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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 13 - 'Zu den archeologischen Highlights'

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Am 07.05.2006 (210. Reisetag): Bild PA-06-05-07

Tacho:

Ort: Pochonchile Stellplatz: P über der Stadt/R 11

Anfahrt: Ruta 11

Gegen Mittag machen wir uns auf in Richtung Bolivien. Langsam sollen diesmal die hohen Andenregionen erklommen werden. Bei einer Höhe von ca. 1500-2000 m endet die erste Etappe. Der P an der Ruta 11 mit schönem Blick auf das kleine Städtchen im Tal des Rio Lluta bietet sich als Stellplatz an. Der Verkehr in der Nacht hält sich in Grenzen, da die Grenzstation nachts

geschlossen hat.

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Am 08.05.2006 (211. Reisetag):

Tacho:

Ort: Zapahuira Stellplatz: P bei Restaurant

Anfahrt: Ruta 11, km 99

Ganz langsam erklimmen wir weitere Höhenmeter. Bei km 99 im o.g. Ort erreichen wir eine Höhe von 3200 m. Auf einem Parkplatz neben einem Restaurant, der Ort besteht überhaupt nur aus 2 Restaurants und ein paar wenige undefinierbare Gebäude, beenden wir den Tag.

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Am 09.05.2006 (212. Reisetag): Bild PA-06-05-09

Tacho:

Ort: Putre Stellplatz: Mirador über der Stadt

Anfahrt: Ruta 11

Und nocheinmal pausieren wir auf 3600 m Höhe und bleiben auf einem Aussichtspunkt über dem Städtchen Putre stehen. Bisher gibt es keinerlei Höhenprobleme.

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Am 10.05.2006 (213. Reisetag): Bild PA-06-05-10

Tacho: 160.332 (Gesamtstrecke 25952 km bzw 680 km seit Arica)

Ort: La Paz Stellplatz: P vor Parque del Florida

Anfahrt: Ruta 11, Grenze nach Bolivien Ruta 4, Ruta 1 nach La Paz

Heute werden wir fast 5000 Höhenmeter erreichen. Die Straße windet sich ab Putre steil in vielen Windungen nach oben. Die Landschaft wird grüner, blühende Sträucher und Blumenkissen entdecken wir wieder und natürlich Kandalaberkakteen. Desgleichen begegnen wir großen Lamaherden und Vikunas (eine wilde Lamagattung). Auf 4570 m kommen wir am höchst gelegenen See der Welt, dem Lago Chungara vorbei. Im Hintergrund des Sees ragen die Gipfel der 6000er, der Pomerape (6250), der Parinacota (6330) und der Sajama (6520) auf - ein toller Anblick. Nach weiteren 16 km erreichen wir die chilenische Grenzstation. Es herrscht wenig Betrieb, die notwendigen Aktivitäten bringen wir schnell hinter uns. Und weiter geht es auf der Hochebene über 4000 m. Die Landschaft ist weiterhin schön grün - es fließt Wasser in den Flußtälern, derbes Gras, Büsche und auffällig leuchtende Yaceta-Pflanzen. Weidende Lamaherden nehmen zu. Dann erreichen wir die bolivianische Grenzstation. Wir werden in alte DDR-Zeiten zurückversetzt und erinnern uns an Grenzübergänge von Ungarn nach Rumänien. Zunächst erleichtert man uns illegal um 2 kg Äpfel und 2 Liter Wein - dann schickt man uns von einem zum anderen Gebäude, u.a. unnötigerweise zu einem in einer Sackgasse, aus welcher wir fast nicht wieder herausgekommen wären. Im ersten erhalten wir Formulare zum Ausfüllen, im zweiten werden die Daten davon in den PC eingetippt, im dritten wird dieses Formular abgestempelt, dann im vierten muß noch Straßenbenutzungsgebühr entrichtet werden. Erst dann wird der Schlagbaum in Form eines Strickes geöffnet. Nun geht es auf einer ganz guten Teerstraße weiter durch das Andenhochtal. Hier leben fast ausschließlich Indios vom Stamme der Aymaras. Sie treiben Ackerbau und Viehzucht. Die Äcker werden wie eh und je mit Hacke und Sichel bestellt und gewohnt wird in kleinen aus Lehm gebauten Häuschen. Die Frauen sind in ihren bunten Röcken mit auf den Felden und haben dabei oft ihre kleinen Kinder auf dem Rücken. So geht es weiter bis La Paz. Ohne es zu wollen, fahren wir noch am Abend in La Paz ein - eigentlich wollten wir uns schon vor der Stadt einen Stellplatz suchen - doch das Richtige kam nicht. Lange durchfahren wir die Vororte - dann glaubten wir, wir seien schon durch, da tut sich ein großer Talkessel (sieht aus wie ein riesiger Trichter, mehr als 500 m tief) vor unseren Augen auf, eine riesige Stadt - das eigentliche La Paz. Es bleibt uns keine Wahl, wir müssen jetzt da durch. Ich habe Stadtplan und Reiseführer in der Hand und Uwe steuert auf der Stadtautobahn in Richtung Zentrum. Wir beabsichtigen, die Stadt zu durchfahren und weiter in Richtung "Valle de Luna" - am anderen Ende hinaus. Oh Gott - eine Straßensperre - die Umleitung geht durch die enge Altstadt - und das im Abendverkehr. Eine Blechlawine wälzt sich durch die engen Gassen und Plätze. Es wird um Zentimeter gekämpft. Für Uwe heißt das, nur nicht die Nerven verlieren und nicht abdrängen lassen, sonst hat man verloren. Irgendwann sind wir durch - doch wir finden den Weg hinaus aus der Stadt nicht - Hinweisschilder kennt man hier nicht. Vom ersten uns auserkorenen SP schickt uns die Stadtpolizei weg und 5 km weiter in der Unterstadt, dem "Nobelviertel" (was natürlich besonders gut bewacht ist) stellen wir uns auf den Parkplatz vor dem "Parque del Florida" - uns erwartet eine überraschend ruhige Nacht.

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Am 11.05.2006 (214. Reisetag): Bild PA-06-05-11

Tacho:

Ort: Laja Stellplatz: Piste nach Pucarani

Anfahrt: Ruta 1

Wir wollen La Paz wieder verlassen und machen uns auf, die bekannteste und berühmteste Ausgrabungsstätte "Tiahuanacu" zu besichtigen. Ähnlich wieder die Einfahrt nach La Paz gestaltet sich die Ausfahrt. Die Straßen sind immer zu - Autos halten wie und wo es ihnen gefällt - ein Hexenkessel. Besonders schlimm ist, daß jetzt der Stop- und Go-Verkehr steil aufwärts geht. Immer wieder anfahren, wo bei 3500 m Höhe der Motor erst einigermaßen zieht, wenn der Torbo wirkt - das schlaucht! Wir sind froh, wieder auf einigermaßen freier Strecke zu sein. Dann besichtigen wir die Ruinen von Tiuhanacu, 2 Museen und können uns sogar mit einen Leiter eines Ausgrabungsteams, welches noch dabei ist eine Pyramide freizulegen, unterhalten und den Arbeiten zuschauen. Am späten Nachmittag geht es zurück. Wir nehmen eine Abkürzung über eine Piste, um schneller zum Titicacasee zu gelangen. Wieder müssen wir passen - an einer Flußdurchfahrt bekommen wir Schwanzfedern und müssen unser Gefährt auf der schmalen Piste wenden. An einer Weggabelung können wir etwas abseits der Piste stehen bleiben und machen unser Auto dicht für die Nacht.

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Vom 12.05.2006 bis 16.05.2006 (215. bis 219. Reisetag): Bild PA-06-05-12

Tacho: 160.634 (Gesamtstrecke 26254 km bzw 302 km seit La Paz)

Ort: Copacapana Stellplatz: am See

Anfahrt: Ruta 2 zum Titicaca-See

Nach einer kalten Nacht werden wir früh munter, viele Dörfler streben Richtung Laja, Frauen mit Kindern auf dem Rücken und die Kuh an der Schnur, Männer auf Fahrrädern und viele Schulkinder. Sie staunen natürlich über uner Auto. Das haben sie wahrscheinlich noch nicht erlebt. Alle wollen von uns freundlich begrüßt werden. Unser Frühstück dauert daher etwas länger. Dann geht es noch einmal in die Oberstadt von La Paz - wir suchen ein Internetcafe und einen Geldautomaten. Glücklich darüber, beides gefunden zu haben, geht es dann zum Titicacasee. An einer Straßenmautstelle will man mehr von uns haben, was wir glauben bezahlen zu müssen. Es geht ein wenig hin und her - verstanden wird sowie so nicht viel - verärgert winkt man uns dann durch - Jetzt dürfen wir überhaupt nicht bezahlen!. Auch nicht schlecht, sagen wir uns und fahren weiter. Unser Reiseführer bezeichnet die Strecke am Ostufer des Sees nach Copacapana als eine der schönsten Streckenabschnitte ganz Südamerikas - ja und diesmal hat er nicht übertrieben. Wir müssen zwar mit einer wackligen, hölzernen Fähre unser Auto an einer Stelle übersetzen - nicht ganz einfach - aber es hat sich gelohnt. Immer wieder müssen wir anhalten - wir machen Kaffeepause, Eispause, Fotopause usw. - nur um die Landschaft und das Panorama - See mit Schneegipfel im Hintergrund - genießen zu können. Gegen Abend kommen wir in Copacapana, einem kleinen touristisch erschlossenem Ort an, finden nach mehreren Anläufen den Zugang zum See und einen schönen Platz am Ufer und können bald einen ganz prächtigen Sonnenuntergang bewundern.

13.05.2006 - Wir bummeln durch den Ort und suchen ein gutes Angebot für eine Bootsfahrt zur Isla de Sol, essen eine sehr schmackhafte und preiswerte Lachsforelle in einem Straßenrestaurant und bestauenen das bunte Treiben der Einheimischen, welche ihr Wochenende genießen.

14.05.2006 - 8.30 Uhr fahren wir pünktlich in einem kleinen Ausflugsboot mit ca. 40 andern Touristen zur Sonneninsel des Titicacasees - die Fahrt zum Nordende der Insel dauert ca. 1.5 Std. Dort angekommen, besuchen wir ein kleines Museum und machen uns anschließend auf zur 1stündigen Wanderung hinauf zu den Resten des Sonnentempels und dem Heiligen Felsen. Wir müssen manchmal ganz schön schnaufen, wenn es bergauf geht. Schließlich befinden wir uns etwa auf 4000 m Höhe - die Aussicht auf den See und die Mondinsel, welche leider nicht angefahren wird, ist wunderschön. Auf der Rückfahrt wird im Süden der Insel noch einmal angelegt und wir besteigen die vielen Stufen einer alten Inkatreppe. Bis zur Rückfahrt vertreiben wir uns die Zeit in dem kleinen Hafen und sehen dem bunten Treiben zu.

15.- 16.05.2006 - Die weiteren Tage verbringen wir mit Besuchen im Internetcafe - leider mit nur mäßigem Erfolg - und dem Besuch des Bauernmarktes. Überrascht werden wir von Ruth und Fredel aus der Schweiz, welche wir von Iquique kennen. Lange wird geplauscht und Erfahrungen werden ausgetauscht. Die Rest der Zeit wird in der Sonne gefaulenzt, denn obwohl die Nächte ziehmlich frisch sind, sind die Tagestemperaturen sehr angenehm.

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Vom 17.05.2006 bis 18.05.2006 (220. bis 221. Reisetag): Bild PA-06-05-18

Tacho: 161.009 (Gesamtstrecke 26629 km bzw 375 km seit Copacapana)

Ort: Agua Caliente Stellplatz: P an der Therme

Anfahrt: Copacapana - Grenze zu Bolivien, weiter Richtung Puna und Cuzco

Bevor wir in Richtung Peru aufbrechen, tanken wir noch, da hier der Diesel am preiswertesten ist und fahren die ca. 8 km zum Grenzort. Eigentlich verläuft an beiden Grenzestationen alles ganz gut, nur die Polizeiposten beider Länder entpuppen sich wieder als lästige Bettler - sogar die Jungfrau Maria bringen sie dafür mit ins Spiel. Doch auch das geht vorüber und wir befinden uns wieder auf der Route nach Norden. Weiter geht es auf der Hochebene des Altiplano (3800 - 4200 m). Der höchste Paß des Tages ist sogar 4338 m hoch Der erste große Ort noch am Titicacasee ist Puna (90 000 Einw.). Wir suchen eine Bank mit Automat wir schleichen langsam durch die Straßen - 35 km/h sind im Ort vorgeschrieben, Uwe fährt auch nicht schneller, achtet genau auf alle neben, vor und hinter ihm fahrenden Autos, sucht nebenbei die Bank und übersieht doch dabei einen Polizisten (nicht auf, sondern neben der Kreuzung unter einem Sonnendach), welcher den Verkehr regelt. Der pfeift wie wild - aber das machen hier ja alle und immer - winkt uns heraus und beordert uns an den Straßenrand. Weil er eine lebensgefährliche Verkehrsübertretung begangen hat, soll Uwe die Höchststrafe = 80 Euro zahlen. Das war uns nun doch zu viel. Lange geht es hin und her, bis er uns fahren läßt in der Hoffnung, daß wir nach dem Bankbesuch wieder zu ihm zurückkommen. Wir verlassen schleunigst die Stadt - in der nächsten, in Juliaca finden wir eine Bank. Fast schon im Dunklen erreichen wir Agua Caliente - der Reiseführer verspricht dort schöne warme Quellen und wir lechzen schon lange nach einem schönen warmen Bade. Der erste Eindruck ist nicht der Beste - wir müssen über wacklige Holzbretter, welche über einem Bach liegen und über ausgefahrene Eisenbahngleise - aber es gelingt und wir gelangen auf den Parkplatz vor den Anlagen, wo wir es dampfen sehen. Der Tag war ereignisreich, deshalb verziehen wir uns gleich ins Mobil und kriechen nach einem kleinen Imbiß schon sehr zeitig in unsere Koje - die Höhenluft macht müde.

18.05.2006 - Wir schlafen lange, denn draußen ist es bitter kalt. Erst nachdem die Sonne kräftig aufs Dach scheint und unser Mobil schön aufwärmt wird das Frühstück zubereitet. Wir könnten zwar die Heizung aufdrehen, doch da wir nicht wissen, wie die Gaszufuhr in Peru klappt, müssen wir eben sparen. Außerdem können wir uns gleich anschließend in den 40 Grad heißen Becken der Thermalanlage aalen und das tun wir auch - es kommt uns vor wie Weihnachten, ein heißes Bad auf 4000 m Höhe umgeben von riesigen Bergen. Wir haben ein Becken für uns allein, denn am Vormittag ist noch nicht viel Betrieb - und wir genießen es. Die Thermalanlagen hier sind natürlich nicht zu vergleichen mit den Super-Aqua-Anlagen in Deutschland. Sie sind einfach, praktisch und sehr preiswert. Für 2 Soles, das sind umgerechnet etwa 50 Cent hätten wir Beide den ganzen Tag uns wässern können. Vor der Abendmahlzeit steigen wir noch ein zweites Mal in die warmen Fluten.

 

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Vom 19.05.2006 bis 21.05.2006 (222. bis 224. Reisetag): Bild PA-06-05-20

Tacho: 161.181 (Gesamtstrecke 26801 km bzw 172 km seit Agua Caliente)

Ort: Cusco Stellplatz: P Carr. Saphi 674

Anfahrt: Ruta 3 s

Von Aguas Caliente geht es weiter auf der sogenannten Königsstraße der Inkas in Richtung ihrer ehemaligen Hauptstadt Cusco. Wir sind überrascht über die Größe der Stadt - eben eine richtige Großstadt. Wir halten erst einmal im Zentrum, um uns bei der Touristinformation einige Informationen nebst Stadtplan zu holen. Dann geht es zu einem uns bekannten bewachten Parkplatz unweit des Zentrums. Die Umgebung dort ist zwar nicht besonders, dafür stehen wir erst einmal ganz gut und sicher, glauben wir wenigstens, und nahe am Zentrum. Alles können wir zu Fuß erreichen. Noch am gleichen Abend erkundigen wir uns nach den Fahrkarten zu den Ruinen nach Machupichu.

20.05.2006 - Gleich nach dem Frühstück geht es hinauf zu den Ruinen der Festung von Saqsawaman. Der Fußweg mit seinen vielen, vielen Treppen bei ca. 3500 m Höhe ist nicht ganz ohne - aber wir schaffen es mit entsprechenden Pausen. Diese Festung soll für den Inkahäuptling und seine Familie als sichere Rücktzugsstation gedient haben - sie soll unbezwingbar gewesen sein. Danach gehen wir noch den 30 minütigen Fußweg zu den Ruinen von Quenqo. Anschließend genießen wir noch das Ambiente am Platz de Armes - wir sitzen auf den Treppen vor der großen Kathedrale in der Abendsonne und schauen dem bunten Treiben zu. Die Stadt ist voller Touristen, Straßenhändlern und Schuhputzern und wird gut bewacht von der Touristenpolizei.

21.05.2006 - Am Morgen erledigen wir noch Einiges für den Internetbesuch, machen uns auf zum Bahnhof am Rande der Stadt zum Erwerb der Fahrkarten von Ollanta nach Machupichu. Dort herrscht ganz schön viel Andrang, Geduld ist gefragt. Am Nachmittag ist dann ein ausgedehnter Stadtrundgang angesagt - wir stellen fest, daß Cusco mit eine der schönsten Städte unserer bisherigen Reise ist. Es gefällt uns hier sehr gut. Abends auf unserem gedacht sicheren Parkplatz müssen wir leider feststellen, daß ein Parken auf der Straße nicht schlechter hätte sein können, denn die Kinder der Parkwächterin betrachten den Parkplatz mit den abgestellten Autos als Spiel- und Kletterparadies. Wir sind im Auto und hören, wie eine der Gören auf unser Dach steigen will. Am Tag davor wurde einer unserer Ausgleichskeile mal so aus Spaß unter ein anderes Auto gelegt und wir konnten suchen. Ja und das Alles für eine nicht gerade geringe Parkgebühr. Wir sind da schon ein bißchen sauer.

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Am 22.05.2006 (225. Reisetag): Bild PA-06-05-22

Tacho:

Ort: Pisaq Stellplatz: an Straße im Flußtal v.P.

Anfahrt: Teerstraße von Cusco nach Pisaq

Nochmals geht es ins Internetcafe und einige Lebensmitteleinkäufe werden erledigt, bevor wir in Richtung Pisaq aufbrechen. Unterwegs kommen wir an den Ruinenstätten von Pukapukara und Tambomachay vorbei und sehen uns natürlich auch diese an. Wir kommen durch etliche kleine Dörfer und da schon die Dämmerung einbricht, bleiben wir am Fluß in der Nähe eines Dorfes stehen und beschließen, die letzte Etappe bis Pisaq am nächsten Tag in Angriff zu nehmen.

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Vom 23.05.2006 bis 24.05.2006 (226. bis 227. Reisetag): Bild PA-06-05-24

Tacho:

Ort: Ollanta Stellplatz: P kurz vor dem Markt

Anfahrt: Pisaq - Urubamba - Ollanta

Am Vormittag besichtigen wir die alte Inkastadt Pisaq - es soll die 2. größte und wichtige Stadt nach Cusco gewesen sein. Die

noch zu sehenden Bauwerke sind auch beindruckend. Weiter geht es durch das schöne Urumbambatal nach Ollanta. Die Einfahrt in die Stadt ist nicht ganz einfach. Nur ein kleines Sträßchen führt zum Markt, gerade mal Platz für ein Auto. Mehrmals müssen wir zurücksetzen, um andere Autos durchzulassen. Wir sind froh, endlich auf einem Parkplatz zwischen den Häusern ein Plätzchen gefunden zu haben. Jetzt wird noch Zwiebelpizza gebacken - mit einem Schluck Rotwein ein Genuß. Abends werden noch alle Vorbereitungen für den nächsten Tag mit dem Ausflug nach Machupichu getroffen. 6.30 Uhr müssen wir schon am Bahnhof sein. Wird der Zug verpaßt, sind die 71,50 Dollar pro Person futsch - kein Pappenstiel. Etwas unruhig schlafen wir ein.

24.05.2006 - Die ganze Nacht ist etwas unruhig - erst in der zweiten Hälfte schlafen wir fest und verschlafen natürlich. Ohne Frühstück und Morgentoilette schlüpfen wir in Wanderstiefel und -hosen und auf geht es zum Bahnhof. Im Zug bekommen wir überraschender Weise ein Frühstück serviert mit schönem heißen Kaffee - das versöhnt uns ein bißchen mit dem hohen Preis für das Stückchen Bahnfahrt. Die Fahrt selbst ist jedoch sehr schön. Es geht durch ein wunderschönes Tal, vorbei an hohen mit eisbedeckten Gipfeln, dann durch den Dschungel und endlich sind wir am Ziel in Aguas Caliente (das wievielte eigentlich?) - etwa 3 km vor Machupichu. Busse stehen schon bereit, um uns ans Ziel zu bringen - dafür müssen wir nochmals in die Tasche greifen (6 US $ pro Person). Eine kleine Panne am Ausgrabungsort - man will uns keine Eintrittskarten verkaufen, man hätte dies in Aguas Caliente erledigen sollen. Nach einigem Hin und Her läßt man uns für runde 80 Soles pro Person passieren. 'Vor dem großen Ansturm von Touristen aus Cusco können wir uns nun in aller Ruhe im Gelände umsehen - wir sind sehr beeindruckt. Nach Machupichu hatten sich die Inkas zurückgezogen, als die Spanier die Stadt Cusco eingenommen hatten. Die Stadt liegt mitten im Dschungel, umgeben von hohen Bergen. Sie hinterläßt noch im jetzigen Zustand einen mächtigen Eindruck. Bis etwa 15.00 Uhr verweilen wir im Gelände - es geht Treppauf - Treppab - am Ende sind wir ganz schön geschafft. Trotzdem machen wir uns zu Fuß auf zurück nach Aguas Caliente, um von dort 16.45 Uhr mit dem Zug zurück nach Ollanta zu fahren. Das war einer der schönsten Tage der Reise (und der bisher mit Abstand auch teuerste: 155 US-Dollar + 160 Soles = 40 €)

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Am 25.05.2006 (228. Reisetag):

Tacho: 161.450 (Gesamtstrecke 27070 km bzw 269 km seit Cusco)

Ort: Abancay Stellplatz: in einer Schlucht/Straße

Anfahrt: Ruta 3 2, SP etwa bei km 868

Die Fahrt geht über Urubamba in Richtung Nazca zunächst noch immer zwischen 3000 und 4000 m Höhe durch schöne fruchtbare Täler und durch die Schlucht des Apurimac, Quellfluß des Amazonas. Landschaftlich eine sehr reizvolle Tour bis jetzt.

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Am 26.05.2006 (229. Reisetag):

Tacho:

Ort: Abancay Stellplatz: km 360 auf Ruta 26 n.A

Anfahrt: Ruta 26 ab Abancay bis km 360

Weiter geht es durch das Tal des Apurimac abwärts und weiter das Tal bzw. die Schlucht des Rio Pachachac aufwärts. Langsam erreichen wir wieder Höhe. Die Hänge sind bewachsen mit Kakteen, Agaven, ab und zu sehen wir schon wieder Palmen und viele blühende Sträucher. Einen besseren Platz als am Straßenrand finden wir leider nicht - aber wir fühlen uns aufgrund der Nähe eines Dorfes recht sicher und nachts sind hier kaum Autofahrer unterwegs.

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Am 27.05.2006 (230. Reisetag):

Tacho: 162.021 (Gesamtstrecke 27641 km bzw 571 km seit Abancay)

Ort: Nazca Stellplatz: P Kanäle v. Cantayoc

Anfahrt: Ruta 26

Unsere Reise führt uns weiter durch das Hochland von Peru - wir durchfahren große Steppengebiete, in denen Viehzüchter mit ihren Familien leben. Wir begegnen Rinderherden, Pferden und Schweinen auf der Weide, Schafen und vor allem großen Alpaka- und Lamaherden. Wir stellen fest, daß sich ganz besonders wohl hier die kleinen schwarzen Schweine fühlen - es sind echt glückliche Schweine. Wir müssen 2 hohe Pässe überqueren (4330 und 4300 m). Wir können wieder weit hin zu den weißen Gipfeln der Anden sehen. Wir kommen an dunkelblauen Seen vorbei, an Felsformationen, die uns an Göreme in der Türkei erinnern und weiter geht es wieder durch fruchtbare Täler, in denen die Bauern jedes Fleckchen Erde mühsam bewirtschaften. Bis weit hinauf sind die Hänge der Andenberge als Acker bearbeitet. Wir sehen in den Dörfern wieder Frauen mit ihren farbenfrohen Röcken und dem dunklen Filzhut über den schwarzen Zöpfen. Die Männer sind hingegen neuzeitlich gekleidet. Die Behausungen der Landbevölkerung ist mehr als ärmlich, oft ohne Licht und fließendem Wasser, ja oft sogar auch ohne jedes Fenster. Ja und wenn Fenster, dann nur selten mit Glasscheiben. Kein leichtes Los. Gegen Abend befinden wir uns wieder in der Wüste - wir sind kurz vor Nazca angelangt und fahren einem Hinweis nach zu einem Hostal und weiter zu den Kanälen von Cantayoc. Aus dem Reiseführer wissen wir, daß man dort alte Inkawasserkanäle, welche heute noch zur Bewässerung der Felder im Flußtal genutzt werden , besichtigen kann. Wir gelangen auf einen Parkplatz und einigen uns mit dem Wächter, daß wir dort bis zum nächsten Morgen stehen dürfen.

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