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Reisetagebuch
'Südamerika 2009/10'
Abschnitt
4 - 'Feuerland und Südchile'
*
Am
30.12.2009 (58. Reisetag): Bild
WR-09-12-30
Tacho:
Ort: Rio
Grande Stellplatz: im Ort an der Küstenstr.
Anfahrt: im
Ort an Abzweig nach Ushoaia vorbeifahren und ca. 1 km weiter der Küste entlang
zu einem der vielen Parkpl.
Position:
S 53Grad
47Min. 23Sek. / W 67Grad
41Min. 30Sek. oder:
-53,7897 / -67,6917 Dezimalgrad
Um
die erste Fähre nach Feuerland zu erreichen, starten wir schon sehr früh. Wir
stehen nach knapp 200 km Fahrt sehr
pünktlich gegen 8.00 Uhr am
Fährhafen und sind so gegen 9.00 Uhr auf der Insel "Tierra del
Fuego". Bis zur Fähre und noch
ein bißchen weiter befahren
wir ordentliche Straße, dann geht es auf die Piste bis zur Grenze nach
Argentinien. Viele
Guanakoherden und Nandus
begegnen uns, doch Schafweiden beherrschen die Landschaft in Chile. Ca. 1,5
Stunden benötigen
wir für die beiden Grenzstationen. Es wäre
wohl etwas schneller gegangen, hätte der junge Mann an der arg. Seite in seinem
Computer schneller bei der
Ländersuche ALEMANIA gefunden. Das hat ein bißchen genervt. Aber Ende gut -
Alles gut - mit
unserem Dokument für die Einfuhr
des Autos können wir endlich weiterziehen. Mit Lebensmittelkontrollen werden
wir dafür
verschohnt. Hat auch sein
Gutes.
Von San Sebastian aus, gleich
nach der arg. Grenze, geht es immer
entlang der Atlantikküste bis nach Rio Grande. Hier
füllen wir unseren
Kühlschrank mit Rindersteak´s und anderen Leckereien auf und suchen uns an der
langgezogenen
Küstenstraße einen Parkplatz
für die Nacht. Leider wird es am späten Abend sehr unruhig - viele Jugendlichen treffen sich,
um schon mal ein bißchen den Vor-Sylvester
zu feiern. Uwe setzt uns noch einmal für ein paar Stunden Ruhe um.
Bild: Auffahrt zur Fähre
*
Vom
31.12.2009 bis 01.01.2010 (59. bis 60. Reisetag): Bild
WR-10-01-01
Tacho:
Ort: Ushuaia Stellplatz: Picknickpl.am Rio Olivia
Anfahrt: Ruta
3 nach Ushuaia - etwa bei km 3045 (vor Ushuaia)rechts über eine Brücke zum
Picknickplatz abbiegen
Position:
S 54Grad
45Min. 22Sek. / W 68Grad
11Min. 55Sek. oder:
-54,7561 / -68,1986 Dezimalgrad
Auf
guter Straße geht es weiter dem südlichsten Punkt unserer Reise entgegen. Das
Wetter ist leider mäßig - immer wieder
tröpfelt es auf unser Dach.
Trotzdem suchen wir uns unterwegs an einem der vielen Bachläufe einen Zugang,
um unser Haus
von der bisher angewachsenen
Dreckkruste zu befreien. Der Regen läßt nach, also nicht lange zögern.
Nach erfolgter
Generalreinigung freuen wir uns über die schöne helle Farbe unseres Mobils -
wir kennen es kaum wieder.
Anschließend ist es Zeit für
eine ausgiebige Siesta - das Ufer des Lago Fagnano bietet sich dafür bestens
an.
Gegen 18.00 Uhr erreichen wir Ushuaia, das heißt fast - denn
ca. 7 km davor kennen wir einen idyllischen Picknickplatz an
einem Flüßchen (Bild). Wir
wollen dem Sylvesterrummel auf dem Campingplatz entgehen und lassen uns hier
nieder. Nach den
aufregenden Tagen in Punta
Arenas tut uns etwas Ruhe gut. Morgen werden wir unsere Freunde und Bekannten
aufsuchen und
noch genügend Zeit zum Plauschen haben.
Wir wollen eine Flasche
Rotkäppchen kalt stellen. Beim Auspacken stellen wir fest, daß eine irgendwann
explodiert sein muß
(nur noch Scherben, alles
trocken - Uwe vermutet, daß das schon auf dem Schiff bei 40 Grad im Laderaum
passiert ist; nun
ist auch klar, warum es nach
Buenos Aires so merkwürdig in unserem Schuschrank gerochen hat!) Uwe bereitet
unser
Festtagsessen vor und ich
erledige noch die üblichen Schreibarbeiten am PC. Wir werden wohl kaum den
Jahreswechsel hier
im wachen Zustand erleben.
Deshalb stoßen wir bereits um 8.00 Uhr (in Deutschland 24.00 Uhr) in Gedanken mit unseren
Lieben zu Hause auf das Neue
Jahr an.
01.01.10 - Bevor wir wie
geplant, heute alle möglichen Plätze mit Campern aus Europa absuchen, wollen
wir noch ins Internet.
Eines der Hotels am Aufgang
zum Gletscher bietet uns den kostenlosen Zugang. Schnell werden noch einige
E-Mail´s
abgesetzt und dann zu den
Campingplätzen. Am Camp "Rio Pipo" werden wir fündig. Wir treffen
Linda mit Ludwig, Ulli und
einige Freunde von L&L.
Es wird lange erzählt und Erfahrungen werden ausgetauscht. Dann machen wir uns
wieder aus dem
Staub und suchen uns einen
etwas weniger gefüllten Platz. Erst
nicht gewollt, landen wir dann wieder hier am Rio Olivia.
Viele Picknickfreunde treffen
wir am Nachmittag an - fast ausschließlich indianische Großfamilien - bei den
meisten geht es
recht lustig zu. Alle auf dem
Platz vorhandenen Grill´s sind voll in Betrieb. Ordentlich Fleischessen ist
hier an Feiertagen das
Wichtigste.
Wir bereiten uns ebenfalls
ein recht genießerisches Mahl zu. Reichlich feine zarte Rinderstaeks -
natürlich nicht auf dem
Grill, sondern in der Pfanne
gebraten mit Butterbohnen. Zuvor eine französische Zwiebelsuppe und dazu noch
einen
Gurkensalat. Für uns ist das
ein recht ordentliches Neujahrsmenue. Am Abend wird es wieder ruhig auf dem
Platz, die meisten
Familien packen ein und fahren heim. Nur die
gefräßigen Raubvögel versammeln sich, um evtl. Reste vom Grillen zu ergattern.
*
Vom
02.01.2010 bis 04.01.2010 (61. bis 63. Reisetag): Bild
WR-10-01-02
Tacho: 23.135
Ort: Lago
Yehuin Stellplatz: Ufer des Lago Yehuin
Anfahrt: von
Süden auf Ruta 3 komm. Ca. 20 km nach Tolhuin auf H abbiegen, bevor diese auf F trifft links zum See
Position:
S 54Grad
21Min. 39Sek. / W 67Grad
46Min. 46Sek. oder:
-54,3608 / -67,7794 Dezimalgrad
Heute
nehmen wir uns Zeit, es soll diesmal keine große Etappe werden. Noch ein kurzer
Tripp in die Stadt zum Einkauf, dann
auf Wiedersehen Ushuaia und auf gen Norden. Wir
suchen uns eine landschaftlich reizvolle Nebenstrecke aus.
Nach unserer Landkarte führt
die Piste an 2 Seen vorbei - wir hoffen auf einen Zugang zu einem und finden
ihn, nachdem
wir schon fast aufgegeben
hätten. Der Lago Yehuin - umgeben von hohen noch mit Schnee bedeckten Bergen -
ein traumhaft
schönes Panorama - heute ist
es tatsächlich wieder einmal ein Platz in der ersten Reihe (Bild). Zwei weitere
Wohnmobilbesatzungen stehen
bereits hier - eine schweizer und eine österreichische Besatzung. Wir lassen
uns hier nieder
und hoffen, daß sich morgen
die Sonne wieder öfters zeigen wird. Dann werden wir es hier wohl länger aushalten.
03.01.10 - Heute geschieht
nichts Spektakuläres. Ein bißchen Innen- ein bißchen Außendienst; ein paar
kleine Rundgänge
durch die nähere Umgebung,
etwas mit den Nachbarn plaudern und sonst genießen wir nur die schöne Umgebung.
Heute ist
Wochenende, so wird sich der
Platz bis zum Abend schon noch etwas füllen. Picknick im Grünen ist für die
Patagonier eine
wichtige und wahrscheinlich
sehr angenehme Sache. Auch wenn die Temperaturen dazu nicht gerade unseren
Indealvorstellungen
entsprechen. Man ist hier hart im Nehmen.
04.01.10 - Uwe muß einige
Mails verfassen, um ein Auto-Ersatzteil evtl.
von Deutschland hierher zu bringen und ich will
wieder einmal ein leckeres
Roggenmischbrot backen.
Überrascht werden wir vom
Eintreffen des großen blauen Unimogs mit Ulli und Ursula. Ulli kennen wir von
der Repubica
Brasile, unserem
Frachtschiff. Sollte Linda und Ludwig noch kommen, wie uns Ulli erzählt, ist
ein Großteil der
Schiffspassagiere wieder
beisammen. Die Welt ist doch klein. Am Nachmittag kommen wirklich Linda und
Ludwig. Dank
Ludwigs Motorsäge machen wir
abends ein schönes Lagerfeuer - für uns auf dieser Reise das erste - und gehen
erst kurz vor
12 Uhr in's Bett (wohl auch
das erste Mal auf dieser Reise). Morgen wollen wir weiterziehen… .
*
Am
05.01.2010 (64. Reisetag): Bild
WR-10-01-05
Tacho:
Ort: Rio
Grande Stellplatz: Orsteingang Strand
Anfahrt: Zwischen
Meer und Ruta 3 am Ortseingang von Norden kommend - bei "Jesus"
-Denkmal
Position:
S 53Grad
45Min. 31Sek. / W 67Grad
43Min. 23Sek. oder:
-53,7586 / -67,7231 Dezimalgrad
Wir
verabschieden uns von unseren Bekannten und gehen auf Piste. Bis nach Rio
Grande ist es nicht sehr weit. Dort
angekommen - gibt es Vieles
zu erledigen. Der Kühlschrank muß
aufgefüllt werden, einen Internetzugang
müssen wir finden
und Skype für notwendige
Telefonate ist wieder einzurichten.
Alles verläuft seinen
geordneten Gang. Am späten Nachmittag suchen wir uns den Platz für die Nacht am
Strand von Rio
Grande neben einem
riesenhaften Kreuz mit Jesus (Bild). Er wird uns heute nacht beschützen vor
Straßenräubern und
anderen Geistern.
*
Am
06.01.2010 (65. Reisetag): Bild
WR-10-01-06
Tacho:
Ort: am
Rio Grande Stellplatz: Ufer des Rio Grande
Anfahrt: R
Y 895 in Richtung Lago Blanco, nach der Brücke über den Fluß zum Ufer fahren
Position:
S 53Grad
53Min. 34Sek. / W 68Grad
53Min. 19Sek. oder:
-53,8928 / -68,8886 Dezimalgrad
Noch
schnell Diesel und Wasser tanken, noch einige Mail´s absetzen - das Alles an
einer Tankstelle in Rio Grande, dann
weiter in Richtung Argentinische
Grenze. Dort ist wie immer Geduld gefragt. Lange Reihen zum Anstehen - ähnlich
wie
früher beim Fleischer - dann
die Fahndung nach Lebensmitteln. Wir haben eine reine Weste - alles wieder gut
versteckt. Wir
drehen dann nochmals in
Richtung Süden zum - lt. Reiseführer - schönsten See Feuerlands dem Lago Blanco
ab. Die sämtliche
Strecke führt über eine, zwar
recht ordentliche, aber eben doch eine Piste. Deshalb erreichen wir unser Ziel
heute nicht
mehr und machen Station am
Ufer des Rio Grande.
Bild: Am nächsten Tag
erreichen wir die "nutzlose Bucht" bei Cameron alias Zimaukel - der
Willkommensgruß der Gemeinde
schein Beate besonders zu
gefallen.
*
Am
07.01.2010 (66. Reisetag): Bild
WR-10-01-07
Tacho:
Ort: R
Y85 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: Bahia
Infatil bis km 34 zwischen Onaisin und Porvenir
Am
besagten See angekommen, treffen wir eine deutsche Autobesatzung an, welche im
Begriff ist abzureisen. Das Wetter
ist nicht nach unserem
Geschmack und der See leider auch nicht so recht. Die Reiseführer sind also
nicht immer so genau zu
nehmen. Wir verbringen einige
Stunden hier und beschließen es dabei zu belassen. Auf geht es in Richtung
Porvenir an der
"Nutzlosen Bucht".
Seefahrer suchten hier zu Magellans Zeiten den Durchgang zum Atlantik und
fanden ihn natürlich nicht.
Die Fahrt entlang der Bucht
ist sehr reizvoll und abwechslungsreich. Im Hinterland nur Grassteppen, welche
wie überall im
chilenischen Feuerland der Schafzucht dienen. Vornehmlich
englische Einwanderer sollen diesem Geschäft hier
nachkommen. Die Schafe weiden
hier aufsichtslos und teilen sich die Weiden wieder mit vielen Guanakos. Bei km
34 finden
wir ein schönes Plätzchen
abseits der Piste (Bild). Also: Motor aus - jetzt ist Feierabend!
*
Am
08.01.2010 (67. Reisetag): Bild
WR-10-01-08
Tacho:
Ort: Bahia
Azul Stellplatz: Fährstation zum Festland
Anfahrt: Ruta
257 an der Fährstation - großer Platz rechts der Straße noch auf Feuerland
Position:
S 52Grad
29Min. 47Sek. / W 69Grad
31Min. 10Sek. oder:
-52,4964 / -69,5194 Dezimalgrad
Wir
erreichen heute Porvenir an der "Bahia Inutil" - schauen uns dort ein
wenig um. Einkaufmöglichkeiten nach unserem
Geschmack finden wir leider
nicht - also geht es bald weiter. Immer links das Meer und rechts trockene
Steppe. Viele kleine
graue Füchse und einmal eine
Schafherde(Bild) kreuzen unseren Weg - ansonsten nichts Neues. Am späten
Nachmittag
erreichen wir die Fähre,
welche uns morgen auf das Festland bringen wird. Für heute ist Schluß - ich
möchte noch ein
Schwarzbrot auf den Weg
bringen, d.h. der Sauerteig muß angesetzt werden. Es ist interessant, dem Fährbetrieb
zuzuschauen - so vergeht die
Zeit bis zum Schlafengehen sehr schnell.
*
Am
09.01.2010 (68. Reisetag): Bild
WR-10-01-09
Tacho: 24.241
Ort: RN
9 ca. 38 km nach P. Natales Stellplatz: en Camino
Anfahrt:
vor "Puente Tres Pasos" links erkennbare alte Piste bis zum Fluß
fahren
Position:
S 51Grad
26Min. 53Sek. / W 72Grad
29Min. 15Sek. oder:
-51,4481 / -72,4875 Dezimalgrad
Wir
verlassen nun endgültig Feuerland. Ziel ist heute Puerto Natales - der
Ausgangspunkt zum NP "Torres del Paine". Dort
angekommen, suchen wir einen
Supermarkt, denn einige Dinge fürs leibliche Wohl fehlen schon wieder. Einen
Internetzugang finden wir leider
nicht. So bewegen wir uns langsam in Richtung Nationalpark. Einen recht schönen
Stellplatz kennen wir noch
von unserer letzten Reise. Diesen suchen wir wieder auf.
Bild: Auf der Fähre von
Feuerland zum Festland
*
Vom
10.01.2010 bis 11.01.2010 (69. bis 70. Reisetag): Bild
WR-10-01-11
Tacho: 24.328
Ort: Laguna
Amarga Stellplatz: Ufer des Lago Amarga
Anfahrt: die
Ruta 9 führt von P. Natales in des NP "Torre del Paine" - SP am Lago
Amarga kurz vor Eingang zum Park
Position:
S 50Grad
58Min. 22Sek. / W 72Grad
43Min. 51Sek. oder:
-50,9728 / -72,7308 Dezimalgrad
Wir
erreichen den Park und informieren uns über Preise, Wanderwege und Camps für
unser Mobil. Das Wetter ist noch
mäßig, so richten wir uns
vorläufig an de Laguna Amarga ein. Das vorbereitete Brot wird gebacken und
sonst gibt es auch
noch Kleinigkeiten zu tun.
Ansonsten genießen wir den Blick auf den grün schimmernden See mit roten
Flamingos und im
Hintergrund die
"Torres" des Nationalparkes (Bild).
11.1.10 - Wir sind noch am
Überlegen, ob sich der Besuch des Parkes für uns lohnt, denn die schönen und
lohnenden
Wanderziele sind von den
Camps nicht zu machen. So lassen wir uns noch ein bißchen Zeit und lassen den
Tag einfach mal
ohne große spektakuläre Dinge zu tun, vertreichen. Uwe bastelt noch
ein wenig an seiner immer noch etwas undichten
Wasserleitung und ich befasse
mich mit unserem weiteren Routenverlauf - muß Alles auch mal sein.
Wie fast täglich, trübt das
Wetter am Nachmittag auch wieder ein und die schönen Berge verschwinden hinter
dicken
schwarzen Wolken und der
patagonische Wind rüttelt wieder an unserer "Casa Rodante".
*
Am
12.01.2010 (71. Reisetag): Bild
WR-10-01-12
Tacho:
Ort: RN
40 Rio Bote Stellplatz: en Camino
Anfahrt: P
an der Brücke über den Rio Bote
Position:
S 50Grad
17Min. 44Sek. / W 71Grad
43Min. 8Sek. oder:
-50,2956 / -71,7189 Dezimalgrad
Der
mächtige Sturm - wie im Sandstrahlgebläse kommen wir uns vor - ist nicht sehr angenehm. Damit ist auch die
Frage nach
dem Sinn des NP-Besuches
entschieden - wir ziehen weiter! (Bild: Abschiedsblick über den Lago Sarmiento
de Gamboa zu den
Torres)
Auf der Piste und ein zweites
Mal später an der Grenze nach Argentinien treffen wir Ulli und Ursula.
Die
Grenzformalitäten werden hier
sehr reibungslos und schnell abgewickelt.. Die RN 40 führt uns nun durch baumlose
Steppenlandschaft - kaum
Weideplätze, wenig Verkehr, so wie wir diese Straße in Erinnerung haben. Die
Suche nach einem
geeigneten Stellplatz für die
Nacht wird wohl heute nicht ganz so einfach werden, weil der Sturm immer noch
heftig ist und
wir möchten schon etwas
geschützt stehen, um im Bett nicht seekrank zu werden. Fahrradfahrer mit viel
Gepäck unterwegs,
haben bei diesem Sturm
mächtig zu kämpfen - ein schweres Geschäft. Schon fast aufgegeben, finden wir
noch am späten
Nachmittag einen Platz ganz nach unserem Geschmack - wieder an einem
Fluß, an einer Brücke. Hier stehen wir
windgeschützt und bestimmt
auch ruhig.
*
Vom
13.01.2010 bis 14.01.2010 (72. bis 73. Reisetag): Bild
WR-10-01-14
Tacho:
Ort: R11 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: ca.
32 km vor Glacier P.Moreno
Position:
S 50Grad
23Min. 49Sek. / W 72Grad
43Min. 47Sek. oder:
-50,3969 / -72,7297 Dezimalgrad
Wir
hatten eine sehr ruhige Nacht an der "Straße der Einsamkeit" - so
wird die RN 40 bei den Reisenden genannt. Noch
wenige km sind es bis El
Calafate, einem typischen Touristen- und Ferienort vor den Toren des NP
"Glacieres".
Souveniershops, Boutiquen, Restaurants-
und Hotels prägen hier das Straßenbild. 4 wichtige Dinge gibt es als erstes zu
erledigen: Internetzugang,
Wasser, Diesel und Lebensmittel sind zu besorgen. Bald begeben wir uns in die
Wildnis, da muß
vorgesorgt werden.
Für heute suchen wir uns dann
einen SP am camino zum großen Gletscher. Das besorgte Fleisch muß noch schnell
verarbeitet
werden. 3 kg Rindfleisch hat
nun Uwe in der Mache - ich glaube, auch eine seiner Lieblingsbeschäftigungen.
Ich bin ihm da
nur gelegentlich eine Hilfe.
Etliche Essen entstehen. Nur die Beseitigung des Chao´s in unserer kleinen
Küche am Ende, das
überläßt er dann mir. So geht
dann auch der Rest des Tages hin.
14.01.10 - Mit Sonnenschein
und Windstille werden wir geweckt. So
begeben wir uns bald zum großen Gletscher "Perito
Moreno". Auf der Fahrt
entlang des Lago Argentino wird man schon eingestimmt, ein herrliches Panorma
empfängt uns,
mächtige Berge mit Schnee und
Eis, der türkisblaue See mit schwimmenden Eisbrocken, dann der Blick frei zum
mächtigen
Eisfeld, es ist einfach
überwältigend (Bild).
Wir verbringen dann etliche
Stunden am Gletscher. Die Schönwetterperiode hält zwar nicht lange an, aber
trotzdem kann
man lange zuschauen, wie
immer wieder große Eisbrocken vom großen Gletscher - ca. 60 m hohe und 5 km
breite Eiswand -
donnernd in den See stürtzen.
Am Nachmittag kommt ein Touristenbus nach dem anderen, da suchen wir das Weite
und
suchen den Stellplatz der
vergangenen Nacht wieder auf.
*
Vom
15.01.2010 bis 16.01.2010 (74. bis 75. Reisetag): Bild
WR-10-01-15
Tacho:
Ort: R
23 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: ca.
20 km südl. El Chalten; Mirador/Fotopunkt
Position:
S 49Grad
26Min. 2Sek. / W 72Grad
40Min. 48Sek. oder:
-49,4339 / -72,6800 Dezimalgrad
An
den NP "Fitz Roy" haben wir viele schöne Erinnerungen. Deshalb soll
uns diese Reise noch einmal dorthin bringen.
Nach 10 m Fahrt, schnell noch
ein Reifenwechsel, denn wir hatten einen Platten. Der Tag fängt gut an. Dann
rollen wir auf
der RN 40 dem Fitz Roy-Massiv
entgegen. Dort angekommen, treffen wir im Info-Center wieder Ulli und Ursula
und gehen
dann gemeinsam auf die Suche
nach einem Stellplatz im bzw. am Ortsrand. Leider erfahren wir vom Ranger, daß
für
Wohnmobile innerhalb des
Nationalparkes kein Übernachten mehr möglich ist. Oh wie schade !! So
beschließen wir einen
Parkplatz ca. 20 km vor El
Chalten mit Blick auf einen Gletscher am Lago Viedma aufzusuchen. Auch
windgeschützt und ruhig
in der Nacht. Ulli´s und unser Wohnmobil haben
hier genügend Platz (Bild).
16.01.10 - Heute ist Uwe´s
längst fälliger Haarschnitt dran, denn so wie im Moment kann er nicht mehr
unter Leute. Einige
Besorgungen, Internet und
sonstige Kleinigkeiten sind zu erledigen, dann wollen wir uns die Gegend hinter
El Chaten ansehen
- fahren also die Piste
einfach weiter. Dort fahren wir uns beim
Versuch, neben der Piste stehen zu können, fest. Mist -
eigentlich wollten wir jetzt
stark verspätetes Mittag machen. Nun müssen wir erst unser WoMo wieder frei
bekommen. Bald
sind an die 10 einheimische
Helfer bei der Arbeit, uns flott zu machen - zunächst mit mäßigem Erfolg. Uwe
macht sich Sorge,
daß wir so immer tiefer
hineingeraten. Ein Mietmobil, das bereits einmal vorbeigefahren ist, kommt
zurück - wie sich
herausstellt mit einer
deutschen Besatzung. Die erklären uns mit schöner Offenheit, daß sie beim
ersten Vorbeifahren
gedacht hatten "wenn die
so blöd waren, da hineinzufahren, sollen sie auch selber sehen, wie sie wieder
herauskommen". (Na
ja, sehr stolz ist Uwe auch nicht auf seine Leistung. Er sagt -
da gibt es ja den Spruch vom klugen Huhn. Er hofft selbst
inständig, daß, wenn den
beiden klugen Hühnern Ähnliches passiert, nur Leute von ihrem Schlag
vorbeikommen.) Inzwischen
hat ein Busfahrer
angehaltenen, der jetzt die Sache in die Hand nimmt: Abschleppseil und alle
Autos, die daran ziehen wollen,
weg. Er setzt sich an unser Steuer und alle
anderen sollen schieben. Dreimal vor und zurück - und wir sind wieder
flott!
Nun geht es schnell zurück
zum Stellplatz der vergangenen Nacht.
*
Am
17.01.2010 (76. Reisetag): Bild
WR-10-01-17
Tacho:
Ort: R
23 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: ca.
20 Km nördl. El Chalten/Piste
Position:
S 49Grad
11Min. 13Sek. / W 72Grad
57Min. 0Sek. oder:
-49,1869 / -72,9500 Dezimalgrad
Obwohl
uns unser Barometer nicht sehr heiter stimmt, machen wir uns mit Rucksack und
Wanderstiefel heute auf in die
Berge. Ziel ist die Laguna
Torre mit dem großen Gletscher. Bis wir
alles gepackt und geschnürt haben, zeigt sich sogar etwas
die Sonne. Auf den 12 km zum
Ziel bläst uns fast immer Sturm entgegen fast immer entgegen, der auch ständig
stärker wird
und uns am Ende fast umwirft
, doch immer scheint die Sonne. Einige Wanderer sind unterwegs. Wir kennen die
Strecke
schon von vor 5 Jahren, nur
damals sind wir noch etwas weiter gekommen, was uns bei den heutigen
Bedingungewn unmöglich
erscheint. Etwas geschafft, erreichen wir am Nachmittag
wieder unsere vor dem Sturm geschützten 4 Wände auf Rädern.
Welch eine Wohltat. 20 km
hinter El Chaten - sozusagen auf der
Piste - suchen wir uns einen Stellplatz und können uns von
der Wanderung erholen.
Bild: Am Ziel - Laguna und
Gletscher Torre
*
Am
18.01.2010 (77. Reisetag): Bild
WR-10-01-18
Tacho:
Ort: RN
40 Stellplatz: en camino
Anfahrt: ca.
20 Km nördl. Tres Lagos
Aus
der 2. geplanten Wanderung von der Laguna Desierto zum Gletscher hinter dem NP
wird leider nichts - das Wetter!! Wie
verbringen den Vormittag auf
einem hübschen Platz am Fluß hinter El Chalten, verfassen E-Mails,
Geburtstagsgrüße und
Fortsetzung unserer
Reiseberichte. Außerdem ist wieder einmal Packen und Putzen angesagt. Danach
fahren wir zum Ort und
kommen auf lau in ein WiFi-Netz, das aber leider nicht
das schnellste ist. Alle wichtigen Sachen gehen noch über die Bühne.
Beim Hochladen der Änderungen
auf unsere website hakt es dann aber aus: Es kommen nur noch verstümmelte
Dateien an - na,
Ihr werdet es wahrscheinlich gemerkt haben. Am
sehr späten Nachmittag ziehen wir noch weiter. Schließlich ist es doch
egal, wo uns der Wind in der
nächsten Nacht in den Traum schüttelt…
Ca. 30 Km hinter dem
gottverlassenen Drecknest Tres Lagos fahren wir 'runter von der Piste und
verbringen eine ganz ruhige
Nacht.
Bild: Ruta 40
*
Vom
19.01.2010 bis 20.01.2010 (78. bis 79. Reisetag): Bild
WR-10-01-20
Tacho:
Ort: NP
P. Moreno Stellplatz: free Camping
Anfahrt: Camp
Lago Burmeister
Position:
S 47Grad
57Min. 5Sek. / W 72Grad
7Min. 11Sek. oder:
-47,9514 / -72,1197 Dezimalgrad
Eine
endlos lange Pistenfahrt liegt heute vor uns. Einsame Steppe mit Guanakos,
Nandus und Füchsen durchfahren wir. Wir
wundern uns, daß das hier
vorhandene harte Steppengras für das Leben der Tiere ausreicht. Unterwegs
begegnen wir wieder
Uli und Ursula - wir
verabreden uns für später im Nationalpark P. Moreno. Im Park angekommen,
erkundigen wir uns im
Infocenter über
Übernachtungsmöglichkeiten - es gibt 2 Plätze für uns. Für´s erste entscheiden
wir uns für das Camp "Lago
Burmeister". Leider
pfeift der Wind noch genaus so heftig wie die letzten Tage, was das Aussuchen
des Platzes am
Lagerplatz etwas erschwert.
Etwas Windschutz muß schon sein. Heute wird nun nur noch für das leibliche Wohl
gesorgt, denn
die Pistenfahrt hat ganz schön gestreßt - Uwe
natürlich am meisten.
20.01.10 - Die
Wandermöglichkeiten haben es uns angetan. Gleich früh morgens machen wir uns
auf zu einer Tour entlang
des Lago Burmeister. Uli und
Ursula stoßen auch noch dazu - so sind wir zu viert. Eine bezaubernde
Landschaft - nur das
Wetter ist alles andere als
bezaubernd. Zum Wind gesellt sich noch Regen, so daß wir nach 4 Stunden froh
sind, wieder am
Wohnmobil angelangt sind. Der
Tag ist so gut wie gelaufen.
*
Am
21.01.2010 (80. Reisetag): Bild
WR-10-01-21
Tacho:
Ort: NP
P. Moreno Stellplatz: free Camping
Anfahrt: Camp
Rincon
So
schnell geben wir nicht auf, das Wetter muß doch mal besser werden. Wir
versuchen uns an einer größeren Wanderung,
sie soll uns rund um eine
kleine Halbinsel im Lago Belgrano führen. Wie die ersten Pioniere, welche das
Land hier eroberten,
kommen wir uns vor - keine
Wegmarkierung, kein Pfad - wir verlassen uns nur auf unseren Instinkt, richten
uns nach der
Sonne und wenn wir es
erspähen können, nach dem Wasser (das ja beim Rundgang immer auf der gleichen
Seite sein muß),
aber es macht Spaß. Das
Wetter bleibt schön, an den Wind haben wir uns indes gewöhnt. Auf die richtige
Kleidung kommt es
an. Nach ca. 8 Stunden
erreichen wir wieder unser Auto und fahren in das zweite vom Parkranger
angebotene Camp. Uli und
Ursula sind bereits da. Von
hier aus soll es noch weitere Wandermöglichkeiten geben. Diese ursprüngliche
unberührte Natur
und die tolle Landschaft wollen
wir schon noch ein bißchen genießen.
*
Am
22.01.2010 (81. Reisetag): Bild
WR-10-01-22
Tacho:
Ort: Bajo
Caracoles Stellplatz:
Anfahrt: im
Ort
Heute
treibt es uns nicht so zeitig aus den Federn, denn der Wind hatte in der Nacht
unser Heim ganz schön ins Schwanken
gebracht. An ruhiges Schlafen
war nicht zu denken. Uli und Ursula verabschieden sich schon mal. Wir wollen
etwas später am
Tag noch eine kleine Runde drehen. Die kleine
Tour zum Rio Volcano dauert etwa eine Stunde mit Anfahrt zum
Ausgangspunkt natürlich etwas
länger. Doch selbst die Fahrt dorthin ist schön, vielfarbige Felsen könnten
einen
Hobbyfotografen in
Begeisterung bringen. In der späten Nachmittagssonne leuchten die Berge vom
weiß, über alle Gelb- und
Brauntöne, zum Grün und gehen
am Ende in vielfältige Rottöne bis zum Violett über - einfach umwerfend.
Nach der Runde durch die
tolle Landschaft, beschließen wir trotzdem noch aufzubrechen und weiter in
Richtung Perito
Moreno und Lago Buenos Aires
zu fahren.
Im kleinen Dorf Bajo
Caracoles beenden wir heutige Etappe - viele, viele Pistenkilometer haben wir
hinter uns. Uwe verdient
ein kühles Bier und endlich
Ruhe.
*
Vom
23.01.2010 bis 24.01.2010 (82. bis 83. Reisetag): Bild
WR-10-01-24
Tacho: 26.129
Ort: Lago
Buenos Aires Stellplatz: schöne Aussicht
Anfahrt: P
am Strand
Position:
S 46Grad
36Min. 7Sek. / W 71Grad
12Min. 43Sek. oder:
-46,6019 / -71,2119 Dezimalgrad
Wir
wollen vor den meisten Fahrern auf der Piste sein, denn die Pistenfahrt ist
doch ganz schön anstrengend. Ich habe Zeit
mir die Landschaft mit seinen
Tieren zu betrachten. Uns begegnen wieder Pferdeherden, Guanakos,
Gürteltiere und Füchse.
Heute durchfahren wir
vielleicht das (landschaftlich) schönste Stück Strecke der gesamten Ruta 40.
Eine Berglandschaft
vom Feinsten. Man könnte
glatt meinen, daß der Straßenbau, der hier in vollem Gange ist und den für
Viele lang ersehnten
Asphalt bringt, der
Ursprünglichkeit der Piste keinen Dienst erweisen wird. Bald kommen wir im
Örtchen Perito Moreno an
und erledigen unsere
Geschäfte - Diesel, Wasser, Lebensmittel und Internet (nur -kaffee möglich) -
dieses ist aber so
katastrophal langsam, daß Uwe
genervt aufgibt.
Wir kehren dem Ort etwas
verärgert den Rücken und fahren zum Lage Buenos Aires - es sind nur wenige
Kilometer. Haben
wir den See noch als friedlichen,
zum Bade einladenden See in Erinnerung, erleben wir ihn heute wie einen rauhen
Strand
am Atlantik mit hohen Wellen
und einer frischen bis stürmischen Brise. An Lagerfeuer wie damals und
Strandleben ist nicht
zu denken. Wir suchen uns
trotz alledem ein etwas geschütztes Plätzchen hinter ein paar wenigen Bäumchen
bzw. Sträuchern
mit Blick in die tobenden Wellen und hoffen,
daß der Sturm noch etwas nachlassen wird.
24.01.10 - Noch geben wir
nicht auf, denn die Nacht war dann doch relativ ruhig und das Wetter muß sich
doch bald mal
ausgetobt haben. Es gibt viel
zu tun. Eine kleine Wäsche, neue Bettbezüge müssen aufgezogen werden und Uwe
hat wie immer
Kleinreparaturen vorzunehmen. Uli und Ursula
kommen vorbei, wollen jedoch des Sturmes wegen gleich weiterziehen, denn
sie hoffen, daß es in Chile
hinter den Bergen ruhiger wird. Irgendwo an der Careterra Austral werden wir
uns sicher
wiedersehen. Wir wollen uns
noch etwas Ruhe gönnen und verbringen den Tag und die nächste Nacht noch hier
am leider
immer noch tobenden See.
*
Am
25.01.2010 (84. Reisetag): Bild
WR-10-01-25
Tacho:
Ort: R
Chile 265 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: Am
Lago General Carrera nach Chico Chile auf Stück alter Piste von Rute abfahren
Position:
S 46Grad
33Min. 43Sek. / W 72Grad
1Min. 31Sek. oder:
-46,5619 / -72,0253 Dezimalgrad
Wir
sind Leute schneller Entschlüsse - der Wind hatte sich gelegt - also überlegen
wir, noch einen Tag zu bleiben. Nach
einem kleinen
Strandspazierung, einer mäßigen Autowäsche und sonstigen kleinen notwendigen
Aktivitäten wird erst einmal
eine ausgiebige Siesta
gehalten. Aber dann frischt der Wind wieder auf, das alte Lied - unser Mobil
wird wieder geschüttelt.
Also schnell einpacken und ab
über die Berge nach Chile. Die arg. Behörden arbeiten rationell, der
Grenzübergang dauert
diesmal nicht lange. Der
chilenische Zoll jedoch nimmt seine Arbeit wieder genau. Er findet jedoch nur
eine halbe Zwiebel
sowie eine angeschnittene
Zitrone - das können wir verschmerzen. Alles andere hatten wir natürlich gut
verstaut.
Die Fahrt geht weiter am See
entlang - hier in Chile wird er Lago General Carrera genannt - Merkwürdig
vieles wurde in
Südamerika nach Militärs
benannt. Schon bald nach Chico Chile finden wir einen schönen Stellplatz mit
Sicht auf den
türkisblauen See, eingerahmt
von Bergen mit ewigem Schnee und Eis (Bild). Am Abend sitzen wir mit einem
Gläschen Rotwein
im Chockpit unseres Heimes und träumen von
unserer Route nach Süden.
*
Am
26.01.2010 (85. Reisetag): Bild
WR-10-01-26
Tacho:
Ort: Carretera
Austral Stellplatz: en Camino
Anfahrt: am
Lago Bertrand
Position:
S 46Grad
55Min. 58Sek. / W 72Grad
47Min. 24Sek. oder:
-46,9328 / -72,7900 Dezimalgrad
Am
südlichen Steilufer des Lago G. Carrera schlängelt sich die Piste in
beängstigenden Kurven - auf und ab geht es - aber die
Ausblicke auf den See sind einzigartig (Bild).
Der Lago Bertrand löst den größeren See ab, wir finden hier ein schönes
Plätzchen am Wasser und
gönnen uns ein Sonnenbad. Verbringen
also den Rest des Tages und auch die Nacht hier - auf der
Piste wird es am Abend
bestimmt sehr ruhig werden.
*
Am
27.01.2010 (86. Reisetag): Bild
WR-10-01-27
Tacho:
Ort: Tortel Stellplatz: Parkplatz
Anfahrt: Parkplatz
am Ortseingang
Im
Tal des Rio Baker folgen wir den letzten Kilometern Schotterpiste durch den
Wilden Süden Chiles, vorbei an See'en,
Canyons und Sümpfen. Der Rio
Baker (Bild) leuchtet ebenso türkis, wie der See aus dem er fließt - der Lago
G. Carrera. Nach
Chochrane, wo Uwe noch das
selbst geflickte Rad probehalber aufbringt und versucht, in der örtlichen
Bibliothek erfolglos
ins Internet zu kommen,
treffen wir auf der Piste erst Heike und Rainer aus Sömmerda und später noch
Ursel und Uli aus
Stuttgart. Beide Manschaften
sind schon wieder auf dem Rückweg. Wir machen uns also auf den Weg. Der
Abstecher von
der Carretera Austral zu dem
Urwaldhafen Tortel bringt wahrhaftig noch eine Steigerung, was die Schönheit
der Landschaft
betrifft. Wir tauchen ein in den kalten
Regenwald mit seiner üppigen Vegetation. Überall rauschen von den Andenhängen
Wasserfälle tobend in die
Tiefe. Wir glauben, daß wir auf dieser Fahrt mehr Wasserfälle als im ganzen
Leben vorher
gesehen zu haben (einige sind
wohl nur temporär wg. des anhaltenden Regens). Das kleine Dorf an einem Fjord
gelegen ist für
uns Touristen malerisch anzusehen. Die bunten
kleinen Holzhäuschen sind auf Stelzen gesetzt,
Straßen gibt es nicht - aller
Fußgängerverkehr geht über
hölzerne Stege. Autos müssen am Ortseingang abgestellt werden. Bei unserer
Ankunft haben wir
ein Problem mit dem Abstellen
unseres Mobils, denn unser Vorderrad fährt plötzlich schon auf der Felge -ganze
120 km hat
das Flicken des Reifens
gehalten. Uwe wird dieses Flickzeug nur noch indringenden Notfällen einsetzen.
Ob der Reifen noch
zu retten ist, wissen wir
nicht. Mitten auf dem Platz, im strömenden Regen, ohne richtig festen
Untergrund muß Uwe mit
dieser heiklen Sache des
Radwechselns fertig werden. Freundliche Helfer sind natürlich auch schon bald
zur Stelle - aber
Uwe schafft das schon. Im
Wettlauf mit dem Einsinken des Hebers bekommt er das neue Rad gerade noch
drauf, so können
wir uns einreihen in die
schon abgestellten Autos der Einheimischen und Touristen. Mal sehen, was der
morgige Tag bringt.
Wir hoffen natürlich auf Sonnenschein.
*
Am
28.01.2010 (87. Reisetag): Bild
WR-10-01-28
Tacho:
Ort: Puerto
Yungay Stellplatz: en Camino Nähe Fähre
Anfahrt: Carretera
Austral im Ort kurz vor der Fähre
Trotz
Regens machen wir uns auf dem Weg und erkunden auf rutschigen Holzplanken das
Dorf, zu Beginn von mehreren
kläffenden Hunden begleitet.
An der Bibliothek angelangt, die direkt am Ufer des Fjordes liegt, versuchen
wir es wieder
einmal mit dem Internet. Hier
klappt es ganz gut.
Der Regen verkrault uns ein
wenig, so daß wir uns bald wieder auf die Piste begeben. Bis Villa O´Higgins
ist noch ein langer
Weg.
Da bei Puerto Yungay die
Piste unterbrochen ist und der Verkehr nur mittels Fähre über einen Fjord geht,
müssen wir die
Fahrt unterbrechen, denn die
letzte Fähre ist schon abgefahren, da. wir wegen Bauarbeiten unterwegs ca. 5
Stunden Verzug
haben. So nehmen wir eben die
erste Fähre gegen 9.00 Uhr. Im Ort gibt es fast nur Armeeangehörige, wir
fragen, ob wir am
Straßenrand übernachten
können - wir dürfen natürlich - und bleiben.
Bild: Tortel - Gesamtansicht
*
Am
29.01.2010 (88. Reisetag): Bild
WR-10-01-29
Tacho:
Ort: Rio
Mayer vor O´Higgins Stellplatz: en Camino/Ufer Rio Mayer
Anfahrt: nördlich
von O´Higgins
Position:
S 48Grad
25Min. 10Sek. / W 72Grad
32Min. 59Sek. oder:
-48,4194 / -72,5497 Dezimalgrad
Pünktlich
9.00 Uhr setzt die Fähre über den Fjord. Ca. 100 km schönste Landschaft liegen
noch vor uns. Die Nacht war kalt
und ab einer recht geringen
Höhe sind alle Berge weiß überpudert. Das Wetter meint es doch ganz gut mit
uns, ab und zu
reißen die Wolken auf und die
Sonne läßt sich sehen.
In Villa O´Higgins
angekommen, besuchen wir das Informationsbüro. Dort erfahren wir leider, daß -
entgegen der
Informationen aus unserem
immerhin nicht sehr alten Reiseführer ein Besuch des dortigen Naturparkes und
Wanderungen
dorthin nur mittels Führer
möglich sind und frei campen gibt's dort schon gar nicht mehr. Das ist nicht
das, was wir uns
wünschen. So begeben wir uns
nur auf den einzigen vom Ort aus ausgeschilderten Wanderweg zu einem Mirador mit
Ausblick zu einem großen
Eisfeld. Aufgrund eines Erdrutsches ist
die Wanderung zum Gletscherrand nicht mehr möglich.
Der Weg ist äußerst schwierig
wegen des aufgeweichten Bodens. Außerdem müssen wir einen ziemlich hohen
Stacheldrahtzaun überwinden.
Aber wir schaffen es zum Ausblick und sind nach ca. 3 Stunden wieder am Mobil.
Kehren auch
bald dem kleinen Städtchen, dem letzten an der
Straße nach Süden, den Rücken. Für uns war ja auch der Weg das dorthin das
eigentliche Ziel. Am Rio Mayer finden wir
wieder einen Platz in der ersten Reihe (Bild) - immer noch lacht die Sonne -
schon
bemerkenswert.
*
Am
30.01.2010 (89. Reisetag): Bild
WR-10-01-30
Tacho:
Ort: Puerto
Yungay Stellplatz: en Camino
Anfahrt: im
Ort
Wir
nehmen uns viel Zeit für die Rückfahrt, um die Landschaft noch etwas zu
genießen. So erreichen wir trotzdem noch
rechtzeitig die letzte Fähre
zurück. Bei der Abfahrt vom Boot setzt Uwe mit der Ersatzradaufhängung auf und
bleibt hängen.
Das Rad landet auf der
Abfahrtsrampe, die Aufhängung ist ganz schön ramponiert. Also Werkzeug und
Decke auspacken, das
muß erst wieder repariert werden. Es dauert
etwa eine Stunde, dann können wir unseren alten Stellplatz aufsuchen und uns
mit unserem Dinner befassen.
*
Am
31.01.2010 (90. Reisetag): Bild
WR-10-01-31
Tacho:
Ort: 7
km südl. v. Cochrane Stellplatz: en camino/Lago Esmeralda
Anfahrt: Carretera
Austral - Lago Esmeralda - kleine Abfahrt rechts zum Ufer nehmen
Position:
S 47Grad
18Min. 42Sek. / W 72Grad
35Min. 45Sek. oder:
-47,3117 / -72,5958 Dezimalgrad
Fast
bis zum Ortseingang Cochrane kommen wir, da entdecken wir ein schönes Plätzchen
für eine Rast am See (Bild). Das
Wetter ist wunderschön, wenig
Wind und Sonnenschein. Wir entscheiden uns, hier den Rest des Tages und
wenigstens die
folgende Nacht zu verbringen.
Sollte das Wetter bleiben, könnte der Aufenthalt auch länger werden. Es bleibt
sogar die Zeit
für eine kleine Kleider-
Wäsche, denn Wasser ist hier reichlich vorhanden. Am Abend gesellt sich noch
ein Fahrradwanderer
dazu. Im Großen und Ganzen gönnen
wir uns einfach mal mehr Ruhe als sonst.
*
Am
01.02.2010 (91. Reisetag): Bild
WR-10-02-01
Tacho:
Ort: ca.5
km vor Puerto Murta Stellplatz: en Camino
Anfahrt: bei
Hinweisschild "Capilla Sta. Rosa" rechts von C.Austral abfahren, ca.
150 - 200 m an Seitenpiste bis zum
Flußufer möglich zu fahren
Position:
S 45Grad
27Min. 57Sek. / W 72Grad
18Min. 46Sek. oder:
-45,4658 / -72,3128 Dezimalgrad
Vorerst
verläuft unsere Route auf bekannter Piste zurück bis El Maiten. Von dort an
bleiben wir auf der Careterra Austral in
Richtung Norden. Es geht
weiter entlang am schönen Lago General Carrera.
Atemberaubende Ausblicke auf den See gibt es
trotz sehr mäßigem Wetter
immer wieder (Bild). Fast bei Bahia Murta angekommen entdecken wir eine kleine
Abfahrt zu
einer Kapelle "Sta.
Rosa" - folgen diesem Weg ca. 200 m und finden einen schönen ruhigen Platz
für die Nacht.
*