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Reisetagebuch
'Südamerika 2009/10'
Abschnitt
9 - 'Transamazonica'
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Am
18.05.2010 (197. Reisetag): Bild
WR-10-05-18
Tacho:
Ort: Arcoverde Stellplatz: en camino
Anfahrt: Einmündung
BR 242 in BR 232
Sehr
ungern verlassen wir das schöne Camp unter Palmen am Atlantikstrand. Den
Abschied hat uns die Unfreundlichkeit
der
Platzbesatzung etwas
erleichtert (die Familie des Chefs hat uns wie unwillkommene Eindringlinge
behandelt - nun ja durch uns
hat nicht nur der Chef eine Stange Geld
verdient - sie mußten auch ein wenig dafür arbeiten). Die Suche nach einem
weiteren Stellplatz an der
Küste bleibt ohne Erfolg. Dafür haben wir Gelegenheit, hübschere Ansichten in
den Küstendörfern
zu bewundern (Bild). Ein
Alarmsignal unseres Autocomputers signalisiert wieder
"Dieselpartikelfilter voll" - Uwe nimmt an,
von dem vielen "Go und
Stop" in den Küstendörfern. So brechen wir die Weiterfahrt an der Küste ab
und begeben uns sofort
nach Richtung "Große
Transamazonica" - Piste gen Westen. Und das richtig mit
"Kattun". Nach 30 min gibt es Entwarnung -
DPF wieder Ok. Wir kommen an
großen Zuckerrohrplantagen vorbei - Zuckerrohr, Zuckerrohr - wohin das Auge
schaut,
später abgelöst von Bananen-,
Papaya- und sonstigen Fruchtplantagen. Schon ist es dunkel bei Einfahrt in die
Großstadt
Arcoverde. Wir beäugen die am
Ortsrand liegenden Tankstellen und sehen uns nach unserem Platz unter Palmen am
Meer
zurück. Vorlieb nehmen wir
dann mit einem Plätzchen an der Straße, zwar etwas abgelegen, aber eigentlich
nicht das, was wir
uns wünschen.
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Am
19.05.2010 (198. Reisetag): Bild
WR-10-05-19
Tacho:
Ort: Pisco,
33 Km westl. Stellplatz:
Anfahrt:
Position:
S 6Grad
56Min. 30Sek. / W 41Grad
44Min. 22Sek. oder:
-6,9417 / -41,7394 Dezimalgrad
Die
Küstenlandschaft haben wir nun wirklich hinter uns. Im Moment werden die Palmen
erst einmal weniger, dafür gibt es
mehr Kakteen, was jedoch mehr
damit zu tun hat, daß wir uns nicht nur westwärts, sondern auch nach oben
bewegen. In Picos
versorgen wir uns mit
Lebensmitteln und Devisen. Abends landen wir an einer Tankstelle und stehen als
völlige Fremdlinge
eingepreßt zwischen großen
Sattelschleppern und Lastkraftwagen. Wir können beobachten, wie nach Einbruch
der
Dunkelheit die leichten
Mädchen sich ein Geschäft bei den vielen LKW-Fahren erhoffen … und sicher auch
machen können.
Bild: "Ambulanter
Handel"
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Am
20.05.2010 (199. Reisetag): Bild
WR-10-05-20
Tacho:
Ort: Balsas Stellplatz: ruhig; Schatten
Anfahrt: westl.
Balsas neben einer Tankstelle
Position:
S 7Grad
30Min. 51Sek. / W 46Grad
4Min. 39Sek. oder:
-7,5142 / -46,0775 Dezimalgrad
Es
treibt uns weiter in Richtung Westen. Die Landschaft verändert sich mehrmals -
mal so richtig tropisch und geht es etwas
in die Berge, dann könnte man
sich auch in Europa wähnen. Es wird drückend warm. Die Anwesen sind sehr
ärmlich. In den
Lehmhütten wohnen wohl die
Ärmsten der Armen (Bild). Die größere Stadt Balsas gefällt uns nicht, wir
durchfahren sie und
finden bald einen idealen
Platz etwas abseits von einer Tankstelle, wo wir im Schatten von Bäumen unsere
restlichen
Aktivitäten des Tages
vollbringen können. Wir hoffen, daß sich die Nacht doch noch etwas abkühlen
wird.
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Am
21.05.2010 (200. Reisetag): Bild
WR-10-05-21
Tacho: 42.671
Ort: Morada
Nova Stellplatz: ruhig; Wasser
Anfahrt: von
Maraba auf der großen Brücke über die Represa de Tucurui; großes erschlossenes
aber fast leeres
Neubaugebiet.
Position:
S 5Grad
16Min. 46Sek. / W 49Grad
4Min. 50Sek. oder:
-5,2794 / -49,0806 Dezimalgrad
Ein
großes Stück Wegstrecke wollen wir uns heute unserem Ziel der Transamazonica
entgegenbringen. Die Straßen sind gut
ausgebaut und der Verkehr
hält sich in Grenzen (Bild). Einmal
müssen wir mit der Fähre über den Rio Araguaia
übersetzen,
zum richtigen Zeitpunkt
angekommen, dauert die Angelegenheit nicht lange. Im Nachbarort von Maraba,
Morada Nova,
suchen wir uns sofort
außerhalb der Großstadt in einem Neubauviertel einen ruhigen und schattigen
Platz für die letzten
Stunden des Tages und die
Nacht. Hier können wir gut außerhalb des Mobils unsere Mahlzeit zubereiten und
nach dem
Verzehr noch ein paar
Schritte für unser Wohlbefinden tun.
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Am
22.05.2010 (201. Reisetag): Bild
WR-10-05-22
Tacho:
Ort: Anapu Stellplatz: Wohngebiet
Anfahrt:
Die
Piste schlängelt sich bergauf, bergab über viele Flüßchen mit teils
abenteuerlichen Brücken durch den Amazonasbusch.
Oben am Berg angelangt, hat
man oft einen herrlichen Ausblick auf das davorliegende Tal und man sieht, wie
sich die Piste
gegenüber wieder den Hang
hinaufquält. Ab mittag nimmt auch der
Verkehr zu. Viele LKW´s donnern über die Piste, eine rote
Staubwolke hinterherziehend (Bild). Wir freuen
uns, wenn uns ein Fahrer der Großen mal ein Zeichen gibt zum Überholen.
Auto und wir sind bald rötlich eingepudert. Wir finden bald einen
Platz im Wohngebiet von Anapu für die Nacht. Jetzt
können wir uns erholen. Nur
gut, daß wir zwar nur ein kleines, aber so etwas wie ein Bad haben. Eine Dusche
und ein kaltes
Bier aus dem Eisfach - schon
sieht die Welt wieder freundlicher aus - auch wenn es nicht lange dauert, bis
der Schweiß
wieder läuft.
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Am
23.05.2010 (202. Reisetag): Bild
WR-10-05-23
Tacho:
Ort: Rurupolis Stellplatz: Tankstelle Ortseingang
Anfahrt:
Position:
S 4Grad
5Min. 27Sek. / W 54Grad
54Min. 23Sek. oder:
-4,0908 / -54,9064 Dezimalgrad
Die
heutige Nacht war nicht besonders. Sehr warm und viele Plagegeister im Mobil,
trotz geschlossener Fenster. Dazu noch
ein Open-Air-Konzert in der Nachbarschaft.
Doch der Regen hat den fürchterlichen roten Staub der Piste ein wenig
gebunden und die Fahrt rollt
erst einmal gut. Bei der schönen Umgebung vergißt man schnell die Ärgernisse
der Nacht. Viele,
viele Geier sind mit uns an
und auf der Piste, diese begleiten uns nun schon fast durch ganz Südamerika -
aber hier scheinen
sie sich besonders wohl zu
fühlen. Wir kommen zu unserer ersten Fähre an der Strecke - die über den Rio
Xingu. Danach
passieren wir Altamira, haben
dort zu tun, den richtigen Ausgang zu finden - die Stadt ist ganz schön
chaotisch. An der
Tankstelle erfahren wir, wo
die Piste uns erwartet. Die Regenzeit sollte eigentlich Ende April zu Ende
sein, aber in diesem
Jahr spielt ja Alles
verrückt, so müssen wir wieder einmal mit diesem köstlichen Naß uns herumärgern. Die Staub- wird zur
Schlammschlacht. Immer mehr
schlingern wir auf der Piste - bloß nicht noch am Ende in den tiefen Graben
rutschen! Gegen
Abend erreichen wir Ruropolis
und schwenken sogleich am Ortseingang in eine Tankstelle ein. Hier haben wir
bestimmt eine
ruhige Nacht.
Die meisten LKW's, die uns
heute begegnet sind, waren Viehtransporter. Man muß sich das vorstellen: In
dieser Enge
womöglich tagelang durch die
Gegend gerüttelt werden - und dann noch der Staub. Uwe's Kommentar: "Die
werden aufatmen,
wenn sie erst im Schlachthof
sind!"
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Am
24.05.2010 (203. Reisetag): Bild
WR-10-05-24
Tacho:
Ort: Transamazonica Stellplatz: en camino
Anfahrt: 240
Km westl.Itaituba
Position:
S 5Grad
23Min. 52Sek. / W 57Grad
9Min. 31Sek. oder:
-5,3978 / -57,1586 Dezimalgrad
Gut
ausgebaute Piste bis nach Itaituba - dann Fähre über den Rio Tabajos. Alles verläuft
gut. Hier wird ein letztes Mal
getankt, ehe es ganz in die
Wildnis geht. Auch mit Geldmitteln müssen wir uns noch eindecken - das wird wie
überall hier im
Norden Brasiliens nicht ganz
einfach - aber nach 3 Bankbesuchen klappt es doch noch. Dann endlich können wir
weiterfahren. Nun tauchen wir
ein in den Dschungel Brasiliens. Urwald - Piste und wir - wieder einmal eine
Straße der
Einsamkeit. Es ist ein
Naturerlebnis ganz besonderer Art, die für uns Europäer vielfälitige und
exotische Vegetation, die ich
kaum beschreiben kann. Wir können uns nun
vorstellen, wie der Urwald einst hier ausgesehen haben muß. Heute ist das wohl
meistens der sog.
Sekundärwald, welcher nach dem Raubbau am Urwalt wieder aufgewachsen ist.
Gelegentlich sehen wir aber
Zeugen einstiger Größe in Form von riesigen
Baumstümpfen oder einem vergessenen Stück Stamm von gewaltigem
Durchmesser. Von der Tierwelt läßt sich leider nicht viel
blicken - wir vernehmen nur manchmal deren Laute. Für Uwe ist die
Pistenfahrt zudem noch eine
besondere sportliche Herausforderung und selbst ich muß staunen, wie er das so
meistert - im
Schnitt täglich 400 km
solcher Piste ist kein Pappenstiel. Bei km 240 Transamazonica nach Itaituba
suchen wir unser
Nachtlager an der Piste und
hoffen auf ein klein wenig Abkühlung in der Nacht.
Bild: Die Fähre ist
angekommen
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Am
25.05.2010 (204. Reisetag): Bild
WR-10-05-25
Tacho:
Ort: Transamazonica Stellplatz: en camino
Anfahrt: ca.
30 Km westl. Apui
Position:
S 7Grad
17Min. 35Sek. / W 60Grad
6Min. 17Sek. oder:
-7,2931 / -60,1047 Dezimalgrad
Sehr
zeitig brechen wir auf, noch liegt der Nebel über dem Urwald, was dem Anblick
manchmal einen besonderen Reiz gibt
(Bild). Die Piste ist
miserabel - aber zum Glück außer uns keiner hier unterwegs. Etwa 40 km hinter
Jacareacange werden wir
von schwerbewaffneten Männern angehalten - wir
überschreiten die Grenze nach Amazonien. Sie beäugen unser Mobil,
Uwes Papiere lange, palavern
ein bißchen mit uns und lassen uns weiterziehen. Nun wird die Landschaft offener, teilweise
genutztes Weideland, so
natürlich auch ab und zu ein bescheidenes Anwesen. Ohne Strom - für uns
unvorstellbar. Etwa 50
Km kann Uwe mit 80 Sachen
über die Piste brausen, aber dann, welch ein Graus, wird sie fast zur Schikane,
ausgewaschene
breite Rinnen, Schlammlöcher
vom letzten Regen und total demolierte Brücken - das Alles bis zur nächsten
Fähre (über den
Sucunduri). Hier müssen wir
uns mit dem Fährmann über den Preis ein wenig streiten, bis dieser von 25 auf
10 Rais, die wir
ihm geben, uns übersetzt. Die
Fahrt wird wieder besser - am späten Nachmittag erreichen wir Apui, suchen dort
ein Plätzchen
für die Nacht, kaufen aber nur 'Brötchen für
das nächste Frühstück und entscheiden uns
für einen Übernachtungsplatz an
der Piste und fahren noch ein
Stück.
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Vom
26.05.2010 bis 27.05.2010 (205. bis 206. Reisetag): Bild
WR-10-05-27
Tacho:
Ort: Transamazonica Stellplatz: en camino
Anfahrt: Östl.
der Fähre Rio Maici
Position:
S 7Grad
48Min. 46Sek. / W 62Grad
20Min. 15Sek. oder:
-7,8128 / -62,3375 Dezimalgrad
Heute
gibt´s seit langem wieder einmal ein ordentliches Frühstück bei angenehmer
Frische von nur 29 Grad im Mobil. Dann
werden die letzten 400 km
Piste (der Transamazonica) unter die Räder genommen. Wir sind guter Hoffnung,
daß noch einige
der lt. Karte noch vor uns
liegenden 12 Fähren inzwischen durch Brücken ersetzt sind. Die erste Fähre
erreichen wir nach
etwa 100 km. Keine Fahrgäste
an beiden Seiten des Flusses und die Fähre natürlich auf der anderen Seite.
Nach einer halben
Stunde Wartezeit macht der
Fährmann eine Sonderfahrt für uns. Weiter geht die Fahrt - wir haben die Piste
wieder fast für
uns allein. Heute begegnen
wir mal einigen Tieren, eine große giftgrüne Schlange ringelt sich vor uns auf
der roten Piste,
zwei kleine Äffchen queren
unseren Weg und viele, viele Papageien sind zu sehen. Plötzlich entdecken wir
schon von
Weitem, daß ein Tor die Piste
versperrt. Indiander verlangen Wegezoll für etwa 5 km (!), die durch ihr Gebiet verlaufen.
Nach einigem Hin und Her geben
wir klein bei und bezahlen die 30 R$ (dafür bekämen wir Diesel für mehr als 100
Pistenkilometer!), denn eine
Umkehr ist nicht möglich - wer wird schon deshalb mehr als 1000 Km zurück
fahren? An der
nächsten Fähre angelangt,
wird uns klar, weshalb kein Verkehr über die Piste rollt. Über den Rio Maici
ist ein Brückenbau im
Gange und eine kleine Fähre
soll den Verkehr über den Fluß tätigen. Wir trauen unseren Augen nicht, ein
Sattelschlepper ist
samt Fähre im Fluß
untergegangen (Bild). Man hat nun zu tun Beides wieder nach obern zu bringen -
das kann dauern. Nach
Besichigung der Fähranlage
will Uwe lieber warten, bis die Brücke fertig ist (ist ohnehin noch nicht
'raus, was eher eintritt).
Wir richten uns am Wegrand
auf ein langes Warten ein. Ich lege mich auf mein Saunatuch - mache die Augen
zu und bin in
Gedanken in einer Sauna - bei
den tropischen Temperaturen und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit nicht
schwierig. Leider
fehlt uns das kühle Bad nach
dem Saunabesuch. Heute wird wohl nichts mehr mit Weiterfahren.
27.05.10 - Noch geht gar
nichts. Kann vielleicht sein, daß die wieder gehobene Fähre inzwischen ein paar
Landys übergesetzt
hat. Wohl oder übel müssen wir uns auf länger einrichten. .Die Besichtigung der
Brücke ergibt, daß sie lange nicht fertig
werden wird. Wir müssen also
sehen, daß wir mit der Fähre über den Fluß kommen. Da nun der Verkehr über die
Fähre wieder
ganz langsam fließt, denken
wir, daß wir es vielleicht mogen schaffen werden…
*
Am
28.05.2010 (207. Reisetag): Bild
WR-10-05-28
Tacho: 45.165
Ort: BR
319 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: Km
709
Position:
S 7Grad
47Min. 33Sek. / W 63Grad
9Min. 39Sek. oder:
-7,7925 / -63,1608 Dezimalgrad
Heute
wollen wir unbedingt über den Fluß - so reihen wir uns schon mal etwas weiter
vorn mit zwischen den LKW´s vor der
Fähre ein, um unseren Wunsch
kundzutun. So recht und schlecht ist die Fähre in Betrieb. Leider sind Ab- und
Auffahrt durch
den letzten Regenguß dermaßen
aufgeweicht, daß jedes Auto nach oben gezogen werden muß, notfalls müssen 2
Brummis einen
ziehen. Kleinere Auto´s versuchen sich
irgendwie über die desolate Brücke hinüberzuhangeln. LKW-Fahrer überzeugen Uwe,
dies auch zu versuchen. Erst muß sich Uwe mal
die Auffahrt zur Brücke etwas zurechtschaufeln, dann geht´s los. Ich
vornweg zu Fuß. Nach wenigen
Meter wird es mir schon mulmig, ich komme bald zu der Überzeugung, daß wir so
nie über den
Fluß kommen - da könnten wir
vielleicht die nächste Nacht schwebend über dem Fluß zubringen müssen. Ich gebe
Uwe Zeichen
zum Rückwärtsfahren - ja aber da hängt er
schon mit einem Rad über dem Abgrund. Nur mit viel Mühe gelingt es Uwe mit
Hilfe einiger Brummi-Fahrer,
das Auto wieder rückwärts zu bewegen (Bild). Glücklich überstanden, warten wir
nun mit
Bangen ab, bis wir mit der
Fähre übersetzen können. Es dauert, es dauert - 1 Auto ca. 2 Stunden und 50
Mann beschäftigt.
Wir können nur staunen, wie
gelassen und trotz Maleur mit viel Spaß die vielen LKW-Fahrer die Sache in
eigener Regie
managen (denn Polizei oder
andere "Obrigkeit" lassen sich hier nicht sehen). Es gibt kein
Gezeter und kein Gedränge - Jeder
hilft Jedem. Gegen Mittag
sind wir an der Reihe und mit uns noch 2 weitere Autos. Es läuft besser als gedacht, ein Fahrer
mit etwas Englischkenntnissen
weist Uwe bestens ein und mit viel Schwung kommen wir sogar ohne Hilfe über die
schlammige
Auffahrt. Die Fähre wird übrigens nur mit
vereinter Muskelkraft der Mitfahrenden und anderer Helfer über den Fluß
gezogen.
Solche Aktionen wären in
Deutschland undenkbar. Wir haben viel über zwischenmenschliche Beziehungen und
Eigenverantwortlichkeit
gelernt - schon deshalb werden uns diese 2 Tage hier in Erinnerung bleiben.
Das Warten an der nächsten
Fähre verkürzen wir uns durch das etwas verspätete Frühstück (14.30 Uhr). Wir
überqueren den
Rio Madaira, durchfahren Humaita und weiter,
endlich auf Asphalt in Richtung Porto Velho. Bald entdecken wir einen zu
Straße gedeckten Platz für
eine ruhige Nacht. Es war ein ereignisreicher Tag.
Fazit der rund 2000 Km Piste:
Nachdem die legendären Straßen Ruta 40 und Carretera Austral immer mehr
"zivilisiert"
wurden, ist die
Transamazonika wohl die letzte abenteuerlich-sportliche Herausforderung in
Südamerika.
Und noch eins: Auch die
Angaben über die Transamazonica in unserer Karte (freytag&berndt,
Brasilien) sind abenteuerlich
(falsch) gewesen: Mehr als
200 Km zu wenig und 9 Fähren zu viel
*
Am
29.05.2010 (208. Reisetag): Bild
WR-10-05-29
Tacho:
Ort: BR
364 Stellplatz: en camino
Anfahrt:
Position:
S 9Grad
31Min. 30Sek. / W 63Grad
4Min. 40Sek. oder:
-9,5250 / -63,0778 Dezimalgrad
Die
Nacht war herrlich ruhig und schön kühl - nur noch 28 Grad am Morgen im Auto -
wir finden das jetzt schon als
angenehm. Bald werden wir in
Porto Velho sein. Die letzte Fähre wird genommen (Bild). In der Stadt suchen
wir lange nach
einem Wi-Fi - Anschluß und
können endlich mal wieder in unser Postfach schauen. Dringende Sachen werden
gleich noch
abgesetzt. Mit Hilfe von
Einheimischen finden wir die Ausfallstraßen in Richtung Süden unserem letzten
Ziel hier in
Brasilien - dem Pantanal -
entgegen. Eine kleine Ortschaft bietet uns gegen Abend ein Nachtquartier -
wünschen uns nur noch
eine kalte Dusche, um uns etwas abkühlen zu
können.
*