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Abschlußbetrachtung
zur Reise 'Marokko 2015'
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? Reiseland Marokko ?
Erst die guten Nachrichten:
Die früheren Problemchen, wie bettelnde oder gar Steine werfenden Kinder, gibt
es nicht
mehr. Eigentlich sind wir
überall, auch von Denen, die nichts an uns verdienen können, freundlich
behandelt worden. Im
Land geht es offensichtlich
wirtschaftlich aufwärts. Es könnte natürlich noch schneller gehen, wenn die
vielen jungen
Männer, welche die Residenzen
des Königs bewachen müssen, ertragreicher beschäftigt würden. Es kehrt mehr
Sauberkeit und Ordnung ein.
Unsere frühere Einschätzung, dass wir wohl nicht noch einmal nach Marokko
fahren werden,
war jedenfalls nicht richtig.
Solange es keine Sicherheitsbedenken gibt, werden wir wohl auch wieder 'mal
einen Winter
dort verbringen.
Die schlechten Nachrichten:
Die Sorge, dass Alkaida / IS-Terror auch nach Marokko kommen, ist nicht ganz
unbegründet. Jedenfalls ist
die Anzahl der Touristen (besonders Franzosen) deutlich gesunken. Viele
Straßenkontrollen
im Lande und schwer
bewaffnete Polizei / Militärstreifen in Großstädten und Touristenzentren
beweisen, dass die
marokkanische Regierung diese
Sorgen teilt.
Schwere Autopanne in Marokko - was nun?
Wir kommen von der Küste nach
Tafraoute im Inland.
Kurz vor der Ankunft macht
unser Auto nicht mehr so richtig mit. Mit der Kupplung stimmt etwas nicht,
Schalten ist
schwierig - und so schleichen
wir die letzten Kilometer dahin und kommen mit Ach und Krach bis auf unseren
Stellplatz.
Aufkommendes Entsetzen - wie
werden wir weiter kommen - wird erst 'mal verdrängt. Die Hoffnung, dass wir uns
schon
irgendwie selbst helfen
können, erfüllt sich nicht. Mit Hilfe eines freundlichen Franzosen gelangen wir
auf das Camping,
wohin wir einen Monteur
bestellen wollen.
Die (natürlich nicht bei
Allen uneigennützige Hilfsbereitschaft) ist hoch. Der Inhaber oder beste
Mitarbeiter einer
"Garage" in
Tafraoute, in welcher hauptsächlich einige Jahrzehnte alte Autos wieder zum Laufen gebracht werden,
sieht
die Anzeige "Fehler in der
Motorsteuerung" (blinkende Anzeige des Vorglühsymboles), welche auf ein
anderes
bekanntes, noch nicht
gravierendes Problem aufmerksam machen
soll, einen Hinweis, dass er unbedingt 'mal alles am
Zylinderkopf abschrauben
muss, um dem Problem auf die Spur zu kommen. Uns erfüllt blankes Entsetzen und
wir machen
ihm mit Hilfe des wirklich
hilfsbereiten Campinginhabers und eines ordentlichen Bakschichs klar, dass hier
nur jemand
helfen kann, der mit der
modernen elektronischen Diagnose von Fahrzeugen umgehen kann. Murrend zieht er
ab. Was ihn
nicht abhält, am nächsten Tag
mit einem Abschleppwagen aufzukreuzen, um unser Auto für eine genaue
Untersuchung in
seine "Garage" zu
bringen - er hätte auch schon Alles für die Kupplung parat. Wir machen unseren
Helfern klar, dass uns
nur eine moderne - möglichst
VW - Werkstatt helfen kann. Unser Campingplatzbesitzer bestellt mit Hilfe eines
Bekannten eine Überführung
des Autos nach Agadir (150 Km) in die VW-Werkstatt (zum Preis von umgerechnet
500 €,
der uns nach dem Erlebnis der
Überführung auf schlechten Gebirgsstraßen nicht mehr zu hoch vorkam). Der
Bekannte
erklärte uns dann, dass die
offizielle VW-Werkstatt keinen Parkplatz hat und dass wir deswegen in's Hotel
ziehen
müssten (was uns überhaupt
nicht zugesagt hätte) - er hätte aber eine andere sehr gute Werkstatt mit
großem
Parkplatz, wo wir während der
Reparatur im Auto wohnen könnten. Trotz leichter Bedenken stimmten wir zu.
Als die Überführung am 20.12.
nach 51/2 Stunden beendet war, merkten wir, dass wir mitten in einem Wohngebiet
vor
einer ebensolchen
"Garage", wie in Tafroute abgesetzt werden sollten. Nur geharnischter
Protest mit der Drohung,
nicht zu bezahlen, bewogen
die Abschlepper, uns mit unserem WoMo vor dem (wg. Sonntag geschlossenem) Einganstor)
der offiziellen VW-Werkstatt
abzusetzen (übrigens eine sehr belebte Großstadtumgebung, wo die ganze Nacht
richtig
'was los war).
Am 21.12. endlich Licht am
Ende des Tunnels: Die Werkstatt nimmt sich unseres Autos umgehend an. Es wird
in die große
Halle geschoben. Zunächst
eine Computerdiagnose, dann Motor - der aber wahrscheinlich wenig Probleme
machte und als
Letztes die Kupplung - ein
ziemlich 'runtergekommener Kupplungssatz liegt am Nachmittag neben dem Auto.
Gute
Nachricht: Ein Kupplungssatz
könnte aus Casablanca geliefert werden und wir können bis zur Erledigung der
Reparatur in
unserem WoMo in der Werkstatt
wohnen! Am Morgen des 22.12. stellt sich allerdings heraus, dass u. A. auch die
Schwungscheibe am Motor und
der Kupplungsnehmerzylinder gewechselt werden muss. Diese Teile sind über
Casablanca
in 25 Tagen erhältlich (!).
Wir lassen uns alle
Teilenummern geben und fragen telefonisch im Autohaus Hercher, Crimmitschau an.
- Die Teile sind
alle verfügbar und könnten am
nächsten Tag im Autohaus sein. Ja, man würde sie uns auch als Flugpostpaket
nach
Marokko schicken. Letzte Statusinformation
von DHL: ab 24.12. 10 Uhr geht das Paket nach Marokko ab. Wir bekommen
auch die
Sendungsverfolgungsnummer der marokkanischen Post und ein Link zur dortigen
Sendungsverfolgung.
Dann ist lange nichts mehr
von unserem Paket zu erfahren. Erst nach 3 Wochen Warterei, als wir schon alle
Hoffnung
aufgegeben hatten, kommt es
an. Die Reparatur ist recht schnell ausgeführt (und zwar unter Bedingungen, die
in
Deutschland kein
Automechaniker akzeptiert hätte).
Wir hatten ganz erhebliche
Kosten für Transport und Einfuhrzoll. Natürlich wären wir besser dran gewesen,
wenn wir
ADAC-Mitglieder wären. Das
waren wir ja auch bis vor 10 Jahren, wo wir feststellen konnten, dass die
umfangreichen
Leistungen, die der ADAC
seinen Mitgliedern bei allen Gelegenheiten
verspricht, sich schnell in Rauch auflösen können.
Unsere Mehrausgaben waren
jedenfalls deutlich geringer als 10 Jahre Beitrag!!!
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