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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 29 - '... Und wieder nach Süden - zum Ende der Reise'

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Am 10.09.2007 (701. Reisetag):

Tacho: 228.478

Ort: Medeora Lake Road Stellplatz: abseits der Road

Anfahrt: S9, S2, S117 bis Braacebridge, S118, S169, Medeora Lake Road re.

Über kleine Nebenstraßen erreichen wir das Städtchen Bracebridge. Hier suchen wir einen Waschsalon, um uns endlich der schmutzigen Wäsche zu entledigen. Das Waschergebnis ist zwar nicht überwältigend, aber dafür geht es recht flott. Schon bald können wir unsere Fahrt fortsetzen. An einer Nebenstraße der S 169, der Medeora Lake Road, suchen wir uns den Stellplatz für die Nacht.

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Am 11.09.2007 (702. Reisetag): Bild PA-07-09-11

Tacho: 228.658

Ort: Mills Stellplatz: An Auffahrt z. S 124

Anfahrt: S 169, S38, B 400, S12, b. Midland, S25, S6, S92, S26, S18, S21, Auff. Z. S124 bei Mills

Heute gedenken wir den Geburtstages von Torsten, sind froh noch rechtzeitig unsere Glückwünsche auf den Weg gebracht zu haben. Unser Ziel ist die alte Missionsstätte der französischen Jesuiten St. Marie Among the Huron bei Midland. Dort erfahren wir im Visitor Center in einem Film mit deutschen Untertiteln etwas vom Zusammenleben der Missionare mit den teils zum christlichen Glauben bekehrten und auch anderen Indianern des Stammes der Huronen. Wieder stellen Studenten und Indianer hier im Museumsdorf das Leben der damaligen Bewohner nach (Bild). Wir finden das alles recht interessant.

Die Weiterfahrt auf kleinen Nebenstraßen forsetzend finden wir am Abend bei Dorf Mills an der S124 unseren B&B-Platz - natürlich ganz privat im Mobil.

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Am 12.09.2007 (703. Reisetag): Bild PA-07-09-12

Tacho: 228.783

Ort: St. Jacobs Stellplatz: P vor Vis.C.- Countr.-Mkt

Anfahrt: S124, S11, S3, S18 bis Fergus, S21, S23, S17 bis St. Jacobs - durch Ort durch in Rtg. Country Markt, P neben M.

St. Jacobs soll das Zentrum der dort noch streng nach ihrem Glauben lebenden Menoniten, einst eingewandert aus Europa, sein. In diversen Unterlagen lesen wir, man begegnet hier den Einwohnern gekleidet nach ihrer strengen Vorschrift, Frauen mit dunklen wadenlangen Kleidern und weißen Häubchen, die Männer mit schwarzer Hose und blauen Hemden und Hosenträgern. Man lehnt jeden Fortschritt ab, fährt noch mit Pferdekutsche und bestellt das Feld mit dem Ackergaul. Wir sind gespannt. Noch vor St. Jacobs begegnen wir der ersten Pferdekutsche - ähnlich derer in einer Fernseh-Auto-Reklame (Ihr erinnert Euch vielleicht). Auf einem Schulhof tummeln sich Mädchen und Jungen, wir fühlen uns in die 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückversetzt. Wir hoffen nun auf Mehr in St. Jacobs - werden jedoch enttäuscht. Hier hat der Tourismus alles in der Hand. Autos verstopfen fast den kleinen Ort und von Menoniten keine Spur. Wir wollen weiterfahren und treffen auf einen deutschstämmigen Kanadier, welcher uns den o.g. P zum Übernachten empfiehlt und meint, daß der für den nächsten Tag zu erwartende große Markttag in "Jacobsstädt´l" nicht versäumt werden dürfe. Wir folgen seinem Rat, bleiben hier, schlendern noch ein bißchen durch das Dorf.

Bild: Eines der ganz wenigen Gefährte, die mit 1 oder 2 PS gezogen werden.

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Am 13.09.2007 (704. Reisetag): Bild PA-07-09-13

Tacho: 228.940

Ort: Long Point PP Stellplatz: New Park CG

Anfahrt: S15, S5, S56, S107, S59, S13, S59

Auf dem großen Markt werden viele leckere Back- und Fleischerzeugnisse - wahrscheinlich nach deutschen oder französischen Rezepturen - angeboten. Auch Obst und Gemüse aus den hiesigen Gärtnereien, Imkerwaren und natürlich der viel gepriesene Ahornhonig sind im Angebot. Wir schauen uns nur um, denn wir müssen unsere Reserven noch aufbrauchen bis zum Ende dieser Reise. Nebenbei haben sich natürlich auch viele andere Händler mit eingereiht, die denen der vietnamesichen Märkte in der Tschechei oder an den "Pullovermarkt" am Balaton erinnern. Nur gelegentlich sieht man eine Frau, die mit dem Häubchen etwas menonitisch aussieht (- echt oder verkaufsfördernde Anputze?).Wir waren früh dran; inzwischen hat sich der Platz schon beängstigend gefüllt und noch rollt ein Reisebus nach dem anderen an. Wir ergreifen die Flucht.

Wir reisen weiter zunächst nach Süden zum Eriesee. Dort, auf einem Campground im Povincpark "Long Point", finden wir direkt hinter der Düne eine schöne Campsite (Bild) und fühlen uns hier wie am großen Meer. Der Sonnenschein verlockt zu einen Strandspaziergang... .

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Am 14.09.2007 (705. Reisetag):

Tacho: 229.092

Ort: Thorold Stellplatz: am Sportplatz/Schule

Anfahrt: S24, S3, B3, S4, S63

Je weiter wir nach Osten reisen, je dichter besiedelt ist Ontario. Manchmal kommt es uns vor, als würden wir einen riesengroßen Golfplatz durchfahren. Jeder Straßenrand bis an das Maifeld heran , jedes Anwesen umgibt großräumig der englische kurzgeschorene Rasen. Man hat den Eindruck, der Rasenmäher auf dem man schön sitzend über den Rasen fährt ist des Ontariers liebstes Spielzeug. Ein sehr gepflegter Eindruck - aber für Insekten und Singvögel wohl kein geeigneter Lebensraum. Man kann wohl auch Alles übertreiben. Die Häuschen bis hin zu kleinen Schlößchen erinnern schon an die französische Bauweise (oder Old England? - das kennen wir noch nicht). Es ist viel mit Naturstein oder in Klinkerbauweise gebaut. Da wir die Niagarafälle erst für Morgen eingeplant haben, stoppen wir unsere Fahrt in dem kleinen Städtchen Thorold und haben Glück mit dem Finden einen geeigneten Stellplatzes am Sportplatz.

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Am 15.09.2007 (706. Reisetag): Bild PA-07-09-15

Tacho: 229.301

Ort: S219 - km 50 Stellplatz: Abf. Colden re./1km li.

Anfahrt: S20, B420 Niagara Falls, Grenzüberg. / B290, B219 bis Abf. Boston/Colden nach west ca. 1 km links in

Waldst.einb.

Wir stellen unser Auto auf einem der vorgesehenen Parkplätze in NiagaraFalls ab und fahren mit Shuttle-Bus bis an das Zentrum der Fälle heran. Leider meint es der Wettergott heute nicht besonders gut - es tröpfelt manchmal und ist ziemlich kühl. Wir schlendern die Parkway entlang und können von verschiedenen Seiten die stürzenden Wassermassen auf kanadischer und auch gegenüber auf amerikanischer Seite besehen. Für uns, die wir in Brasilien und Argentinien an den Igazu-Wasserfällen waren, ist das zwar ganz gewaltig, aber doch nicht vergleichbar. So können wir diesen letzten Höhepunkt unserer Reise (Bild) bald abhaken, fahren nur noch den Parkway am Niagarariver entlang, bis dieser in den Ontariosee fließt. Das ganze Gebiet ist für unseren Geschmack viel zu sehr vermarktet. Entgültig verlassen wir nun Kanada. Es bleiben uns nur noch wenige Tage, bis wir unser Auto in Baltimore abgeben müssen. Es geht nur noch dem Ziel Baltimore entgegen. Die S219 verlassen wir an der Ausfahrt "Colden/Boston" - fahren ca. 1 km in westliche Richtung und finden links neben der Straße einen ruhigen Platz im Forest.

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Am 16.09.2007 (707. Reisetag):

Tacho: 229.320

Ort: Springville Stellplatz: WalMart Parkplatz

Anfahrt: S219

Letzte Hand ans Auto wird gelegt (Kleinreparaturen), Brot wird für die ersten Tage des letzten Trips im Voraus gebacken und einige Zurüstungen für unsere Campingausrüstung suchen wir uns im Supermarkt. So vergeht einer der letzten Tage im Wohnmobil sehr schnell.

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Am 17.09.2007 (708. Reisetag): Bild PA-07-09-17

Tacho:

Ort: SherrySprings State Park Stellplatz: Campground

Anfahrt: S219, S417, S44

Die Fahrt geht weiter durch Pennsylvania - ab und zu treffen wir noch auf Amish-Leute mit Kutsche und Strohhut oder Menoniten. Am meisten ins Staunen kommen wir aber, als uns schon von weitem das "ALDI" - Logo entgegenstrahlt (Bild). Wir trauen unseren Augen nicht. Die Neugier treibt uns natürlich hinein - wir kommen uns dort vor wie in Crimmitschau. Alles ist genau wie dort - Uwe entdeckt leider seinen lang ersehnten Handkäs nicht - wie schade. Das Angebot ist doch etwas anders. Aber das gleiche Gebäude und die gleiche Innenaufteilung. Es gibt auch keine Plastiktüten, die noch von den Verkäuferinnen gepackt werden, wie in allen anderen Supermärkten. Es erinnert also wirklich an zu Hause. Im weiträumigen Susquehannok Forest gibt es Statparks mit schönen Campingplätzen. Einen am Weg suchen wir uns aus. Der Rest des Tages geht dann mit Packen unseres Gepäcks für die letzten Tage, mit Umpacken und ähnlichen Arbeiten auf - wir kommen ganz schön ins Schwitzen und ein großer Berg Müll sammelt sich an. Zum Glück kommt ein gutmütiger Stateparkangestellter mit Auto vorbei und nimmt unser Gerümpel alles gleich mit. Am Abend kommt dann zum letzten Mal unser Grill in Aktion. Etwas Wehmut kommt schon auf... .

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Am 18.09.2007 (709. Reisetag):

Tacho: 229.660

Ort: Selinsgrove Stellplatz: WalMart Parkplatz

Anfahrt: S44, S15

Die Fahrt durch die schöne Hügellandschaft der Appalachian Mountains können wir gar nicht so richtig genießen. Uns geht so Vieles durch den Kopf, was noch für die nächsten Tage anliegt und nicht ganz geklärt scheint. Im Visitor-Center in Lewisburg können wir gleich unser Internetwünsche erledigen. Die erhofften Informationen für unsere Verschiffung fehlen leider immer noch. Ein WaltMart an der Strecke kommt gerade richtig, denn viel Zeit für eine Stellplatzsuche bleibt uns heute nicht mehr. Mit noch anderen Campern teilen wir uns eine Ecke des großen Parkplatzes.

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Am 19.09.2007 (710. Reisetag):

Tacho: 229.913

Ort: Baltimore Stellplatz: Patansco Valley StatePark

Anfahrt: S15, I83, I695, S40

Auf der Interstate 83 übrqueren wir die Grenze zu Maryland und kommen nach wenigen Kilometern an die Stadttore von Baltimore. Für die letzte Übernachtung in unserem vertrauten Mobil - hat es uns doch 2 Jahre treu gedient - suchen wir westlich der Stadt den Statepark Patansco Valley mit Campground auf. Hier gibt es nochmals Streß - man glaubt ja nicht, was es so alles zu verstauen gibt, denn alle von außen zugänglichen Schränke müssen so gut wie geräumt werden, da wir das Auto offen abgeben müssen - eine nicht gerade angenehme Sache. Heute muß so gut wie alles zum Abgeben des Mobils bereit sein.

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Am 20.09.2007 (711. Reisetag):

Tacho: 229.940

Ort: Baltimore Stellplatz:

Anfahrt:

Heute endet unsere Reise mit dem Wohnmobil durch Amerika. Früh wird auf dem Campingplatz das Auto noch fertig umgepackt und der hintere Teil, wo die wertvollen Dinge liegen mit der schon zuhause angefertigten Vorrichtung verrammelt. Alles geht glatt, nur das Schloß will nicht mehr und wir haben auch nicht mehr viel Zeit. Hoffentlich wirkt es wenigstens als moralische Barriere. Zusätzlich haben wir ja noch das Ersatzrad und den "Arschkasten" im Gang liegen, sodaß die Tour nach hinten etwas alpinistisch ist. Es ist jetzt Zeit, mit dem Auto zur Abgabe in den Hafen zu fahren.

Was Verschiffungen angeht sind wir offenbar Pechvögel. Alles, was nur irgendwie schief laufen kann, läuft ab jetzt schief. Hier lasse ich Uwe zu Wort kommen (Inhalt seiner Mail an "Seabridge", wo wir diese Verschiffung und den Flug gebucht haben):

"Sehr geehrte Frau Schütze,

meine Befürchtungen, welche ich Ihnen mit der Bestätigung des Empfanges der Flugticketts mitgeteilt habe, und auf die Sie leider gar nicht eingegangen sind, waren mehr als berechtigt: Es war schon schwer genug, ohne Bezeichnung einer Firma o. ä. am M o r g e n des 20. 9. 07 in das Hafengelände eingelassen zu werden. Der Plan Ihres Gewährsmannes (die einzige Information, welche Sie mir neben der Buchungsnummer und dem Namen des Schiffes zukommen ließen) mit den drei Anlaufpunkten war falsch - und zwar nicht, weil sich der Ablauf geändert hat, sondern weil die Numerierung der Gebäude nicht stimmt. Ihm will ich aber keinen Vorwurf machen, weil er sicher auch nur ein Kunde war, der versucht hat, zu helfen.

Kurz gesagt: nachdem wir erst einmal beim falschen Zoll waren, aber ordentlich weiterverwiesen wurden, wollte der richtige Zoll das "Recipt des Transporteurs" sehen. Ohne das ginge gar nichts. Sie stimmen mir sicher zu, daß Sie mir hätten entweder das Recipt zukommen lassen müssen oder mir mitteilen hätten müssen, wo(meinetwegen Punkt 0) ich das hätte vorher abholen müssen. (Von meinen anderen Verschiffungen weiß übrigens ich auch, daß ich immer so etwas ähnliches vorgelegt habe.)

Nun war guter Rat teuer. Wo sollte ich das Recipt mit meinen Kenntnissen des Vorganges her bekommen? Den Gedanken, bei Ihnen anzurufen, ließ ich wegen des Zeitunterschiedes fallen.

Wir gingen zum Punkt 2, weil dort lt. Plan viel Papier gemacht wird. Dort wurden wir aber ab- und an Punkt 3 verwiesen.

Dort mußten wir erst einmal fast eine volle Stunde warten, weil gerade Mittagszeit war. Dann wurde uns gesagt, daß wir auch hier kein Recipt bekommen. Die Buchungsnummer wäre auch keine Hilfe. Auch unser Hinweis, daß wir Kunden von "Seabridge" in Germany seien hat wenig geholfen (wir haben nicht alles verstanden, was man darauf sagte, aber Ton und Gestik schienen uns nicht sehr schmeichelhaft für Ihre Firma zu sein). Dann hat sich aber eine Mitarbeiterin unserer erbarmt und sich mit der Nummer und unserem Namen telefonisch auf die Suche nach unserem Recipt gemacht und wurde 13:30 Uhr fündig. - Also, das Recipt liegt bei einer Firma in Baltimore. Wir bekommen die Adresse. Man würde, wenn es unser Wunsch sei, ein Taxi rufen, mit dem wir es abholen könnten.

Da uns keine andere Wahl blieb, willigten wir ein. Das Taxi kam nach 45 Min. Etwas nach 15:30 Uhr (16 Uhr ist dort Feierabend - das wußten wir aber noch nicht) waren wir wieder am Punkt 3 (Kostenpunkt: 110 $ für das Taxi und 150 Gebühren für das Papier; letztere sind doch hoffentlich die von Ihnen angekündigten Hafengebühren). Dort bestätigte man uns, daß wir jetzt das richtige Papier (Dock Recipt von TBB Global LOgistics) haben. Mit dem sollen wir zum Zoll gehen (aha - jetzt sind wir also am Punkt 1!).

Beim Zoll wurden wir wieder weggeschickt, weil wir von unseren Unterlagen je 4 Kopien brauchten - und als wir diese hatten, sagte uns der Zoll, daß er heute den Vorgang nicht mehr bearbeiten würde, weil die Firma X (Pkt.3) jetzt schließe und es müsse eben alles am gleichen Tag bearbeitet werden. Aus dieser Verlegenheit half uns ein Angestellter dieser Firma und versicherte, daß man uns noch bearbeiten würde.

Ca. 16:30 Uhr war das Auto übergeben und wir konnten halb verhungert den Hafen verlassen. Ich glaube, Sie wollen jetzt nicht alles lesen, was wir da über "Seabridge" gesagt haben.

Wir haben jetzt das o. g. Recipt, vom Zoll gestempelt und eine gelbe und eine rosa - sagen wir mal Quittung über die Übernahme das Motorhomes von Maryland International Terminals P&O Ports (Nr D153593-1). Wir hoffen, daß das genügend Papier ist, um unser Auto in Bremerhaven zu bekommen.

Wir möchten aber keinesfalls wieder so dumm dastehen und bitten Sie daher dringend, uns eine Bestätigung, die o. g. Papiere betreffend zukommen zu lassen, bzw. im Negativfall etwas zu unternehmen. Außerdem möchten wir von Ihnen wissen, an wen wir uns dort wenden müssen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Beate & Uwe Ulbrich "

Hat man da noch Worte? Die machen schon jahrelang solche Verschiffungen - nicht nur für ihre geführten Reisen - und sind nicht einmal in der Lage, ihre Kunden richtig zu informieren. "Seabridge", "Seabridge" - deine Pfeiler sind schon verdammt rostig und wackelig!

Logisch, daß bei diesem Streß dann am Ende noch etwas vergessen wird. Die große Dachluke ist noch offen, Uwe hat seine korrigierte Sonnenbrille vergessen und die Spiegel haben wir nicht eingeklappt - Sch ... de!

Wir sind nun wirklich gespannt, wie die Sache in Bremerhaven ausgeht... .

Ganz am Ende haben wir dann noch etwas Glück: ein womöglich durch uns verspäteter Angestellter, der seine Mutter vom Flughafen abholen will und hört, daß wir nun schnell zur AVIS-Autovermietung (gleich neben dem Flughafen) kommen müssen, nimmt uns mit. So sparen wir die 50 $ Taxe, die sonst fällig geworden wären.

Man muß es nocheinmal sagen: Ohne die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter von "Maryland International Terminals P&O Ports" hätten wir es nicht geschafft, unser Auto fristgerecht abzugeben. Das hätte zur Folge gehabt, daß die Synchronisation unserer weiteren Reise (Auto und Flug schon gebucht) zu Essig geworden wäre und weitere Kosten dazugekommen wären. - Seabridge, Seabridge ...

Wie gesagt, der Tag ist noch nicht zu Ende. Während ich auf dem Parking auf unseren Haufen Gepäck aufpasse, muß Uwe noch das per Internet gebuchte und im Voraus bezahlte Auto holen. Wir waren ja schon gewarnt. Mit dem Voucher aus dem Internet bekommt man das Auto noch nicht - der Vertrag wird erst jetzt abgeschlossen. Und dabei können schnell noch ein paar kostspielige Features dazu kommen. Für Uwe geht also der Streß weiter.

Ich muß lange warten. Endlich kommt Uwe mit einem nagelneuen Chevi etwas unbeholfen um die Ecke gefahren. Für lange Erklärungen ist jetzt wenig Zeit. Es geht auf 19 Uhr und wir müssen noch ein Motel möglichst außerhalb des Ballungsraumes suchen. Auf meine Frage, wie es gegangen ist, winkt Uwe deshalb ab und sagt nur: "Es hat Automatik!" - Sch...; Uwe ist noch nie Automatik gefahren und wir müssen jetzt durch die abendliche Verkehrslawine. Hoffentlich geht das gut.

Es ging gut. Unter ständigem Schimpfen über das naseweise Auto (nicht nur das Getriebe ist automatisch - na, Uwe wird sich später noch einmal äußern) und gelegentlichen Problemen mit dem linken Fuß, der auch mitmachen will bringt Uwe uns nach ca. 100 km sicher zu einem ganz passabel scheinenden Motel.

Wir essen noch eine Dose Sassnitzer Brathering (!), trinken ein paar Bier und fallen todmüde ins Bett

 

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