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Reisetagebuch
'Weltreise'
Abschnitt
15 - '"Zwischenlandung"'
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Am 21.10.2010
(353. Reisetag):
Tacho: 57.866
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Wie
immer nach so einer Reise, fahren wir noch am Supermarkt vorbei, um unseren
Kühlschrank zu Hause und sonstige
Vorräte aufzufüllen.
Beim Bummel durch den Markt treffen
wir bereits auf liebe Verwandte. Ein großes Hallo und wir fallen uns in die
Arme. Kati -
unsere Schwiegertochter - mit Mama kommen
hinter dem Warenregal hervor. Was sehen meine Augen - wir werden bald
wieder Oma und Opa. Bald
erfahren wir auch den Termin und sind erfreut, denn diesmal werden wir wohl
daheim sein.
Ich bin am Entladen des
Wohnmobils und höre plötzlich die Rufe "Oma … Oma…".
Welch eine Freude, mein kleiner Emil kommt
gerannt und schwebt mir an
die Brust - mir kommen fast die Tränen, so gerührt bin ich. Hatte ich doch
wirklich geglaubt, mein
kleines Enkelchen erkennt uns nicht wieder, war er doch erst 2 als wir
abgereist sind. So nach und nach kommen auch
Selena und Jessika und unsere
Söhne Holger und Torsten. Am Abend ein kleiner Treff bei uns, denn es gibt viel
zu Erzählen.
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Vom
22.10.2010 bis 30.11.2010 (354. bis 393. Reisetag):
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
In
den ersten Woche nach unserer Ankunft sind wir mit dem
Auspacken unseres Mobils und deren Generalreinigung
beschäftigt. Diese beiden
Tätigkeiten liegen komplett in meiner Hand. Uwe beginnt sofort, das anfangs
noch gute Wetter
nutzend, mit den vielen kleinen
und größeren Reparaturen am Wohnmobil. So muß die defekte Stoßstange
reparariert werden,
für eine neue Dachluke haben wir uns
entschieden und diese wartet auf den Einbau, die Entlüftung des Kühlschrankes
nach
außen ist dringend
erforderlich und, und, und ….
Nach der langen Abwesenheit
sind auch medizinische "Durchsichten" erforderlich. Uwe, der sich wg.
Abnormalitäten der
Haut und öfterer Schmezen im
Oberbauch Sorgen gemacht hat, hatte die Termine bereits aus Süamerika bestellt
und war
deahalb gleich dran. Auch für
den Zahnarzt gab es etwas Arbeit.
Unserem Auto ging es ähnlich
- es muß ringend der Dekra vorgestellt werden und dazu ist auch noch so Einiges
zu richten.
Lange Weile wird nicht
aufkommen… .
Uwe erfährt in der
Autowerkstatt, daß die Motorsteuerungssoftware und ein Ventil im Abgassystem
nicht uptodate sind und
erneuert werden müßten (VW
macht das in Kulanz!) - diese Neugkeit scheint ein gutes Omen für die
Durchsetzung unserer
Ersatzansprüche VW gegenüber zu
sein. Die Firma OMOCAR, welche wir wg. Garantie angesprochen haben, ist nicht
gerade
die Schnellste. Immer wieder
vertröstet man uns mit irgendwelchen Ausreden. Der Kampf um unsere
Garantieansprüche
scheint sich wohl noch lange
hinzuziehen. (Wen's interessiert: Das special "Fährtst Du mit dem
Crafter…" haben wir
diesbezüglich überarbeitet
und werden es auch im Zuge der wahrscheinlich
bevorstehenden Auseinandersetzungen
fortschreiben.)
Dazwischen eingeplant werden
Begrüßungsfeste mit unseren Kindern, nebst Anhang und mit unseren Freunden hier
von
Crimmitschau.
Wenn es die Zeit und die
Witterung erlaubt, so unternehmen wir, um körperlich fit zu bleiben, Immer 'mal
'ne Wanderung in
der näheren Umgebung.
Ein Besuch bei meinen
Schwestern in Bonn ist für Ende November geplant. Der einsetzende Schnee Ende
November
erschwert natürlich die
Angelegenheit, da ich diesmal die Deutsche Bahn in Anspruch nehmen muß. Kein
Zug fährt wie er
fahren soll, bei der Bahn
herrscht das reinste Chaos. Aber trotz der Hindernisse verbringe ich 3 schöne
Tage zusammen mit
meinen Schwestern in Bonn und
komme - allerdings mit erheblichen Hindernissen auch wieder gut in Crimmitschau
an.
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Vom
01.12.2010 bis 14.12.2010 (394. bis 407. Reisetag): Bild
WR-10-12-01
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Der
Monat Dezember ist ja eigentlich der Monat der Feste. Damit geht es bei uns
schon am 15. los.
Da sich bei ORMOCAR wegen unseres
Wohnmobils nichts gewegt, geht noch ein Schreiben mit allen Einzelheiten an die
Firmenleitung von VW nach
Wolfsburg. Wir hoffen, daß sich dort vielleicht eher mal einer der Sache
annimmt.
Uwe kann wegen der extremen
Kälte und des vielen Schnee´s am Auto wenig machen (Bild). Wir sind in dieser
Hinsicht zum
Nichtstun verurteilt. So
recherchieren wir wegen unserer Schiffsverbindungen und Allem was mit unserer
nächsten Reise im
Zusammenhang steht - muß ja schließlich auch
sein und braucht seine Zeit. So geht
auch der Antrag für unser Visum an die
australische Botschaft nach
Berlin. Für einen Aufenthalt für 1 Jahr
muß dies extra beantragt werden - und zwar in Englisch!.
Scheint mal die Sonne und
glitzert der Schnee, dann treibt es uns, zu Fuß natürlich, hinaus in die
Umgebung von
Crimmitschau. In allen vier
Himmelsrichtungen umrunden wir unsere Heimatstadt.
*
Vom
15.12.2010 bis 26.12.2010 (408. bis 419. Reisetag): Bild
WR-10-12-24
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Die
erste Festlichkeit - mein Geburtstag - wird mit der Familie gefeiert und dann
kommen auch schon die
Weihnachtsfeiertage heran. Es
wird gut, fast zu gut gegessen und mit Kindern, Enkeln und Schwiegermutter von Sohn
Holger Weihnachten und
Silvester gefeiert. Der Weihnachtsmann kommt für unseren Enkel Emil, der die
Sache diesmal
schon gelassener nimmt und
den Weihnachtsmann mit seinem
professionellen Auftritt so beeindruckt, daß er alle Geschenke,
die er noch im Sack hat,
auspackt. Es wird viel gelacht und es
ist schön wieder einmal mit der Familie zu feiern.
Die stundenlangen
"Verdauungsspaziergänge" tun
uns gut, steigern aber leider auch den Appetit!
Am 26.12. ist noch Putenessen
bei uns angesagt. Die Pute ist wieder gut geraten und alle hauen 'rein. Fast
fällt es gar nicht
auf, daß die Klöße etwas kapp
sind (Uwe hatte sich leider etwas verrechnet).
*
Vom
27.12.2010 bis 31.12.2010 (420. bis 424. Reisetag): Bild
WR-10-12-31
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
In
diesen Tagen lassen wir die Reisevorbereitungen mal links liegen und befassen
uns nur mit feinem Essen und ausgedehnten
"Verdauungsspaziergängen".
Sylvester feiern wir mit der ganzen
Familie, wobei wir die Zeit vom Abendessen bis kurz vor Mitternacht mit einem
Diavortrag der Urlaubsreisen
aus der Zeit, als unsere Söhne Torsten und Holger noch Kinder waren,
verbrachten. Dabei
wurde uns Allen erst einmal
wieder bewußt, daß wir damals in Anbetracht der Verhältnisse viel erlebt haben.
Auf jeden Fall
war der Abend schöner, als
wenn wir uns zum x-ten Male "Dinner for One" u. Ä. angesehen hätten.
Den Anbruch des neuen
Jahres haben wir auf der Terrasse am Feuer mit Glühwein ganz standesgemäß
begangen. Allen hat es gefallen und sogar Emil
hat bis zum Schluß
durchgehalten!
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Vom
01.01.2011 bis 31.01.2011 (425. bis 455. Reisetag): Bild
WR-11-01-11
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Nun
schreiben wir schon 2011 und noch kein Visum für Australien in Aussicht. Nur
der Hinweis, daß eine radiologische
Untersuchung für uns
erforderlich ist, da wir uns längere Zeit in Süd- und Mittelamerika aufgehalten
hatten und wir uns dort
mit TBC angesteckt haben könnten. Es gibt nur
wenige Arztpraxen, die das Vertrauen der australischen Regierung haben. Die
Nächste für uns ist in Leipzig. Dort erhalten
wir einen Termin für den 20. Januar. Wegen evtl. schlechter
Straßenverhältnisse fahren
wir schon einen Tag früher und schlafen wieder einmal im Mobil (und beugen so
auch etwaigen
Entzugserscheinungen vor),
weil wir pünktlich um 9.00 Uhr anzutanzen haben (11 Uhr machen die nämlich
schon wieder zu).
Da ist auch Alles erledigt - wir sind TBC-frei. Erleichtert berappen wir
jeder 80 € und fahren heim. Ende Januar erhalten
wir dann auch unser Visum
(75€/Nase) - für ein Jahr.
Die Befunde der
Untersuchungen im alten Jahr waren übrigens alle negativ, sodass wir auch in gesundheitlicher
Hinsicht
wieder nach vorne schauen
können..
Blieb nur noch ein kleiner
Wermutstropfen: Als Uwe mit unguten Ahnungen am 1.1. auf die Wage gestiegen
ist, war er
entsetzt: 90 Kg, das sind 10
mehr als nach der "Transanazonika". Sein Entschluß steht fest
"ab morgen wird gefastet!"
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Vom
01.02.2011 bis 27.02.2011 (456. bis 482. Reisetag): Bild
WR-11-02-20
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Endlich
erhalten wir unser Visum - eine wichtige Hürde ist damit geschafft.
Traurig sind dafür unsere
Aussichten bezüglich Garantie bei unserem WoMo. Unsere Forderungen hat der
gleiche Bearbeiter
auf den Tisch bekommen, welcher uns schon in
Chile schön langsam mit Pseudowissenschaft abgetan hat. Es lohnt nicht hier
darauf einzugehen. Kurz: Das
Auto verträgt nur Europa und Eurodiesel. Wenn wir eben woanders 'rumgondeln,
ist es unser
Problem, wenn es kaputt geht
usw. usf.
Aber auch Gutes gibt es in
dieser Richtung zu berichten: Offenbar gibt es immer noch engagierte und
vertrauenswürdige
Werkstätten. Auf Empfehlung
hin hatten wir uns gleich nach der Rückkehr wegen der ASU an die freie
Werkstatt
"Westberggarage" in
Crimmitschau gewendet. Die hatten neben der ASU
unser Auto wieder für die nächste Etappe fit
gemacht. Dabei haben wir auch
erfahren, daß der in Südamerika ausgebaute Dieselpartikelfilter (DPF) durch
"Ausbrennen"
wieder brauchbar gemacht
werden kann (Details und Meinung von VW dazu siehe Special "Fährst du mit
dem Crafter aus…").
Da haben wir trotz Unkenrufen
von VW nicht lange gezögert. Ergebnis: Dank Westberggarage fahren wir wieder
mit dem
alten DPF - wow!!!
Es wird etwas wärmer - wieder
Gelegenheit für kleine Bauarbeiten am Auto. Uwe kann sich von dem obigen
Scheibenkleister
ablenken. So langsam machen ihn
diese Ablenkungen aber auch keinen Spaß mehr - er wird nervös und
ungeduldig. Das
Fernweh drängt. Es wird Zeit,
daß wir Alles auf die Reihe kriegen. Wenn das Wetter mitspielt, wandern wir in
der Umgebung
(Bild).
Außerdem warten wir auf unser
Enkelchen. Ihr ist bestimmt die Witterung noch zu ungemütlich - sie läßt sich
viel Zeit
*
Am
28.02.2011 (483. Reisetag): Bild
WR-11-02-28
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Ein
Anruf aus dem Krankenhaus von unserem Sohn Holger "Hurra, hurra - endlich
ist unser Mädchen da !!!". Kati hat es
endlich geschafft - alles ist
gut verlaufen - Mutti und Kind sind wohlauf.
Wir freuen uns, diesmal die ersten Wochen der
Kleinen (
"Frieda" wird sie heißen) miterleben zu können.
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Vom
01.03.2011 bis 31.03.2011 (484. bis 514. Reisetag): Bild
WR-11-03-15
Tacho: 61.300
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Das
Wetter bessert sich langsam, so können die letzten notwendien Reparaturen und
sonstigen Arbeiten am Auto erledigt
werden. Zuletzt wird noch
gepackt und das Mobil für den Schiffstransport vorbereitet.
Zwischendurch nutzen wir natürlich
die schönen Tage auch mal zum Wandern. Unsere Standardstrecke an der Zwickauer
Mulde (Wechselburg -
Rochlitzer Berg - Rochlitz) muß dabei in Variationen immer wieder herhalten
(Bild: Rochlitz, Blick von
der Hängebrücke auf das
Rochlitzer Schloß). Immerhin ist sie ja ein hübscher Kontrast zu Himmelhohen
Bergen und
staubtrockenen Wüsten.
Endlich steht das Mobil zum
Abtransport bereit. Alles ist verstaut und versteckt; alle Anbauten abmontiert
und liegen in der
Kabine - es kann nun
losgehen.
Für den 29.03.2011 sind wir
im Hafen von Bremerhaven angemeldet. Schon um 3.00 Uhr nachts geht es auf Tour
- wir
möchten einigermaßen
pünktlich sein. Man weiß leider vorher nie, wie lange die Prozedur der
Autoübergabe dauern wird.
Alles klappt bestens und bis
zur Abfahrt unseres Zuges zurück nach Crimmitschau haben wir noch viele Stunden
zu
überbrücken. Leider bläst
eine kühle Brise, so daß ein Bummel durch die Stadt nicht gerade ein Vergnügen
ist. Aber irgendwie
kriegen wir die Zeit rum und bald sind wir wieder
in Crimmitschau.
Die letzten Aktivitäten auf
unserer Problemliste müssen nun ohne Auto geschafft werden. Noch ca. 6 Wochen
bleiben uns bis
zu unserem Flug Frankfurt - Perth. Dann sehen
wir unser Wohnmobil - hoffentlich - wieder.
*
Vom
01.04.2011 bis 09.05.2011 (515. bis 553. Reisetag): Bild
WR-11-04-13
Tacho:
Ort: Crimmitschau Stellplatz:
Anfahrt:
Am
Ende unserer "Zwischenlandung" steht uns noch ein kleiner
"Feiermarathon" bevor, weil außer Ostern und unserer
Abschiedsparty noch ein
großer Teil der Familienfeste in diese Zeit fallen. Unser Auto ist noch
mindestens bis zum 9.Mai
unterwegs und wir kennen auch
schon den aktuellen, verdammt hohen Preis für die Verschiffung. Zu Uwes
Geburtstag haben
uns unsere Kinder mit echten
Aussi-Hat's überrascht (Bild). So fallen wir wohl bei der Einreise nur noch mit
unseren
mickrigen Sprachkenntnissen
auf.
Ostern:
Bisher hatten wir meist
wunderbares Wetter, was wir für viele Wanderungen (weil wir kein Auto mehr
haben immer in der
nächsten Umgebung) genutzt
haben. Ganz ehrlich: momentan verstehen wir unser gewöhnliches Fernweh
angesichts dieses
Bilderbuchfrühlings nicht so
recht - aber es kommen ja gewiß wieder ganz andere Zeiten.
Unser Flugabenteuer beginnt schon
vor dem Abflug spannend zu werden: Vier Tage vor Abflug erfahren wir, dass
unser
Anschlußflug Bangkok - Perth
gestrichen ist. Damit ist unsere flotte Flugreise im Eimer. Wir werden in
Bangkok zehn Std.
auf den Weiterflug warten
müssen. Damit ist auch der angepeilte Termin für die Fahrzeugübernahme
geplatzt. Wir können
es jetzt frühestens am
Freitag, dem 13. (!) abholen. Wir sind ja nicht abergläubig, aber damit ist
schon sicher, dass der
australische "Tüf"
uns unser Permit erst am Montag geben kann. - Feine Aussichten
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