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Reisetagebuch
'Südamerika 2009/10'
Abschnitt
11 - 'Großer Sprung nach Süden'
*
Am
16.06.2010 (226. Reisetag): Bild
WR-10-06-16
Tacho:
Ort: südl.
v. Boyuibe Stellplatz: en camino
Anfahrt: südl.
Ausgang von Boybuibe nach Mautstelle links über Bahngleis auf Nebenstraße
einbiegen
Position:
S 20Grad
28Min. 31Sek. / W 63Grad
16Min. 37Sek. oder:
-20,4753 / -63,2769 Dezimalgrad
Von
Norden kommend dirigiere ich Uwe mit dem Stadtplan vor der Nase durch Santa
Cruz und auf der anderen Seite zur
Ausfallstraße nach Camiri. Es
ist nicht ganz leicht, aber irgendwie packen wir es. Erst geraden wir mal auf
eine Fahrspur nur
für Busse (Bild). Ein Polizist bemerkt unseren
Regelverstoß, verlangt Papiere - nicht viel hätte gefehlt, daß wir trotz vieler
Entschuldigungen von Uwe
hätten blechen können (sicher war unser Vorteil, daß lange Verhandlungen den
Busverkehr arg
gebremst hätten - und mit den
Busfahrern ist nicht gut Kirschen essen).
Ende gut - Alles gut - wir rollen südwärts.
An der ersten Mautstelle
bezahlen wir gleich bis nach Yacuiba; man bedeutet uns, daß bei den folgenden
Mautstellen unser
Quittungsbündel nur noch
gestempelt werden darf . Die Landschaft hat sich eigentlich ganz schön
verändert, erinnert mehr
an Spanien - auch erste Berge
kommen bald in Sicht. Sauen mit ihren Ferkeln, Hennen mit ihren Kücken, Rinder
Ziegen,
Pferde und Hunde haben hier
wohl Vorfahrt. Vor allen in den von uns durchfahrenen Dörfern und Städtchen ist
dies Getier
zahlreich auf der Straße.
Wegen des Schmutzes kommt man sich dort sowieso wie in einem übergroßen
Schweinegehege vor.
Ab und zu sehen wir jedoch
auch mal ein recht ordentliches und malerisch anzusehendes Dorf mit kleinen
Hüttchen und dem
üblichen Drum und Dran -
vorwiegend von Indios bewohnt. Ca. 200 km vor der Grenze haben wir genug von
der Fahrerei und
suchen uns bald einen Platz
für den Rest des Tages und die Nacht.
*
Am
17.06.2010 (227. Reisetag): Bild
WR-10-06-17
Tacho:
Ort: Grl.
Ballivan Stellplatz: P Tankstelle
Anfahrt: N
34/Abzw. 81
Position:
S 23Grad
1Min. 10Sek. / W 63Grad
54Min. 31Sek. oder:
-23,0194 / -63,9086 Dezimalgrad
Der
heutige Tag empfängt uns mit grauen Wolken, Nebel und Sprühregen - für uns
völlig ungewohnt. Unsere langen Hosen
werden wieder hervorgeholt .
An der nächsten Mautstelle wird unser Heftchen mit Mautquittungen von Santa
Cruce nicht
mehr nur abgestempelt - wir
sollen neu bezahlen. Wir streiten uns fast bis auf's Messer - es hilft aber nix
- wir müssen
zahlen. Außerdem wird uns
gleich mitgeteilt, daß wir an der nächsten Mautstelle nochmals zu zahlen
hätten. Auf der
Weiterfahrt beruhigen wir
uns. Vielleicht haben wir in Sta. Cruce auch nicht alles richtig verstanden.
Wir beschließen, von
jetzt ab ohne Streit zu
bezahlen, weil es ja eigentlich immer nicht so viel ist. Als wir aber fast an
der Ortsgrenz von Yacuiba
nochmals zahlen sollen,
obwohl auf unserer letzten Quittung "Ziel: Yacuiba" steht, rastet Uwe
doch wieder aus, weigert sich
unnd fährt einfach weiter -
und das ging auch! Es wäre noch zu
ergänzen, daß es überall noch Polizeiposten gab, die unser
Heftchen auch stempeln
wollten und immer dafür noch eine Gebühr/Spende für die arme Polizei haben
wollten - wir haben
uns immer standhaft
geweigert.
Dann erreichen wir die
Grenzstation Bolivien/Argentinien (Bild: Nur der Schlagbaum läßt erahnen, daß
wir hier an einer
Grenzstation stehen.). Chaos
herrscht hier - die Beamten sind wirklich nicht die Schnellsten. Sie wollen kein
Geld sondern
Zigaretten und schauen sehr
bärbeißig drein, wenn wir ihnen erklären, daß wir so etwas nicht haben, weil
wir nicht rauchen,
weil das so ungesund ist.
Aber irgendwann haben wir
Bolivien hinter uns und rollen nach Zahlung einer weiteren Maut auf der
argentinischen
Landstraße in Richtung Süden.
Ich weiß, daß mein Sauerteig für unser Roggenvollkornbrot noch auf Verarbeitung
wartet und
dränge auf baldige Beendigung
unserer Etappe. So steuern wir bald die
erste große Tankstelle mit geräumigem Parkplatz an.
*
Am
18.06.2010 (228. Reisetag): Bild
WR-10-06-18
Tacho: 49.549
Ort: Metan Stellplatz: LKW-P oberh. TS YPF
Anfahrt: von
Norden kommend rechts der Hauptstraße N 9
Position:
S 25Grad
29Min. 54Sek. / W 64Grad
58Min. 56Sek. oder:
-25,4983 / -64,9822 Dezimalgrad
Endlich
sehen wir wieder die Berge der ersten Andenausläufer (Bild). Die Straße ist
eingerahmt von hohen gelb blühenden
Margarittensträuchern. Der
morgendliche Nebel bricht bald auf und die Sonne zeigt sich wieder - so gefällt
es uns doch
besser. Am frühen Nachmittag
erreichen wir die Stadt Metan. Von hier erhoffen wir uns eine Bank mit einen
gut
funktionierenden Geldautomat
und einen großen Supermarkt, denn unsere Vorräte sind fast alle aufgebraucht.
Zunächst
stellen wir fest, daß Metan
nicht so groß ist wie wir vermutet hatten. Eine einzige Bank am Platz - aber
die Persos flutschen
nur so aus dem Automat - Uwe
strahlt! Nach den letzten Pannen ja auch kein Wunder. Nun haben wir zwar Pesos
- aber keinen
Markt. Also wird nichts aus dem Großeinkauf -
nur ein paar Brötchen und 2 Butteln Bier von einem Kiosk. Anschließend
richten wir uns nach langer
Sucherei im Ort hinter einer Tankstelle auf einem großen LKW-Parkplatz ein. Wir
können noch
außerhalb des Mobils auf
unserem Benzinkocher unsere Mahlzeit kochen, denn unser Gas wird peinlich
knapp. Schon horchen
wir an der Matratze, da beginnt irgendwo im
Ort wieder die für uns bekannte Open-Air-Musik zu dröhnen, ja heute abend
beginnt für die Leute hier
das Wochenende. An Schlaf ist da vor Morgengrauen nicht zu denken. Uwe muß noch
mal hinters
Lenkrad und sucht für uns ein
ruhigeres Plätzchen… .
*
Am
19.06.2010 (229. Reisetag):
Tacho:
Ort: San
Antonio Stellplatz: en camino
Anfahrt: N
157
Position:
S 27Grad
17Min. 30Sek. / W 65Grad
20Min. 30Sek. oder:
-27,2917 / -65,3417 Dezimalgrad
Am Morgen ziehen wir dann wieder zur Tankstelle,
um unser nächstes Problem zu beheben - der Deckel vom Differenzial ist
nämlich undicht und wir
verlieren dort Öl. Öl für's Differenzial bekommt man überall "für Auto
oder Camion?". Gute Frage -
wir haben nur eine Typenbezeichnung
von VW - und die hilft hier nicht weiter. Uwe entscheidet: Falsches ist besser
als gar
kein Öl und kauft das für
"Auto" und füllt erst einmal
auf. Das weitere wird sich finden - man muß die Sache beobachten.
Weiter geht es über
Provinzgrenzen nach Tucuman, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Hier
können wir endlich
unsere Vorräte auffüllen und
voll beladen geht es weiter. Viele Versuche, unterwegs an ein WiFi-Netz zu
kommen, scheitern
leider. Lange schon haben wir
keinerlei Verbindung nach Hause. Gegen
17 Uhr finden wir einen recht netten Platz - wieder
zwischen 2 Zuckerrohrfeldern
und widmen uns heute nicht dem Sauerteig sondern der Herstellung von
Sauerkraut. Nach dem
Abendbrot kommen Einheimische und erklären
uns, diesen Platz sollten wir verlassen, er sei Privatgrund. So ziehen noch
einige Kilometer weiter und
finden bald etwas Ähnliches.
*
Am
20.06.2010 (230. Reisetag):
Tacho:
Ort: RN
79 Stellplatz: en camino
Anfahrt: Ruta
N 79 neben dem Tor der Estanzia "Sta. Josefa"
Position:
S 29Grad
44Min. 16Sek. / W 65Grad
35Min. 26Sek. oder:
-29,7378 / -65,5906 Dezimalgrad
Nach
den Hitzeetappen der letzten Wochen empfanden wir das leichte Frösteln unter
unserer dünnen Decke heute Nacht fast
als angenehm. Aber trotzdem holen wir nun nach
den langen Hosen auch noch unsere warme Schlafdecke aus dem Alkoven.
Die Landschaft, die wir heute
durchfahren, ist flach wie ein Brett und die Straße über viele, viele Kilometer
gerade wie ein
Lineal. Es ist Sonntag, zudem
noch Feiertag - "Der Tag der Fahne". Uwe meint, heute könnte er wohl
schon bald das erste Bier
zu sich nehmen, denn man
könnte ja sicher auch mit Fahne fahren - ich erkläre ihm, das sei wohl anders
gemeint - Bier gibt es
erst am Abend. Auf alle Fälle
ist sehr wenig Betrieb, fast ist es sogar langweilig auf der Straße - Uwe kann
dafür ganz relaxt
fahren. Auf dem ersten Stück
der Ruta N 79 auf ca. 150 km gibt es lt. Landkarte nur wenige Estanzias - kein
Dorf und keine
Stadt. Hier zu stehen, bietet
sich ja geradezu an. So schwenken wir bald auf eine Einfahrt zu einer Estanzia
ein und stellen
uns neben die großen Tore.
Heute gibt es seid langem wieder einmal ein gutes Rindersteak mit diesen
köstlichen
"breitgelatschten"
grünen Bohnen als Sonntagsmahlzeit, da braucht es noch etwas Ruhe und Zeit zur
Zubereitung.
*
Am
21.06.2010 (231. Reisetag):
Tacho:
Ort: Olta
/Ortseingang Stellplatz: en camino RN 76
Anfahrt:
Position:
S 30Grad
36Min. 32Sek. / W 66Grad
16Min. 20Sek. oder:
-30,6089 / -66,2722 Dezimalgrad
Ein
Fahrtag ala Vortag. Buschwald durchsetzt mit mächtigen Kakteen rechts und links
der meist leeren Landstraße. Schon
nach wenigen Kilometern ist
der erste Stop eingeplant - Uwe will den fälligen Ölwechsel durchführen. Die
nicht sehr
angenehme Angelegenheit nimmt
einige Zeit in Anspruch, aber alles klappt reibungslos. So gegen Mittag geht es
mit dem Altöl
im Gepäck
weiter in Richtung Süden. Im
ersten etwas größerem Städtchen Chamical versuchen wir es mit WiFi und werden
auch bald fündig. Endlich
können wir empfangene Mails von zu Hause lesen, die nötigen Bankangelegenheiten
sichten und die
schon in Brasilien vor vielen Tagen
geschriebenen Mails absetzen. Dann ist nicht mehr viel vom Tag übrig und so
suchen wir
uns einen sichtgedeckten
Platz hinter einer großen Hecke an der Straße, den Ort Olta schon in Sicht.
*
Am
22.06.2010 (232. Reisetag):
Tacho:
Ort: RN
146 Stellplatz: en camino
Anfahrt: RN
146 km 30 Torzufahrt rechts einbiegen
Position:
S 32Grad
32Min. 33Sek. / W 66Grad
13Min. 34Sek. oder:
-32,5425 / -66,2261 Dezimalgrad
Die
Nacht war kalt - bei der Außentemperatur fiel das Thermometer auf 6 Grad. Uwe
hat mit Mühe am Morgen die Heizung so
leidlich in Gang bringen müssen. Außer von
einer ruhigen - bald sogar langweiligen Fahrt, kann heute von nichts
Bedeutungsvollem berichtet
werden. Wir bringen nur etwa 200 km hinter uns, Uwe ist ziemlich müde, hatte
die halbe Nacht
über seinen special
"Fährst du mit Crafter aus, dann kommst du mit dem Zug nach Haus"
gebrütet. So suchen wir schon zeitig
einen sonnigen Platz direkt
an der Trasse. Die Seitenstreifen bis zum Zaun sind hier so groß bemessen, daß
man sich schön
weit entfernt von der Straße
in die Natur stellen kann.
*
Am
23.06.2010 (233. Reisetag):
Tacho:
Ort:
Monte Coman Stellplatz: en camino
Anfahrt: RN
146 Parkplatz bei einem Restaurant Ortseingang Monte Coman
Position:
S 34Grad
42Min. 39Sek. / W 68Grad
34Min. 4Sek. oder:
-34,7108 / -68,5678 Dezimalgrad
Weiter
geht es - San Luis umfahren wir in großem Bogen und kommen zunächst bis
zum Örtchen Beazley, lt. Straßenreklame
"In 5 km WiFi
free". Ein Nest wie am Ende der Welt - aber tatsächlich mit tadellosem
WiFi-Empfang an der Plaza im Dorf.
Post- und Bankbelege sichten,
Kurse anschauen und so Einiges mehr. Schon
wird es wieder Zeit, sich für einen Platz für die
Nacht umzuschauen. Es wird
nicht einfach, wir kommen so noch bis zu einem Vorort von San Rafael - bis
Monte Comán. Hier
finden wir auf einem großen
Parkplatz einer Parilla ein ruhiges Plätzchen und können uns für die Nacht
zurückziehen.
*
Am
24.06.2010 (234. Reisetag):
Tacho:
Ort: RN
144 Stellplatz: en camino
Anfahrt: Grillplatz
an der Straße
Position:
S 34Grad
42Min. 39Sek. / W 68Grad
34Min. 4Sek. oder:
-34,7108 / -68,5678 Dezimalgrad
Es
ist ein ereignisloser Fahrtag. In San Rafael werden einige Besorgungen gemacht.
Die Suche nach Gas für unsere
Kocherei bleibt leider
ergebnislos, d. h. weiter sehr sparsam damit umgehen. Wir setzen unsere Fahrt
in Richtung Talsperre
"El Nihuil" fort. Die
Ruta 144 führt uns wieder in die Berge, wir kommen über die 1000 m-Höhengrenze.
Zu unserer
Überraschung finden wir in
den Kurven der Bergstraße mehrere Grillplätze, die sich gut zur Übernachtung
eignen. Für uns
heißt dies, anhalten und die
Fahrt beenden.
*
Vom
25.06.2010 bis 29.06.2010 (235. bis 239. Reisetag): Bild
WR-10-06-29
Tacho:
Ort: El
Nihuil Stellplatz: an der Talsperre
Anfahrt: Über
die Piste 180 Weg zur Talsperre
Position:
S 35Grad
3Min. 22Sek. / W 68Grad
40Min. 44Sek. oder:
-35,0561 / -68,6789 Dezimalgrad
Nach
einer kalten Nacht machen wir uns erst spät auf den Weg, denn bis zur Talsperre
sind es nur noch wenige Kilometer.
Wir finden bald unseren Platz
von unserem letzten Besuch. Es ist so ruhig hier, wie es im Winter auch zu
erwarten ist. Die
Talsperre befindet sich auf
etwa 1300 m - ja und mitten im Winter kann es ziemlich rauh werden. Hoffen wir
mal, daß sich
die Sonne recht oft zeigt,
damit wir uns tagsüber doch etwas im Freien bewegen können. Heute nachmittag
ist es in der
Sonne recht angenehm. Wir
machen noch einen längeren Spaziergang am Strand.
26.6. - In der Nacht war es
leicht unter Null. Deshalb befaßt sich Uwe heute mit unserer Heizung. Die ist
zwar i. O. - der
elektrische Anschluß ist aber
nicht gut (Uwe: Durch irgendwelche "Engstellen" in der
Leitungsführung schaltet die Heizung
oft wg. Unterspannung ab.).
Nachdem das Anschlußkabel von unserem Schaltkasten weg und direkt an die
Batterie verlegt ist,
geht die Heizung hevorragend.
27. 6. 10 - Das wunderschöne
Wetter, zwar recht kalt, da wir ja Winter haben, beflügelt uns, endlich mal
wieder so richtig zu
laufen. Wir können zwar die Talsperre nicht umrunden,
da wären wir bestimmt 2-3 Tage unterwegs, aber ein großes Stück
davon nehmen wir in Angriff,
müssen zwar den gleichen Weg zurück, aber was soll´s. Anschließend sitzen wir
noch bis zum
Sonnenuntergang vor unserem
Auto und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.
28. 6. 10 - Nach dem
Vergnügen kommen wieder die Pflichten, denn es gibt noch etliche Wehwehchen am
Auto - Licht ,
Hinterachse, Mutter am
Auspuff - kurz aufgezählt. Am Nachmittag ist Alles erledigt und wieder paletti.
29. 6. 10 - Nachdem noch ein
Leck an der Wasserinstalation in Ordnung gebracht ist, begeben wir uns nochmals
auf große
Wanderung rund um den schönen
See mit den schneebeckten Gipfeln der Anden im Hintergrund. Am letzten Abend
erleben
wir noch einen
Bilderbuchsonnenuntergang am Stausee (Bild).
*
Am
30.06.2010 (240. Reisetag):
Tacho:
Ort: R
180 Stellplatz: en Camino
Anfahrt: ca.
20 Km vor der Prov.-Grenze Neuquin
Position:
S 37Grad
8Min. 57Sek. / W 69Grad
12Min. 50Sek. oder:
-37,1492 / -69,2139 Dezimalgrad
An
einem Tag zwei Reifen im A… ! Wir rollen
so schön in den frühen Morgenstunden mit unserem Haus auf dem Rücken auf
einer recht ordentlichen
Piste dahin. Der Himmel glüht förmlich im Osten und zeigt uns den baldigen
Sonnenaufgang an und
im Westen immer im Blick die
schneebedeckten Andengipfel. Wir sind also guter Dinge. Eine Pause muß sein,
zum Lunch
biegen wir auf einen großen
freien Platz ein. Oh - welch ein Schreck, was Uwe entdeckt: Einer unserer
Hinterreifen hat
einen Schaden und schrumpft
gerade mächtig zusammen. Schnell den Wagenheber drunter und das Auto anheben.
Nach einer
Begutachtung glaubt Uwe, den Schaden mit
seinem tollen Flickzeug vielleicht selbst wieder hinzubekommen und geht nach
einer Stärkung ans Werk.
Langes Aufpumpen mit unserer mickrigen Luftpumpfe ist auch noch erforderlich.
Dann ziehen wir
erst mal weiter. Nach 5 km
erste Kontrolle - noch alles okey - nach weiteren 50 km sollte die 2. Kontrolle
sein. Aber oh
Schreck - am anderen
Hinterreifen das 2. Leck. Reifen und Felge sind nicht mehr zu gebrauchen. So
kommt es zum ersten
Reifenwechsel. Die
anschließende Kontrolle der Selbstreparatur überzeugt nicht. Also muß auch
dieser Reifen ersetzt
werden. Uwe entscheidet sich, Vorder- und Hinterräder
auszutauschen, d.h. die Vorderräder nach hinten und die 2 neuen auf
die Vorderachse. So hat Uwe zu dem ersten
Radwechsel noch 4 weitere zu bewältigen. Der Letzte wird dann schon mit
etlichen Flüchen begleitet -
aber geschafft wird Alles - Auch Uwe ist geschafft und für den Rest des Abends
zu Nichts mehr
zu gebrauchen. Mitten in
einem großen Gebiet, wo Erdöl gefördert wird finden wir aber auch noch einen
ganz ordentlichen
Platz für unsere Nachtruhe.
*
Am
01.07.2010 (241. Reisetag):
Tacho:
Ort: Zapala Stellplatz: Tankstelle YPF
Anfahrt: YPF
- Tankst. an östl. Ortgrenze
Position:
S 38Grad
33Min. 22Sek. / W 70Grad
2Min. 13Sek. oder:
-38,5561 / -70,0369 Dezimalgrad
Die
erwartete große Suche nach frischen Lebensmitteln bei der Überschreitung der
Grenze in die Provinz Neuquén, damit
auch der Grenze nach
Patagonien, fällt aus. Die Beamten sind wohl gerade beim Mittagsschläfchen. So
kommen wir bald in
die nächste große Stadt, nach
Cutral Co. Hier versuchen wir unser
Glück mit der Beschaffung neuer Reife und müssen bald
feststellen, daß das wohl zu
einem neuen Problem für uns wird. Schlechtes Wetter und patagonischer Sturm
legen sich noch
zusätzlich auf unsere Laune.
Bald setzen wir unsere Reise fort und gelangen noch bis vor die Tore von
Zapala. Eine groß
angelegte Tankstelle bietet
sich für unser neues Zuhause an.
*
Vom
02.07.2010 bis 03.07.2010 (242. bis 243. Reisetag):
Tacho:
Ort: Zapala Stellplatz: Camping Municipial
Anfahrt: Ruta
13 etwa 1 km
Position:
S 38Grad
53Min. 49Sek. / W 70Grad
5Min. 35Sek. oder:
-38,8969 / -70,0931 Dezimalgrad
Mit
Stadtplan und Hinweisen der freundlichen Mitarbeiter der Touristinformation
machen wir uns zum ersten auf die Suche
nach einer Gasfüllstation. Nach
langer Suche werden wir fündig (allerdings an ganz anderer Stelle als von der
Information
beschrieben) und lassen uns
per Umfüllen unsere beiden Flaschen randvoll machen. Nun können wir wieder nach
Herzenslust
kochen. Im Supermercado
"Anonyma" versorgen wir uns sofort mit einem ordentlichem
Fleischvorrat. Unser zweiter
Herzdrücker - Reifenersatz
- scheint hier nicht realisierbar zu
sein, weil hier weniger gute Reifen mehr
als doppelt so viel
kosten sollen wie in
Deutschland. Da warten wir lieber erst 'mal Chile ab. Für heute versuchen wir
es mit dem hier gut
ausgeschilderten Campingplatz
Municipial - hier bringen wir vielleicht noch unsere Wäsche in Ordnung und
können unser
Fleisch verarbeiten. Zeit
haben wir mehr als genug. Der Platz ist sehr preisgünstig, so daß wir es
vielleicht einige Tage hier
zubringen werden. Für das
schöne große Schwimmbecken der Anlage ist es leider viel zu kalt (die
Temperaturen gehen nachts
unter die Nullgrenze). Auch sonst ist der
Platz sehr ordentlich ausgestattet und sauber und die Leute hier sind wirklich
freundlich und bemüht.
Heute, am 3.7. haben wir die
Verarbeitung von mehr als 3 Kg. Rindfleisch zu Gulasch und
"Eintopfkonzentrat" abgeschlossen.
Heute abend gibt es wieder einmal Lomo-
(Lenden-) Steaks mit Butterbohnen und Salzkartoffeln, Gurkensalat und natütlich
'nen Liter Quilmes (das beste
Bier von hier).
*
Am
04.07.2010 (244. Reisetag):
Tacho: 51.637
Ort: Zapala Stellplatz: Tankstelle YPF
Anfahrt: YPF
- Tankst. an östl. Ortgrenze
Position:
S 38Grad
33Min. 22Sek. / W 70Grad
2Min. 13Sek. oder:
-38,5561 / -70,0369 Dezimalgrad
Das
Wetter ist für Außenunternehmungen nicht sehr verlockend. Weil wir morgen, am
Montag, noch einige Besorgungen hier
machen müssen, können wir
noch nicht weiterfahren. Wir bleiben bis Nachmittag auf dem Camping (vor Allem
wg. Strom) und
arbeiten an Computer und Küche. Abends stellen
wir uns wieder, nachdem wir 150 Ltr. Diesel getankt haben, an der
Tankstelle ein - zum Schlafen
ist es hier auch ganz gemütlich ...
*