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Reisetagebuch
'Marokko 2012'
Abschnitt
3 - 'Abstecher in den Antiatlas (Tafraout; Ait Mansur)'
*
Vom
05.01.2013 bis 06.01.2013 (27. bis 28. Reisetag): Bild
MA12-13-01-05
Tacho:
Ort: Tafraoute
- Freigel. Stellplatz: schön gel. Unter Palmen
Anfahrt: über
die Str. 105 von Agadir kommend durch den Ort durchfahren in Ri. Camping - Gel.
Neben Campingplatz
Position: N 29Grad
45Min. 23Sek. / W 8Grad
59Min. 6Sek. oder:
29,7564 / -8,9850 Dezimalgrad
Wir
sind so zeitig schon am Tor, daß man den jungen Mann, welcher uns abkassieren
muß, aus dem Bett holen lassen müssen.
Wir haben unseren Obolus entrichtet und ziehen
von dannen. Mit etwas Mühe finden wir die richtige Abzweigung von der
Hauptstraße N1 in Richtung
Aid Baha und weiter über kleine Gebirgssträßchen nach Tafraoute. Die Route ist
als wohl die
schönste Anreiseroute nach
Tafraoute im Reiseführer erwähnt und wir
können das nur bestätigen. Über schmale Straßen an
den Hängen entlang der Berge mit ihren
gemauerten kleinen Terassenfeldern, über
mehrere Pässe, Haarnadelkurven in
Schluchten und malerischen
Häusern bis oben an den Bergkämmen, darüber ein strahlend blauer Himmel, die
Berge leuchten
in der Sonne fast dunkelrot -
einfach bezaubernd. Unterwegs treffen wir auf kleine Ziegenherden, auf eine
Herde mit
etlichen hübschen Eselchen
und zum ersten Mal begegnen wir einer ansehnlichen Gruppe von Kamelen am
Berghang.
Einheimisch bekleidete Frauen
verstecken sofort bei unserem Nähekommen ihr Antlitz, obwohl sie ja sowieso
schon total in
Stoff eingehüllt sind. Im Großen und Ganzen
kommen wir mit der Wegweisung und mit Hilfe des Handbuches von E.
Kohlbach zurecht. Es gibt
natürlich auch Ausrutscher (Bild).
Am späten Nachmittag
erreichen wir Tafraoute und finden den immer noch vorhandenen Stellplatz wie
vor 10 Jahren vor
und gesellen uns zu den schon
vor uns eingetroffenen Campern - nicht sehr viel an der Zahl. Es dauert auch
nicht lange, bis
sich die ersten bettelnden
Kinder einfinden.
Am Abend erscheint noch ein
Kassierer vom Ort und wir entrichten unsere 10 DH Parkgebühr.
06.01.2013 - Noch in
Erinnerung an die Entdeckung einer idyllischen kleinen Oase hinter einem
Berghang von vor 8 Jahren
machen wir uns frohen Mutes
am Morgen auf die Suche der Wiederentdeckung. Uwes und meine Erinnerung gehen
ein
bißchen auseinander. Heute
entscheiden wir uns für Uwes Wegvariante. Wir kraxeln einen Berghang hinauf -
immer auf
großen abgerundeten
Granitmurmeln in der Hoffnung hinter dem Pass unsere Palmenoase zu sehen. Wir
suchen und suchen
und kommen zurück zu unserem
Auto ohne Erfolg. Am Abende gehen wir den Weg zum Amelntal bis zum ausblick auf
dieses.
Trotzdem waren es ein ganz
schöne Trips. Denn schon allein das Bergpanorama um Tafraout ist was ganz
Besonderes. Einige
bettelnden Kinder oder auch mal ein Händler mit dem Auto kommen vorbei.
So ganz in Ruhe gelassen von der Bevölkerung
wird man, wenn man nicht
hinter einer Mauer im Camp sitzt, nun doch nicht. Bei Sonnenuntergang möchte
man schon im
Mobil sitzen, denn wenn die
Sonnenkraft nachlässt wird es zunehmend kühler.
*
Am
07.01.2013 (29. Reisetag): Bild
MA12-13-01-07
Tacho:
Ort: Ait
Mansour Stellplatz: Parkpl. Am Oasenbeginn
Anfahrt: Tafraout
in Ri. Tiznit, Izerbi verlassen, dann ausgesch. Nach Ait Mansur
Position: N 29Grad
32Min. 50Sek. / W 8Grad
52Min. 40Sek. oder:
29,5472 / -8,8778 Dezimalgrad
Unser
"Hidden Valley" muß doch gefunden werden. Noch einmal machen wir uns
auf und versuchen es mit meiner
Wegvariante. Je näher wir
kommen, je mehr kommt die Erinnerung und wir stellen bald fest, dass wir auf
dem richtigen
Weg sind. Unser kleines
verstecktes Tal mit ihrer grünen Palmenoase und bizarr von Wind und Wetter
geformten
Granitfelsen läßt uns nicht
so schnell wieder los (Bild). Die obige Bezeichnung ist vom gleichnamigen Tal
im Josua Tree NP
in USA entlehnt, welches aber
längst nicht so schön ist. Vielen Gesteinsformationen um Tafraout hat man Namen
verpasst,
wie z.B. die bekannteste
Skulptur, der "Chapeau de Napoleon". Dann gibt es noch die
"Painted Rocks", die wir aber - auch
wenn der belgische Maler Jean
Verame, welcher sie verbrochen hat, sehr berühmt sein soll - für eine traurige
Geschmacksverirrung halten.
Nach einer kleinen
Erholungspause am WoMo, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt ins nahe
gelegene "Mansour Tal".
Morgen wollen wir eine
spektakuläre Schluchtenrundfahrt unternehmen.
Schon die Fahrt dorthin über
Serpentinen entlang mächtiger Berghänge ist ein kleines Erlebnis für sich. Die
Bergwelt
erinnert uns doch sehr an
Colorado in den USA und die roten Felsen an unsere Tage in Australien. Wir
erreichen noch vor
Dunkelwerden einen für uns
schon bekannten Platz zum Nächtigen in Ait Mansour, von wo aus morgen die
Rundfahrt beginnen
soll. Unter einem dichten
Palmendach legen wir unsere Häupter nieder.
*
Vom
08.01.2013 bis 09.01.2013 (30. bis 31. Reisetag): Bild
MA12-13-01-08
Tacho:
Ort: Tafraout
Freigel. Stellplatz:
Anfahrt:
Position: N 29Grad
45Min. 23Sek. / W 8Grad
59Min. 6Sek. oder:
29,7564 / -8,9850 Dezimalgrad
Von
unserer schönen Palmenoase in Ait Mansur machen wir uns auf zu unserer
Schluchtenrundfahrt runde 75 km. Es geht
zunächst auf einer ganz
schmalen Teerstraße durch die wunderschöne Oase Mansur, weiter am Berghang
entlang eines
ausgetrockneten Flußbettes
über der Oase.
Am Scheitelpunkt der Strecke
wenden wir uns erst einmal ab von der eigentlichen Route und suchen die im
Reiseführer
empfohlenen Felsgravuren von
Ukas zu entdecken. Gut, daß wir unserer GPS dabei haben. Die Hinweise im
Reiseführer
hatten uns in die Irre
geführt, doch Ende gut Alles gut. Mit
etwas Geduld und Kraxelei hinauf auf eine Felszunge kommen
wir zum Ziel und sind auch
recht erstaunt über die zahlreichen und
auch schönen Zeichnungen uralter Künstler, an denen
sich bisher glücklicherweise
noch kein Schmierfink mit eigenen Kreationen versucht hat..
Die Weiterfahrt durch
Schluchten und Oasen wird zu einem Erlebnis - es geht über schmalste steinige
Pisten, durch enge
Canyons und nette kleine
Ortschaften mit ihren ockerfarbenen oder roten Häuschen. Wir begegnen nur
wenigen Menschen,
wenn aber, dann sind sie nach
einheimischer Sitte gekleidet und sehr freundlich. Bettelnden Kindern begegnen
wir nur
einmal. Blicke in die Berge,
deren Felsen in der Sonne rot leuchten, kann man auch durch das Blätterdach der
Palmen
erhaschen. Uwe muß alle Sinne
beisammen haben, denn es gilt oft nach oben, nach vorn und nach beiden Seiten
zu schauen, um
auf dem schmalen Weg zu bleiben und nicht
anzuecken. Entgegenkommen sollte hier lieber Keiner!!!.
Am Ende der Rundfahrt treffen
wir wieder auf eine ordentliche Teerstraße und können die Fahrt nach Tafraout
fortsetzen.
09.01.2013 - Der heutige Tag
soll ein Ruhe- bzw. ein Haushaltstag sein. Wir erledigen einige wichtige Dinge
zu unserer
Miniwirtschaft, machen noch
ein ausgedehnten Spaziergang durch die nähere Umgebung und bereiten uns für die
morgige
Abfahrt weiter in Richtung
Süden vor.
Bild: Fahrt durch das
Mansourtal
*