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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 19 - 'Südmexico, großer Abstecher - die Yucatan-Runde'

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Am 10.10.2006 (366. Reisetag):

Tacho: 177.453

Ort: Comitan Stellplatz: Wohnviertel

Anfahrt: ab Grenze die MEX 190

Mit einem etwas mulmigen Gefühl in der Magengegend nähern wir uns der mexikanischen Grenze. Es gibt einige Unsicherheiten, zum ersten muß noch eine Autoversicherung abgeschlossen werden und zum anderen verlange man laut Reiseführer zur Einfuhrgenehmigung des Auto die Vorlage des Original-Fahrzeugbriefes. Dieser liegt natürlich zu Haus. Wir hoffen, der Reiseführer hat auch in diesem Fall wie schon des Öfteren geirrt. Aus Guatemala werden wir schnell entlassen und die mexikanischen Beamten sind ebenfalls sehr beflissen, alles so schnell als möglich zu erledigen. Wir bekommen unsere Touristenkarten und die Genehmigung für unser Vehiculo - bezahlen Alles gleich vor Ort mit Karte und können weiterziehen. Leider vermissen wir diesmal an der Grenze die Offices der Versicherungsgesellschaften. Wir müssen noch ganze 90 km unversichert weiterfahren, um in Comitan eine Büro der Seguro zu finden. Die Straßen durch Mexiko sind nicht ganz schlecht, die Dörfer unterscheiden sich kaum von denen in Guatemale. Schlichte, einfache Hütten zeugen auch hier von der Armut der Landbevölkerung. Die Vegetation erinnert uns an Südeuropa. Am frühen Nachmittag fahren wir in die erste größeren Stadt Comitan ein. Erfreut sehen wir, daß es überall Gastankstellen gibt. Nun geht es darum, sich nach einem Versicherungsbüro durchzufragen. Mehrmals muß ich Anlauf nehmen, bis mir ein netter Angestellter eines VW-Autohauses eine Adresse aus einem Branchenbuch heraussucht und diese mir aufschreibt. Die Adresse finden wir schnell, aber das Büro gibt es dort nicht mehr. Doch mit Hilfe der netten Mexikaner finden wir das Büro dann endlich direkt an der Panamerikana. Heute wird leider nicht mehr viel, denn ehe man uns die Police erstellt muß erst der erforderliche Geldbetrag auf der Bank eingezahlt sein, und diese hat schon geschlossen. Also - manana - wir suchen eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Wohngebiet und verschieben die Sache auf den nächsten Tag.

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Am 11.10.2006 (367. Reisetag):

Tacho: 177.548

Ort: San Cristobal de la Casas Stellplatz: Wohngebiet

Anfahrt: MEX 190

Pünktlich vor Öffnung der Bank reiht sich Uwe in der Schlange der Wartenden ein. Mit dem Einzahlungsbeleg in der Tasche geht es dann zur Companie Seguro zwecks Ausfertigung unserer Police. Nach ca. 1 Stunde erscheint die nette Dame, nimmt mir die erforderlichen Papiere ab und meinte jetzt könnten wir uns für ca. 1 Stunde verziehen und anschließend das Papierchen abholen. So klappt das ganz gut - mit der Police in der Tasche und glücklich, daß wir nun unbehelligt durch Mexiko reisen können, geht es nach dem Gastanken und Großeinkauf weiter durch mexikanisches Land. In San Cristobal hoffen wir, eine guten Landkarte oder einen Autoatlas zu bekommen, da es dort von Touristen nur so wimmeln soll. Der heutige Tag ist jedoch mit Internet und gemütlichem Abend ausgebucht. Wir finden wieder wie schon oft in einem Wohngebiet einen Platz für die Nacht.

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Am 12.10.2006 (368. Reisetag): Bild PA-06-10-12

Tacho: 177.757

Ort: Misol Hac Stellplatz: P am Wasserfall

Anfahrt:

Am Morgen versuchen wir vergeblich im Zentrum von San Cristobal, eine Karte zu erwerben. Gegen 9.30 Uhr sind die Buchläden noch geschlossen. So ziehen wir weiter. Wir verlassen die Panamerikana, um in Richtung Halbinsel Yucatan weiterzureisen. Es geht weiter durchs Gebirge - zwischen 1000 und 2000 m bewegen wir uns. Die Straße führt oft durch bewohntes Gebiet, die Indianerfrauen begegnen uns wieder mit ihren bunten Röcken, Blusen und Ponchos. Für Uwe, den Fahrer ist die Fahrt nicht so sehr angenehm, denn die Carretera ist in den Wohngebieten gespickt mit unzähligen "Tumulus", oft auch anders bezeichnet (z.B. "Tope", "Vibrator", "Reductor de Velocidad" oder nur "Reductor" - stimmt: entweder man reduziert die Geschwindigkeit oder sein Auto), es sind dies quer über die Straße aufgebrachte Erhöhungen, um die Fahrer zu zwingen, die Geschwindigkeit zu drosseln - sehr wirkungsvoll!! Nur e i n e n solchen Tumulus übersehen - und die Reise kann zu Ende sein - eine sehr tückische Angelegenheit. Sie gibt es jedoch in ganz Süd- und Mittelamerika. Doch diese Strecke hat es damit besonders in sich. Auch alles Unangenehme hat ein Ende. Am Wasserfall Misol Hac (Bild) erlaubt man uns nach Entrichten einer geringen Eintritts- und Parkgebühr auf dem schön neu angelegten Parkplatz auch d ie kommende Nacht zu stehen. Wunderbar sagen wir uns, so bleibt uns noch Zeit, unsere Rouladen zu braten und das luftlassende Rad auszutauschen. Wieder verbringen wir eine Nacht fast im Urwald.

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Am 13.10.2006 (369. Reisetag): Bild PA-06-10-13

Tacho:

Ort: Agua Azul Stellplatz: P an den Cascaden

Anfahrt: MEX 186

Es geht noch einmal ein Stück zurück auf der MEX 186 zu den Wasserfällen bzw. Cascaden "Agua Azul". Bei dem Spaziergang am Nachmittag entlang des Flusses und der Wasserfäller (Bild) entdecken wir die Ähnlichkeit mit den "Plitwitzer Seen" in Kroatien. Wir verbringen einige Stunden dort - viele Händler versuchen ihre Ware an Frau oder Mann zu bringen - es gibt mehr Andenken- und Souveniergeschäfte als Wasser. Irgendwie versuchen die kleinen Leute auch etwas am Tourismus zu verdienen. Große Objekte sind sowieso in anderen Händen. Der große Parkplatz verspricht uns eine angenehme Nacht, so verbringen wir den Rest des Tages im Schatten unseres Mobils - die Sonne wird fast unerträglich.

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Am 14.10.2006 (370. Reisetag):

Tacho: 178.099

Ort: Escarcega Stellplatz: Tankstelle am Ortseingang

Anfahrt: MEX 186

Auf der Weiterreise kommen wir in den berühmten Ort der alten Mayas nach Palenque. Ehe es zu den archeologischen Stätten geht, gibt es im Ort Einiges zu erledigen. Zum ersten suchen wir einen Bankautomaten - das klappt, dann finden wir noch bei einem Reifenhändler Reifen, welche sich für uns eignen - sie haben zwar nicht genau die vorgeschriebenen Maße - aber wir können damit leben. Sie werden gekauft und ab geht es zu den Ruinen. Dort suchen wir zunächst einen Campingplatz oder Stellplatz für unser Mobil. Der eine hat geschlossen, der andere ist uns zu teuer und so geht es weiter. Da wir nichts Passendes finden, beschließen wir, den Besuch dieser Ruinen auf einen Zeitpunkt nach der kommenden Yucatan-Runde zu verschieben, weil wir hier ohnehin wieder vorbeikommen und dabei die Übernachtung anderswo zu planen. Weiter geht die Fahrt durch sumpfiges Flachland - nur viel Mücken und sonst nichts Besonderes. Wir überqueren die Bezirksgrenze nach Campeche und werden bei einer sogenannten Sanitario-Inspektion unsere Eier los. Na, das können wir verkraften. Ansonsten hält diese Fahrt nichts Aufregendes für uns bereit. Am Abend landen wir wieder einmal auf einer Tankstelle - etwas Besseres bietet sich nicht an.

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Am 15.10.2006 (371. Reisetag): Bild PA-06-10-15

Tacho: 178.400

Ort: Bacalar Stellplatz: Str. an d. Lagune Bacalar

Anfahrt: MEX 186 - an der Lagune rechts auf Nebenstraße abbiegen - Hinweis "Cenote Azul" folgen

Immer weiter nach Nord-Ost - zuerst wollen wir die karibische Küste Yucatans aufsuchen. Am Abend landen wir an einer schönen blauen Lagune - schon in Karibiknähe (Bild). Leider haben wir nicht mehr viel davon, denn schon bald wird es dunkel werden. Wir hoffen, die Nacht wird ruhig werden trotz der in der Nähe befindlichen Gaststätten - na wir werden sehen.

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Am 16.10.2006 (372. Reisetag): Bild PA-06-10-16

Tacho: 178.600

Ort: Chunyaxche Stellplatz: P archeol. Stätte Mex 186

Anfahrt: MEX 186, MEX 307

Wieder liegt ein schweißtreibender Tropentag vor uns, schon am frühen morgen stehen dicke Schweißperlen auf der Stirn. Die Hitze hat uns immer noch voll im Griff - die Tage in den Bergen waren nur mal ein bißchen Vorfreude auf den Norden. Und trotzdem muß unbedingt das am Vortag montierte Rad aufs Auto. Dabei wird noch getauscht und so hat Uwe heute 3 Radwechsel vor. Dazu müssen wir wenigstens einen etwas abgeschatteten Platz finden. Nach getaner Arbeit und einer willkommenen Dusche wird noch etwas relaxt und schon befinden wir uns wieder auf der Landstraße. Es geht kilometerweit schnurgeradeaus - wir fahren quasi durch einen grünen Tunnel - die Straße ist relativ schmal - rechts und links undurchdringlicher Buschwald - Selva Baja heißt das hier (im Unterschied zum zum tropischen Regenwald in Chiapas - Selva Lacandona). Einzige Abwechslung sind kleine Siedlungen mit bescheidenen Hütten (Bild). Wir glauben sogar Skorpione auf der Straße gesehen zu haben. Und so fahren wir und fahren wir - nicht einmal zum Löschen des Durstes kann man anhalten - es gibt keinen Randstreifen und keine Parkbuchten - bis wir abends endlich an der Ruinenstätte von Chunyaxche, welche an der Straße liegt, einen geeigneten Platz für uns finden. Für eine Besichtigung ist es zwar schon zu spät - doch für die Nacht ideal. Wie gut schmeckt jetzt ein kühles Blondes !!!

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Vom 17.10.2006 bis 18.10.2006 (373. bis 374. Reisetag): Bild PA-06-10-18

Tacho: 178.705

Ort: Tulum Stellplatz: Playa bei Mar Caribe

Anfahrt: MEX 307, in Tulum abbiegen zum Meer, dann in Ri. Norden 2,3 km (Zwischen Stadt und Ruinen)

Es ist nicht mehr weit bis Tulum, unserem Tagesziel (ca. 30 km - die lange Fahrtstrecke in der Statistik entstand durch Such- und Erkundungsfahrten). Am großen Supermarkt machen wir halt und ergänzen unsere Vorräte, dann geht es auf Camping- oder Stellplatzsuche. Zunächst an der Küste in Richtung Süden. Leider ist fast der ganze Küstenstreifen in den Händen von Hotelanlagen u.ä.. Einen Platz finden wir, welcher auch Camper aufnimmt. Wir vereinbaren einen Preis - es gefällt uns dort sehr gut, ein wunderschöner Strand, die Sanitäranlagen so la, la - aber das stört weniger. Wir richten uns ein. Etwas später kommt die richtige Chefin - plaudert mit uns und offenbart uns so nebenbei, daß der ausgemachte Preis sich verdoppelt. Da uns dies hier in Mexiko schon zum zweiten Mal passiert, sind wir ganz schön verschnupft. Das können wir nicht akzeptieren - wir packen wieder ein und weiter geht es auf Suche. Nördlich vom Stadtzentrum werden wir dafür mit einem schönen Stellplatz an einer Restaurantanlage mit Cabanas belohnt. Hier stehen wir wieder fast in der ersten Reihe und das noch ganz umsonst. Am Abend bekommen wir noch Besuch von einer Familie aus dem Schwabenlande, welche in Playa del Carmen einquartiert ist. Die erste Frage, wie sollte es anders sein: "... Und seid ihr scho´mal überfalle worde ?" Bisher blieb uns so etwas erspart. Da sie auch Wohnmobilbesitzer seien, wollten sie viel von uns wissen.18.10.2006 - Die kühleren Morgenstunden wollen wir für den Besuch der Ruinenstätte nutzen. Bei Öffnung stehen wir schon am Tor. Tulum ist eine der wichtigsten Kulturdänkmäler Mexikos und die am meisten besuchte Maya-Stätte überhaupt. Letzteres ist nicht verwunderlich, da der Küstenstrich von Tulum über Playa del Carmen bis Cancun zu Recht "die paradiesisch-karibische Schönheit" genannt wird. Viele Amerikaner und Europäer verbringen hier in All-inclusive-Mega-Resorts ihren Urlaub. Von der archeologischen Stätte, welche wie ein großer Naturpark um die Reste der alten Tempel und Paläste angelegt ist , sind wir begeistert . Dazu kommt die wunderschöne Lage - am weißen Strand mit Blick auf das türkisblaue Meer (Bild). Wir verbringen ca. 1,5 Stunden im Gelände, dann wird es uns schon zu heiß - nur zurück an den Strand und in die Fluten des Meeres. Noch ist das Meer eine echte Abkühlung. Den Rest des Tages wird Tagebuch geschrieben , gedöst und für das leibliche Wohl gesorgt.

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Vom 19.10.2006 bis 20.10.2006 (375. bis 376. Reisetag): Bild PA-06-10-19

Tacho:

Ort: Tulum Stellplatz: Playa b. Mar Caribe

Anfahrt: s. Vortag

Noch 2 weitere Tage verbringen wir an dem bisher schönsten Strand unserer gesamten Reise - blendend weißer Sand, Palmen, türkisblaues, glasklares Wasser und durch die mäßige Brandung wunderschön zum Badent. Wir unternehmen außerdem lange Strandwanderungen und genießen ansonsten die schöne Umgebung. Das einzig Unangenehme sind die bei Dämmerung sich einfindenden kleinen Stechbiester - zeitig muß man sich ins Mobil zurückziehen.

Bild: Der Strand von Tulum - Hintergrund mit Leuchtturm und Ruinentempel

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Vom 21.10.2006 bis 22.10.2006 (377. bis 378. Reisetag): Bild PA-06-10-22

Tacho: 178.844

Ort: Coban Stellplatz: Coban-See

Anfahrt: von Tulum in Richtung Chemax (MEX 180) bis Coba

Der Reiseführer verspricht weiter nördlich am Karibikstrand noch einen schönen Platz für WoMo´s. Um Nichts zu verpassen, wollen wir uns das mal ansehen. Wir suchen und suchen - finden aber nichts. Der Straßenbau hat bei Xpu-Ha ( die bestimmte Stelle) leider fast alle Zugänge zum Strand unpassierbar gemacht. Wir gelangen nicht an unser Ziel, so begeben wir uns weiter auf unserer Yucatan-Rundreise zum nächsten Ziel, Ruinen von Coban. Über gute Straßen ist bald das Ziel erreicht. Neben den Ruinen befindet sich ein kleiner See - eignet sich bestens als Wohnmobilstellplatz.

22.10.2006 - Heute ist Sonntag, die Besichtigung der Ruinen ist kostenlos, so sagt man uns an der Kasse. Wir freuen uns und begeben uns in das weitläufige Gelände. Am Eingang werden Fahrräder verliehen und außerdem kann man eine Fahrradtaxe mieten. Wir laufen natürlich, eine willkommene Abwechslung. Die Besichtigung nimmt den ganzen Vormittag in Anspruch. Anschließend suchen wir uns einen schattigen Platz am See. Heute will uns Uwe noch einen leckeren Rinderbraten zubereiten. Ich sitze inzwischen und döse am Ufer des See´s und überlege gerade, ob man nicht doch noch ein Bad im See nehmen sollte - wäre bei der Schwüle sicher eine Abkühlung. Das sehe ich direkt entlang des Ufer etwas daher schwimmen, viele dunkle Zacken, bestimmt 3 Meter lang, dann kommen vorn 2 große Augen und ein langes Maul aus dem Wasser. Nun zeigt es sich in voller Größe - ich will es nicht glauben, ein ziemlich großes Krokodil , es läßt sich viel Zeit gibt eine richtige Vorstellung. Wie schade, die Batterie meines Fotoapparates hängt gerade am Ladegerät. Ohne diesem Erlebnis hätte man glauben können, man sitzt an einem See in Mecklenburg. Das Bad können wir uns also aus dem Kopf schlagen - nicht auszudenken, dem Tierchen im Wasser zu begegnen. Uwes Braten gelingt bestens, seit langem gibt es wieder einmal ein richtiges deutsches Sonntagsgericht - Rinderbraten mit grünen Butterbohnen, Gurkensalat und dazu ein gut gekühles Bier.

Bild: Besichtigung der Ruinen von Coba - die Pyramidenbesteigung

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Am 23.10.2006 (379. Reisetag): Bild PA-06-10-23

Tacho: 179.042

Ort: Piste Stellplatz: P Hotel Inn Stardust

Anfahrt: Mex 180

Über Chemax geht es zunächst nach Valladolid - ein Kolonialstädtchen mit schöner alter Bausubstanz - besonders schön natürlich die Kirche. Uwe besucht ein Internetcafe und ich, da lieber einer immer im Auto bleibt, habe Muse, das Leben und Treiben der Mexikaner zu beobachten - viele Frauen und Mädchen in ihren traditionellen Kleidern, Schüler und Schülerinnen wie überall in Schulkleidung. Hektik wie in Deutschland ist hier nicht zu beobachten. Wir finden am Rande des Ortes noch eine Gastankstelle, tanken und fahren weiter - wollen noch bis zur Ruinenstätte "Chichen Itza" kommen. Im 2 km entfernten Ort Pista finden wir einen P neben einem Hotel für die Nacht. Wir bezahlen 50 Pesos und finden dafür dort auch einen Wasserhahn - ich kann noch eine kleine Wäsche in Angriff nehmen.

Bild: Im Zentrum von Valladolid bei dem Zwischenstopp

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Am 24.10.2006 (380. Reisetag): Bild PA-06-10-24

Tacho: 179.092

Ort: Izamal Stellplatz: Wohngebiet

Anfahrt: MEX 180 bis Kantunil, rechts abbiegen nach Izamal

Die morgentliche Kühle nutzend, brechen wir zeitig auf, um gleich 8.00 Uhr unseren Rundgang durch die, wie es heißt, größte Ruinenstätte der altes Mayas, zu beginnen. So können wir alles noch in Ruhe auf uns einwirken lassen, die zahllosen Touristenbusse treffen erst gegen Mittag ein. Paläste, Kirchen, Pyramiden, Ballspielplätze u.a. sind hier noch recht gut erhalten bzw. gut restauriert - man kann sich ein Bild vom damaligen Leben machen. Bis gegen 15.00 Uhr , mit Unterbrechung am Mittag, bringen wir im Gelände zu, dann brechen wir auf - wollen noch bis zur Stadt Izamal kommen - dort soll es ein schönes altes Franziskaner-Kloster und ebenfalls eine Pyramide zum Besteigen geben. Außerdem wird sich ein Plätzchen für unser Mobil finden.

Bild: Ruinenstätte Chichen Itza - die große Pyramide

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Am 25.10.2006 (381. Reisetag): Bild PA-06-10-25

Tacho: 179.116

Ort: Dzilam de Bravo Stellplatz: im Ort am Kai

Anfahrt: weiter in Richtung Norden zur Küste des Golfs von Mexiko

Am Vormittag machen wir einen Stadtbummel durch den Ort, besichtigen das Kloster und besteigen die Pyramide. 1993 soll der Papst bei seiner Südamerikareise hier eine Messe gehalten haben. Ein Denkmal von Papst Johannes Paul des II ist im Autitorium des Klosters zu sehen. Touristen sind hier kaum zu sehen, wir mit unserem Auto fallen da schon ganz schön auf. Die Leute sind jedoch sehr freundlich, fast ausschließlich typische Indios. Weiter geht die Fahrt zum Golf von Mexiko. In Dzimal de Bravo erreichen wir die Küste. Den Tag verbringen wir an einem einsamen Plätzchen außerhalb des Ortes am Strand und für die Nacht begeben wir uns an den Kai des Ortes (Bild).

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Am 26.10.2006 (382. Reisetag):

Tacho: 179.252

Ort: Telchac Puerto Stellplatz: am Strand

Anfahrt: YUC 27 - Küstenstraße i.R. Westen

Entlang der Küstenstraße geht es weiter. Die Fahrt führt uns durch ein Vogelparadies. Links kleine Seen und rechts das Meer. Hunderte Wasservögel, Kormorane, Pelikane, weiße und schwarze Reiher und sehr schön dunkel rosa gefärbte Flamingos und andere sind zu sehen. Leider ist die Küstenregion entweder noch nicht erschlossen, d.h. wir kommen kaum direkt an den Strand oder es ist ein Privatbesitz (eingezäunt natürlich) nebem dem anderen. Es wird schwer werden, einen Platz so wie wir es uns vorstellen, zu finden. Wir erreichen das Fischdorf Telchac Puerto und suchen uns im Ort einen Platz am Strand - für den Rest des Tages und die Nacht ganz ordentlich.

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Am 27.10.2006 (383. Reisetag):

Tacho: 179.325

Ort: Chicxulub Stellplatz: am Strand zw. Hotelanl.

Anfahrt: YUC 27

Weiter geht die Suche nach einem Platz für einen längeren Aufenthalt entlang der Küste - dazwischen Flamingobeobachtungen und mittägliche Siesta an einer Flußmündung. Wir gelangen am Abend nach Chicxulub und finden einen ähnlichen Platz wie am Vortag.

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Vom 28.10.2006 bis 01.11.2006 (384. bis 388. Reisetag): Bild PA-06-10-29

Tacho: 179.382

Ort: Yucaltpeten Stellplatz: am Strand

Anfahrt: Küstenstraße YUC 27

Über Progreso geht es weiter in Richtung Chelem westwärts an der Küste, im fast verlassenen Urlaubergebiet der Hafenstadt Yucaltpeten - fast "am Ende der Welt" finden wir was wir suchten. Es ist ein Küstenabschnitt mit vielen kleinen Ferienhäuschen - alle z. Zeit unbewohnt - viele sind auch ganz schön zerstört - wir glauben, daß vor nicht all zu langer Zeit von einem Hurrican angerichtet wurde. Trotzdem gefällt es uns, das Mobil steht oben auf der Düne (Bild), man könnte fast vom Auto ins Wasser springen. Hier werden wir einige Tage bleiben - wir hoffen, daß uns keiner vertreibt. Z.Zeit ist die Witterung zwar nicht so besonders - es stürmt ganz schön, wir hoffen, daß es nicht schlimmer wird.

29.10.-01.11.2006 - Der Sturm legt sich, es wird ideales Badewetter und keine hohen Wellen. Trotz der hohen Temperaturen, Tag und Nacht über 30 Grad, fühlen wir uns wohl, da die Luftfeuchtigkeit nachgelassen hat und immer eine frische Brise vom Meer bläst.Zuerst die Arbeit, dann das Spiel - wir erledigen einige Hausarbeiten und Kleinreparaturen am und im Auto. Ansonsten gibt es täglich Strandwanderungen, Badevergnügen, Muscheln suchen und Sonstigen. Am letzten Tag werden wir von einer netten mexikanischen Familie gleich neben unserem Domizil zum Picknick eingeladen. Es gibt viel Fleisch, schön scharf auf dem Rost gebraten mit Salsa Mexikana und viel Bier. Trotz der Sprachbarrieren verstehen wir uns prächtig, es gibt viel zu Lachen.

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Am 02.11.2006 (389. Reisetag):

Tacho: 179.485

Ort: Hunucma Stellplatz: Wohngebiet

Anfahrt: YUC 281 in Richtung Celestun

Alle Vorräte sind verbraucht, ein Internetbesuch ist auch wieder fällig - so fahren wir zurück nach Progreso. In 2 Supermärkten finden wir fast alles was wir benötigenf. Nun wird es Zeit wieder etwas vorwärts zu kommen. Auf einer unserer Karten gibt es eine Verbindung direkt an der Küste zur historisch ältesten Hafenstadt Yucatans "Sisal". Es geht immer schön am Meer entlang, an der anderen Straßenseite ab und zu kleine Seen mit Flamingos und anderen Wasservögeln. Doch plötzlich ist unsere Fahrt zu Ende - an einer Flußmündung fehlt die Brücke. Es sollte also nicht sein, so schlagen wir erst die Richtung nach Merida ein und weiter auf der YUC 281 westwärts bis Hunucma. Dort suchen wir uns einen ruhigen Platz für die Nacht am Ende eines Wohngebietes.

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Am 03.11.2006 (390. Reisetag):

Tacho: 179.621

Ort: Samahil Stellplatz: Wohngebiet

Anfahrt: YUC 281, bei Kinchil in Richtung Uman abbiegen

Wir wollen das kleine Fischer- und Badestädtchen (Formulierung vom Reiseführer) Celustun besuchen und fahren zur Westküste von Yucatan. Dort angekommen, sind wir recht enttäuscht. Von Beschaulichkeit keine Spur - von schönen Stränden auch keine Spur - was es im Übermaß gibt, ist Müll, Müll, Müll und Gestank - also Nichts zum Bleiben. Wir fahren auf die Tankstelle, um unsere Wasservorräte zu ergänzen - plaudern mit den Burschen an der Gasolinera und dann entscheiden wir uns für die Rückfahrt. Wir kommen noch bis nach Samahil - vor dem Ort an einer Kirche bzw. ehemaligen Kloster machen wir Siesta und für die Nacht fahren wir ins Dorf.

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Am 04.11.2006 (391. Reisetag): Bild PA-06-11-04

Tacho: 179.767

Ort: Muna Stellplatz: neben Sportplatz

Anfahrt: MEX 261

Auf der MEX 261 geht es nach Uxmal. Kurz vorher, in Muna schauen wir uns, für den Fall, daß es in Uxmal nicht klappt, nach einem Übernachtungsplatz um. Auf der Weiterfahrt nach Uxmal meldet sich die Lichtmaschine ab (erst hat es bestialisch gestunken und dann kam die Ladekontrolllampe) - das fehlte noch. In Uxmal bietet sich ein Platz kurz vor der Einfahrt zur Ruinenstätte als idealer Stellplatz an, denn morgen wollen wir früh zeitig, die Morgenkühle nutzend, ins Gelände. Wir machen dort Mittag und dann kommt der nächste Ärger: Ein Mexikaner erklärt uns sehr unfeundlich, daß wir auf privaten Gelände stehen und das nicht dürfen und wird schon ungedultig, als von den ausbedungenen 10 Minuten bis zur Abfahrt 5 vergangen waren (es gibt eben überall 'mal so einen Stinker). Wir sind ganz schön ärgerlich, aber was soll´s - so geht es 16 km zurück nach Muna - auch nicht ganz schlecht. Hier in Mexiko kann man sich zum Glück wieder (fast) überall sicher fühlen.

 

Bild: Spaziergang in Muna

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Am 05.11.2006 (392. Reisetag): Bild PA-06-11-05

Tacho: 179.876

Ort: Hopelchen Stellplatz: im Ort an der Kirche

Anfahrt: Mex 261

Heute besichtigen wir eine der am besten erhaltenen Maya-Ruinenstätte von Yucatan "Uxmal" (Bild). Wir benötigen dazu ca. 4 Stunden. Auf dem sehr geräumigen Parkplatz verweilen wir, um unsere Schaschlik auf den Rost zu braten und uns von dem Marsch durch das Gelände auszuruhen. Dann fahren wir weiter, passieren die Grenze zu Campeche und gelangen gegen Abend in das kleine Städtchen Hopelchen, der Ortname mutet deutsch an - könnte doch Kosename für ein Kaninchen sein! Laut Reiseführer sollen hier in dieser Gegend viele deutsch-stämmige Menuniten angesiedelt sein. Wir begegnen leider keinem unserer Landsleute - alles nur Indios. Neben der Kirche finden wir den passenden Übernachtungsplatz für uns.

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Am 06.11.2006 (393. Reisetag): Bild PA-06-11-06

Tacho: 179.950

Ort: Castamay Stellplatz: im Ort an der Kirche

Anfahrt: MEX 261

Die Fehler in unserer Stromversorgung machen Uwe Sorgen. Starterbatterie oder Lichtmaschine oder beides sind im ..... ! Wir fahren nicht weit und suchen uns einen guten Platz, um in Ruhe auf Fehlersuche zu gehen - in dem Dorf Castamay an unserer Strecke - wieder neben einer Kirche finden wir es passend dafür (Bild). Fazit des ganzen mühsamen Tages - die Lichtmaschine bringt nichts mehr und die Starterbatterie funktioniert nur noch so la, la. Ein Glück, daß wir noch unseren Generator dabei haben. Es kann also weitergehen und so nebenbei müssen wir uns (schon wieder!) nach einer neuen Batterie umsehen.

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Am 07.11.2006 (394. Reisetag):

Tacho: 180.308

Ort: Catazaja Stellplatz: Tankstelle

Anfahrt: MEX 261 bis Campeche, MEX 180 an Campeche vorbei, dann wieder MEX 261, ab Escarcega MEX 186

Unterwegs kommt Uwe die Idee, die Starterbatterie mit der Stromversorgung unserer Wohnraumbatterien zusammenzuknüpfen, damit diese mit von der Sonne über unser Solar versorgt werden kann. Bei einer Pause setzt er dies in die Tat um, und siehe da es klappt. Auf unserer weiteren Fahrt werden wir von einer nicht gerade freundlichen Militätkontrolle gestoppt. Bei der Inspektion unseres Mobils bedient sich einer der Burschen an unserem Biervorrat. Uwe ist damit garnicht einverstanden und nimmt ihm den Sechserpack wieder ab. Damit hatte der wohl nicht gerechnet! Mit mürrischer Miene verläßt er das Auto und läßt uns weiterfahren. Gegen Abend kommen wir auf eine sehr großzügig angelegte Tankstelle - nicht weit von Palenque entfernt - und entschließen uns, dort bis zum nächsten Morgen zu bleiben.

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Am 08.11.2006 (395. Reisetag): Bild PA-06-11-08

Tacho: 180.346

Ort: Palenque Stellplatz: neben einem Hotel im Ort

Anfahrt: MEX 186

Wir parken unser Wohnmobil auf dem Parkplatz am Museum der Ruinenstätte von Palenque. Dann sind es noch ca. 2 km Fußmarsch bis zum Eingang. Von den mächtigen Lauten der Brüllaffen des Ruinengeländes umgebenden Urwaldes werden wir begrüßt. Die Besichtigung der einstigen riesigen Mayastadt ist beeindruckend und schweißtreibend, denn die Sonne ist erbarmungslos - dazu das feuchte Klima des Urwaldes. Wir sind trotzdem begeistert, denn hier sind die Paläste und Tempel der einstigen Mayas am besten erhalten. Man kann sorgar die Innenräume der oberen Stockwerke begehen (Bild). Nebenbei begegnen wir noch vielen Iguanos, welche sich auf den warmen Steinen von der Kühle der Nacht erwärmen. Durchnäßt wie nach einem Bad kommen wir nach über 4 Stunden in unserem Mobil an. Eigentlich steht noch der Besuch des Museums an, jedoch lähmt die drückende Schwühle sämtliche Aktivitäten. Wir hängen nur noch so herum und hoffen, uns nicht mehr von der Stelle rühren zu müssen und hier auch über Nacht stehen bleiben zu können. Aber leider geht unser Wunsch nicht in Erfüllung, mit Schließung des Geländes schickt man uns weg. Wir fahren in die Stadt, finden in der Nähe eines Hotels einen Platz abseits des Straßenlärms. Im ersten Schlummer werden wir von den Parkwächtern des Hotels wieder aus dem Schlaf gerissen, wir müssen nochmals umziehen, ca. 50 m weiter - direkt auf dem Parkplatz vor dem Hotel weisen uns die Parkwächter ein , hier ständen wir sicherer (wir glaubten, Letzteres wäre nur eine Floskel - aber siehe nächsten Tag! - Ein evtl. Überfall könnte wohl schlechte Reklame für ihr Hotel sein). Endlich finden wir die verdiente Ruhe.

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Am 09.11.2006 (396. Reisetag): Bild PA-06-11-09

Tacho: 180.640

Ort: Comitan Stellplatz:

Anfahrt: MEX 186, Nebenstraße nach Comitan

Lt. Reiseführer sei der äußerste Süden von Mexiko (Chiapas) durch gelegentliche Aufstände, Guerilla-Aktivitäten etwas unsicher. Besonders in San Cristobal de las Casas, Las Margaritas und Ocosingo gab es 1994 richtige Kämpfe mit Toten - und dort könne jederzeit wieder etwas losgehen. Als wir das erste Mal von Comitan über San Cristobal de las Casas nach Palenque reisten, waren wir deshalb etwas besorgt. Aber außer besonders vieler scheeler Blicke, die wir nun leider schon gewöhnt sind, gab es nichts Auffälliges. Deshalb sind wir jetzt auf dem Rückweg nach ca. drei Wochen ganz locker. Bald müssen wir aber feststellen, daß diesmal irgend etwas in der Luft liegt: Zunächst geht es noch an touristischen Stätten vorbei, wo sehr viel Polizei aufmarschiert ist. Keiner arbeitet (das ist hier allerdings noch nicht alarmierend) und es stehen augenscheinlich alle verfügbaren Männer an der Straße und mustern besonders uns Ausländer mit feindseligen Blicken. Wir fahren echt "Spießruten". Dann staut sich der Verkehr und nach längerer Wartezeit bekommen wir mit, daß die Einheimischen nach Ocosingo eine Straßensperre (mit Nagelbrett) errichtet haben und von Jedem "Maut" kassieren - und jetzt fällt uns auch auf, daß weit und breit kein Polizist mehr zu sehen ist (diese Feiglinge!). Wer nicht zahlt, wird umlagert und trotz der lachenden Gesichter hat man das Gefühl, daß ein falsches Wort die Stimmung umschlagen lassen kann. Uwe weigert sich natürlich, weil ihn Nötigung immer zum Widerstand reizt. Wenn wir nicht zahlen, müssen wir umkehren, gibt man uns zu verstehen - und Uwe k e h r t u m ! Das ist wahrscheinlich noch garnicht passiert. Man hat uns ziehen lassen. Nun war das nicht gerade clever, denn das Diesel für den Umweg war sicher teurer als die Maut. Die Selbstachtung ist aber schließlich auch etwas wert. Außerdem - wer weiß schon, was hinterher noch gekommen wäre. Auf diese Weise werden wir ungewollt nochmals Comitan erreichen. Die Fahrt geht wieder etliche Kilometer zurück bis Cuxulja und über eine Nebenstraße nach Comitan. Unterwegs begegnen wir vielen Frauen mit ihrer traditionellen Kleidung - schöne bunte Blusen und lange Röcke; auch die Landschaft ist sehr wildromantisch - nur der Anlaß ist blöd. Die Anwesen der Einwohner sind wie überall auf dem Land sind sehr ärmlich. Wir kommen über Altamirano noch bis Comitan und entscheiden uns für eine Tankstelle am Ortseingang als Übernachtungsplatz. Auf diesem Weg haben wir uns erstmals über das Erscheinen einer Militärstreife gefreut.

Bild: Im Stau vor der Straßensperre (noch wissen wir es nicht, das kilometerlange Spalier ist hier schon dichter).

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Am 10.11.2006 (397. Reisetag):

Tacho: 180.830

Ort: Cahuare Stellplatz: P an Bootsanlegestelle

Anfahrt: MEX 190

Die guten Gelegenheiten von Comitan nutzend, werden sämtliche Depots aufgefüllt, auf der Tankstelle Diesel, Benzin und Wasser, Gas erhalten wir an einer Gastankstelle und Inhalt für Kühlschrank und Keller an einer großen "Bodega" , d.h. großem Supermarkt. Dann geht es weiter durch die Stadt, wir sind ja noch auf Batteriesuche. Leider bleibt dies erfolglos. Voll beladen geht es weiter über San Christobal in Richtung Tuxtla. Wir haben uns von den Schilderungen unseres Reiseführers hinreißen lassen und uns die Bootsfahrt durch den Canon del Sumidero vorgenommen. Das hat uns zunächst eine schöne ruhige Übernachtung auf dem Parkplatz des Embarquero in Cahuare eingebracht...

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