen
Leckereien und ein bißchen
Weihnachtsmusik lassen wir den Weihnachtsabend - immer in Gedanken an unsere
Lieben zu
Hause - ausklingen. Zum Abschluß
genehmigen wir uns noch einen schönen Westernfilm in unserem kleinen Hauskino.
25.12.2012 - Der Morgen graut mit Regengüssen, Sturm und
Gewitter. Wir schließen schnell alle Luken, denn damit hatten
wir wirklich nicht gerechnet.
So müssen wir auch einen anschließenden, hoffentlich nur vorübergehenden
Wetterumschwung
in Kauf nehmen und wappnen uns für einen Tag
im Mobil. Wolken wechseln mit Sonne und es weht eine kräftige, recht kühle
Brise. Jetzt sind die Kitsurfer wieder in
ihrem Element und es macht Spaß, zuzusehen (das Bild ist leider etwas schwach).
26.12.2012 - Zeitig am Morgen
geht es auf nach Algeciras zur Werkstatt. Man erwartet uns schon - wir sind
erleichtert.
Die ganze Angelegenheit
dauert etwa 1,5 Stunden und wir können,
im Geldbeutel um Einiges erleichtert, dafür jedoch mit
einem freudig schnurrenden
Motor wieder davon ziehen. Sogleich suchen wir den nicht weit entfernten
Ticketverkäufer
(der vielgelobte Carlos) für die Fähre nach Tanger auf. Dort wird
gebucht und mit dem Ticket für den folgenden Tag in der
Tasche begeben wir uns noch
einmal zum Surferstrand und können nochmals einen schönen Nachmittag und eine
ruhige Nacht
auf europäischem Boden verbringen.
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