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Reisetagebuch 'Südamerika 2009/10'

Abschnitt 13 - 'Am Atlantik nordwärts - zum Schiff in Buenos Aires'

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Vom 20.07.2010 bis 25.07.2010 (260. bis 265. Reisetag):                                  Bild Wr-10-07-21

Tacho:      53.950

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Playa Parana 7 km südl. von P. Madryn (Richtung in Richtung Punta Lomo)

Position: S  42Grad  47Min.  33Sek.  /  W  64Grad  56Min.  55Sek.  oder:  -42,7925   /  -64,9486 Dezimalgrad

Heute werden wir die letzten Kilometer bis zur Atlantikküste wohl schaffen. Gegen 15.00 Uhr laufen wir  dann auch schon in

Puerto Madryn ein. Wie immer noch ein kleiner Einkauf und dann auf zur Platzsuche. Schon am Stadtstrand erkennen wir an

Schaulustigen, daß es Interessantes in der Bucht zu sehen gibt. Nur ein Blick aus dem Auto reicht schon: Hurra die Wale sind

 da - und recht zahlreich - und ganz schön munter! Den nördlichen Strand des Ortes kennen wir von unseren letzten Besuchen.

 Zuerst wollen  wir uns mal dem Süden widmen  und fahren in Richtung Punta Lomo immer nahe an der Küste aus dem Ort  und

finden bald die Küstenstraße und Zugänge zu den Stränden. Die Platzsuche ist einfach - es ist eigentlich überall schön Wir

können uns direkt über den Strand stellen und werden auch bald die ersten Wale begrüßen können. Diese netten 50-Tonner

tummeln sich direkt vor unserer Haustür.  Nach langer Zeit sitzen wir wieder einmal in der 1. Reihe!

21.7.10 - Heute zeigt sich wieder die Sonne - wir machen uns auf  zu einer ausgiebigen Strandwanderung um die Mittagszeit.

 Zurück am Auto, beobachten wir 3 der großen "Tierchen" etwa 10-20 m vor dem Strand im Wasser. Wir bleiben so lange bis

es uns zu kalt wird und ziehen uns dann lieber in unserer warmes gemütliches Mobil  zurück.  Am Nachmittag werden wir die

Wale nur durch unser Fenster beobachten - zu sehen gibt es eigentlich fast immer welche. Nachts hören wir nur die Schläge

ihrer riesigen Flossen und die Geräusche der "Blows" (Ausatmen) der Wale, welche eigentlich eher technisch als tierisch

klingen. - Es ist ein wenig gruselig. Jedenfalls sollte man vor dem Einschlafen nicht gerade das Buch "Der Schwarm" gelesen

haben!

22.-25.10 - Spaziergänge, Walbeobachtungen und einfach nur genießen der Umgebung. Einige Angler sind hier am Strand

tagsüber anzutreffen. Wir bewundern Ihre Ausdauer - haben nie beobachten können, daß Sie mal einen Fisch an der Angel

hatten. Ansonsten sind nur wenige Menschen unterwegs.

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Am 26.07.2010 (266. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-07-26

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa el Doradillo, 3. Bajada

Position: S  42Grad  39Min.  1Sek.  /  W  64Grad  58Min.  53Sek.  oder:  -42,6503   /  -64,9814 Dezimalgrad

Ein Tapetenwechsel wäre doch ganz gut - wir entscheiden für den Wechsel zum Strand nördlich von P. Madryn. Es sind nur

wenige Kilometer dorthin, wir finden uns bald auf dem Stellplatz ein , welchen wir noch vom letzten Aufenthalt  Mitte

Dezember '09 kennen . Hier sind die großen Meeressäuger noch viel zahlreicher. Wir beobachten Mütter mit ihren Jungen,

ausgelassene junge Männchen, die sich beim Springen gegenseitig überbieten wollen und welche, die wahrscheinlich den

Meeresboden nach Algen abgrasen und aus diesem Grund mehrere Minuten lang kerzengerade mit ihrer großen

Schwanzflosse aus dem Wasser ragen. Es ist ein einmaliges Naturschauspiel.

Hinter der Steilküste stehen wir wieder ganz gut geschützt und gut angezogen können wir auch längere Spaziergänge am

breiten Strand unternehmen.

Bild: Unser zweiter Übernachtungsplatz am gleichen Strand von der Steilküste aus gesehen


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Vom 27.07.2010 bis 29.07.2010 (267. bis 269. Reisetag):                                  Bild WR-10-07-28

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Playa Parana 7 km südl. von P. Madryn (Richtung in Richtung Punta Lomo)

Am späten Nachmittag dreht der Wind und bläst direkt von vorn gegen die Küste. So glauben wir am Südstrand geschützter

zu stehen und wechseln wieder unseren Standort - zum Glück sind wir ja mobil.

Die Tage vergehen auch hier wieder mit  Wandern, Beobachten der Wale und Relaxen. Dazwischen steht natürlich

Küchendienst und Hausarbeit mit auf der Tagesordnung. Sogar ein Reifenwechsel muß mit dazwischen geschoben werden.

Unsere 2 Hinderreifen sind ja nun mal wirklich nicht mehr die besten und die Piste zu den Stränden geben dem noch den Rest.

 

Bild: Der Mond geht auf am Playa Parana!

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Am 30.07.2010 (270. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-07-30

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  ACA Camp. "Punta Cuevas"

Anfahrt:  ACA de compleja Turistico Avda. Almirante Brown 3680, Puerto Madryn, Chubut

Wir müssen dringend Wäsche waschen, daher schon zeitig auf den Beinen bzw. auf den Rädern unterwegs in die Stadt.

Unser Ziel ist eigentlich der südl. von P. M. gelegene Campingplatz. Doch vorher müssen wir noch zu einer GOMERIA, unser

defekter Reifen muß ja repariert werden. Dann noch ein Einkauf und auf geht es zum Camp. Inzwischen scheint die Sonne,

dem Wäschewaschen steht also nichts im Wege. Die 70 Peso für einen Tag lohnen sich nur wegen des schönen warmen

Wasser und des Stromes, denn im kalten Wasser würde ich wohl beim Wäschewaschen steife Finger bekommen. Uwe hat ein

bißchen die Nase voll und fühlt sich nicht so richtig gut, benötigt sozusagen eine Auszeit. Klein bißchen am Computer sich

betätigen, das ist gerade mal noch drin. All meine viele Wäsche wird sauber und sogar bis zum Dunkelwerden noch trocken.

So geht also der Tage auf dem Campingplatz dahin.

B ild: Diese neugierige Robbe haben wir am Vortag entdeckt

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Vom 31.07.2010 bis 03.08.2010 (271. bis 274. Reisetag):                                  Bild WR-10-08-03

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta  P 42 Playa Doradillo, 3. Bajada

Position: S  42Grad  39Min.  12Sek.  /  W  64Grad  39Min.  5Sek.  oder:  -42,6533   /  -64,6514 Dezimalgrad

Die Wasserversorgung ist hier in Pto. Madryn schon gar nicht mehr so einfach und für Globetrotter wie wir es sind, welche

lieber frei in der Natur ihre Zelte aufschlagen, schon ein Problem. An den Tankstellen sieht man schon "rot", wenn wir nur

unseren Schlauch zum Befüllen des Wassertanks sehen lassen. Nur ein Kanister, so fern man getankt hat, wird zugelassen.

Also müssen wir uns hier im Camp noch einmal damit gut versorgen. Alle Tanks und alle möglichen Kanister werden randvoll

gemacht. Dann machen wir uns auf - wir wollen wieder Auge in Auge mit den Walen am Wasser stehen. Der Winter zeigt

doch schon ab und zu noch mal seine Krallen, ziemlich frostig ist es wieder geworden und ein eiskalter Wind bläst entlang der

 Küste. Heute kommen wir nicht viel heraus aus unserem Bau. Wir suchen uns am Playa Doradillo ein einigermaßen hinter

Sträuchern geschütztes Plätzchen, setzen uns ins Fahrerhaus und beobachten wieder das Treiben der Wale  - aus diesem

Grund sind wir ja auch hierher gekommen. Nur wenige Leute lassen sich heute hier sehen. Den Einheimischen ist es wohl zu

kalt und Globetrotter sind zu dieser Jahreszeit hier auch nicht unterwegs.

1.-3.8.10 - Das Wetter wechselt hier von einem Tag zum andern. Der eisige Wind hat sich etwas gelegt, ein wolkenloser

Himmel und Sonnenschein wecken uns täglich gegen 9.00 Uhr (äh - eigentlich nur mich, denn Uwe sitzt dann schon lange am

Computer). Schon beim Frühstücken können wir die Wale bebachten. Täglich unternehmen wir eine lange Strandwanderung

und verstecken uns am Rest des Tages geschützt vor dem kalten Wind hinter unserem Mobil. Hier in der Sonne ist es

angenehm zu sitzen und die Wale zu beobachten. Immer zeigt sich ein anderes Bild. Mal kommen die Mütter mit ihren

Kleinen, mal toben mehrere Männchen den ganzen Tag fast an einer Stelle und mal können wir den Pärchen bei ihren

Liebesspielen zuschauen.

Bild: Am ziel einer langen Strandwanderung


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Am 04.08.2010 (275. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-04

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42 nördlich von Puerto Madryn

Position: S  42Grad  36Min.  53Sek.  /  W  64Grad  54Min.  36Sek.  oder:  -42,6147   /  -64,9100 Dezimalgrad

Bei unserer letzten Wanderungen konnten wir in der nächsten Bucht bzw. am nächsten Strand noch mehr Wale entdecken.

Dies gibt uns Veranlassung heute mal weiterzuziehen. Hier stehen wir mit unserem Wohnmobil nahe am und schön über dem

Wasser, um gut das Treiben in Nähe des Strandes auch vom Mobil aus beobachten zu können Das schöne Wetter lockt uns

heraus zu einem langen Strandspaziergang - Fotoapparat natürlich immer parat in der Tasche. Schon während unseres

Marsches kommen viele Weibchen mit ihrem Nachwuchs (Bild) in unsere Bucht. Sie kommen so weit an den Strand, daß wir

schon befürchten, sie könnten stranden. Ein großartiges Naturschauspiel bietet sich uns - wir können es kaum glauben, so

viele der mächtigen Tiere hier beobachten zu können - wir bringen so Stunden zu. Wahrscheinlich ist im Moment schon die

günstigste Zeit. So haben sich auch viele andere Touristen hier versammelt. Andere Traveller aus Europa sind jedoch noch

nicht hier eingetroffen.

Für die Nacht ziehen wir noch rund 500 m weiter, weil wir dort geschützter stehen werden.

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Am 05.08.2010 (276. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-05

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42 Pl. Doradillo Bajada 3

Position: S  42Grad  38Min.  53Sek.  /  W  64Grad  58Min.  43Sek.  oder:  -42,6481   /  -64,9786 Dezimalgrad

Die Nacht war kalt und Wolken ziehen auf - das Wetter scheint sich zu ändern. Kalt bläst der Wind vom Süden. Trotzdem

wagen wir uns am späten Vormittag dick eingepackt mit Handschuh, Mütze und Schal hinaus. Wenigstens das nächste Kap

wollen wir zu Fuß erreichen. Hinter den Mauern der Steilküste ist der Wind auch ganz erträglich. Doch nach ca. 1,5 Stunden

sind wir froh - wenistens für mich kann ich das sagen - wieder zurück zu sein und erwärmen uns mit einem schönen warmen

Tee. Heute trauen sich ja nicht einmal die Wale in so großer Anzahl wieder aufzutauchen - ob es ihnen auch zu kalt ist? Wir

bleiben im Mobil suchen uns am Strand Doradillo einen geschützten Platz und machen für den Rest des Tages Innendienst.

Uwe muß zudem noch 2 Birnen und ein Rad am Auto wechseln. Es gibt also immer etwas zu tun.

Bild: Das Kap ist gleich erreicht

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Vom 06.08.2010 bis 07.08.2010 (277. bis 278. Reisetag):                                  Bild WR-10-08-06

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa Canteras

Position: S  42Grad  38Min.  39Sek.  /  W  64Grad  58Min.  3Sek.  oder:  -42,6442   /  -64,9675 Dezimalgrad

Noch vor dem Frühstück ziehen wir zum schönsten Wal-Beobachtungsposten aller Playas rund um Puerto Madryn um. Eine

große Wanderung - wir schätzen eine Strecke mit 10 km zum nächsten Kap gehen wir am Vormittag an. Der Rückweg wird

ganz schön anstrengend, denn wir haben auf der ganzen Linie kräftigen Gegenwind und nach und nach wird wegen der

rücklaufenden Flut der Weg über lockeren Kies ziemlich anstrengend. Aber jeder Schritt bringt uns unserem Ziel ein

Stückchen näher. Inzwischen haben sich auch wieder viele Besucher am Strand eingefunden, denn die Walmuttis stellen ihre

 Kinder zahlreich zur Schau - und ein Vati zeigt uns seinen prächtigen Schwanz (Bild). Den Rest des Tages ziehen wir uns in

unsere vier Wände zurück.

7.8.10 - Heut ist ein Tag zum Relaxen - der Wind hat sich gelegt, so daß wir uns viele Stunden draußen aufhalten und wieder

das Treiben der Wale aus unmittelbarer Nähe genießen können,.


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Am 08.08.2010 (279. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-08

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  südl. von P. Madryn, Piste in Ri. Punta Lomo, Playa Parana

Nach einem Spaziergang genießen wir noch die Mittagssonne im Windschutz unseres Wohnmobles am Playa Canteras (Bild)

und nachdem der Wind weiter auffrischt, entschließen wir uns für einen Platzwechsel und suchen Schutz  direkt unter dem

Steilhang am Playa Parana - ein schon alt bekannter Platz und haben hier noch einen ruhigen Nachmittag gewonnen.  Von hier

ist es morgen nur ein Katzensprung  zum Einkauf und Internet in der City.

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Vom 09.08.2010 bis 10.08.2010 (280. bis 281. Reisetag):                                  Bild WR-10-08-10

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa Canteras

Auf geht es in die Stadt zum Einkauf, unterwegs noch Wasserversorgung und Internet. Dann machen wir uns wieder auf zum

Strand  Canteras.

10.8.10 -  Bei Flut kommen die Wale dicht an den Strand heran, so daß es sich lohnt auf Beobachtungsposition zu bleiben und

bei Ebbe läßt es sich auch hier einigermaßen  gut am Strand marschieren und etwas für die Fitnis zu tun. Ansonsten gibt es

nur noch alltäglich nützliche Dinge zu verrichten.

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Am 11.08.2010 (282. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-11

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42 Playa Doradillo 3

Der Strand am Playa Doradillo ist ein breiter Sandstrand, doch etwas besser zum Marschieren. Außerdem sind uns 2 Tage an

einem Platz auch genug, also ziehen wir wieder um. Nach unserem ausgedehnten Spaziergang sitzen wir hinter dem Auto, es

ist schon fast sommerlich warm im Windschatten - ich kann sogar schon mal meine Shorts wieder hervorholen und meine

Beine in die Sonne halten. So viel Ruhe hatten wir glaube ich auf der ganzen Reise nicht. Hier machen wir eben mal so

richtig  Urlaub vom Reisen.

Bild: Spaziergang bei tiefster Ebbe kännen wir fast das Kap zum Playa Cantares umrunden und entdecken diese Höhle.

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Am 12.08.2010 (283. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-12

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  am Strand

Anfahrt:  südl. von P. Madryn Playa Parana

Das Wetter ändert sich fast täglich. Heute lockt der stürmische kalte patagonische Wind keinen Hund vor die Hütte. Nicht

einmal die Wale wagen einen Blick nach draußen. Also was bleibt uns - wir begnügen uns heute mit Innendienst und ziehen

uns nach einem Besuch der Stadt, denn irgendwelche Besorgungen stehen immer an, an den Strand Parana mit dem

geschützten Stellplatz unter dem Steilhang zurück.

Bild: Die Wahlmutti hat sich auf den Rücken gelegt und das Baby ist im Begriff, sich Ihr auf den Bauch zu legen (aus dem

Auto aufgenommen)


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Am 13.08.2010 (284. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-13

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa Doradillo 3

Vom Playa Parana fahren wir weiter südwärts in Richtung Punta Lomo - wollen zur Seelöwenkolonie. Wir stellen fest,  die

Piste geht ja noch weiter entlang der Küste,  das wollen wir schon mal erkunden und fahren  weiter bis zum endgültigen Ende 

und suchen uns in einer einsamen Bucht einen Platz zum Verweilen. Die Seelöwenkolonie muß warten.  Doch bevor wir unsere

Körper in den Campingstuhl fläzen, geht es erst mal zu Fuß auf Wanderschaft immer schön entlang am Wasser. Noch einige

Stunden verbringen wir dann beim Sonnenbad am Strand, dann geht es wieder zurück  zum Playa Doradillo.

Bild: Hier ist Schluß der Wanderung - sonst bekommen wir nasse Füße;  Erinnerungsfoto vor dem Umkehren.

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Am 14.08.2010 (285. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-14

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa las Canteras

Was soll es heute schon Interessanteres als Walbeobachtung bei diesem schönen Wetter und ruhiger See geben. Deshalb

suchen wir wieder unseren besten Platz dazu am Playa Cantares auf. Bei Flut begeistern uns die Wale und bei Ebbe geht

wieder zu Fuß am Strand entlang, denn irgendwie müssen wir ja bei Figur bleiben. Am Abend wird noch Brot gebacken,

Tagebuch geschrieben und Uwe bemüht sich am Herd um ein gutes Abendmenue.

Bild: Wal-Getümmel

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Vom 15.08.2010 bis 16.08.2010 (286. bis 287. Reisetag):                                  Bild WR-10-08-16

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa Doradillo 3

Heute wieder der gewohnter Tagesablauf - Einkauf, Internet in der City und ein bißchen Laufen und Relaxen am Walstrand.

16.8.10 - Wir verbringen den ganzen Tag am Strand.

Bild: Strandspaziergang - heute versperrt die Flut uns den Weg bis zum Kap

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Am 17.08.2010 (288. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-17

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa las Canteras

Am Vormittag machen wir uns wie oft auf zum Strandspaziergang und später wird den Hobbys gefröhnt. Uwe setzt sich an

sein liebstes Gerät, dem PC und programmiert ein bißchen. Ja und ich habe immer noch nicht genug und schaue den Walen  zu,

 denn wir werden so etwas wohl nie wieder zu sehen bekommen.

Bild: Pssst - Mutti schläft!


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Am 18.08.2010 (289. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-18

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  südl. von P. Madryn, Playa Parana

Heute gibt´s mal etwas Neues - wir machen uns nach einem Einkaufsbummel durch die City und beim Supermarkt nun zum

zweiten mal auf zum Naturreservat "Punta Lomo". Dort erwartet uns eine Seelöwenkolonie. Bei unserer Ankunft ist gerade

Flut und die kleine Bucht steht bis auf wenige Meter unter Wasser. Die vielen Tiere müssen sich auf wenig Raum

zusammendrängen. Es herrscht ein ganz schönes Gewusel (Bild) und auch Machtkämpfe unter den wenigen dominierenden

Männchen. Wir bringen nur etwa 30 Minuten dort zu, denn der patagonische Wind bläst uns fast vom Kap und ist ziemlich

frisch heute. So suchen wir heute wieder unseren windgeschützten Übernachtungsplatz unterhalb der Klippen am Playa

Parana auf. Noch ein wenig die Beine vertreten und dann zurück ins warme Mobil.

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Am 19.08.2010 (290. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-19

Tacho:

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa las Canteras

Ein wolkenloser Himmel verspricht uns gutes Wetter. Wir brechen nach dem Frühstück wieder auf zum  besten

Walbeobachtungsposten der gesamten Bucht, zum Playa las Canteras. Noch ist Ebbe, die Wale sind erst langsam im Anmarsch.

 So ist noch Zeit ein Stück zu laufen. Von weitem erkennen wir am Strand etwas Großes - Schwarzes - liegen, wir vermuten,

ein gestrandetes Walbaby, was sich beim Näherkommen auch bestätigt. Leute vom Reservat sind schon vor Ort. Wir

fotografieren, was uns eine Rangerin übel nimmt.  "Kein Trophäenfoto bitte" sagt sie zu Uwe streng. Aber unser Foto ist

schon im Kasten. Vielleicht haben sie Recht mit ihrem Verbot, vielleicht ist es aber auch überzogen. Ansonsten ist an der

Walfront heute noch viel los - wir sitzen im Windschatten des Mobils und schauen bis zum Sonnenuntergang den Treiben zu.

Noch jetzt, wo ich diese Zeilen verfasse, ziehen sie  noch zahlreich bei uns vorbei. Beim Blick aus dem Fenster: Wasser und

Wale - Wale und Wasser.

Bild: Das "Trophäenfoto" - Kommentar von Uwe: "Eigentlich wollte ich damit das Gehabe der alten Großwildjäger auf die

Schippe nehmen. Kann aber schon sein, daß ein Tierfreund das mißversteht. Wenn es geschmacklos von mir war so vor dem

toten Walbaby zu posieren, so entschuldige ich mich in aller Form bei allen toten, lebenden und ungeborenen Walen, allen

Rangern, Tierschützern, Greenpeace und dem Tierschutzbeauftragten des Vatikans!"

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Vom 20.08.2010 bis 21.08.2010 (291. bis 292. Reisetag):                                  Bild WR-10-08-21

Tacho:      54.540

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  dirkt am Strand

Anfahrt:  südl. von P. Madryn, Playa Parana

Noch ein letzter großer Einkauf im Supermarkt, denn am Wochenende wollen wir uns von hier verabschieden, und ein

Internetbesuch, um zu erfahren, ob sich die Abfahrt des Schiffes verschoben hat, ein Blick ins Postfach und Anrufe zu

Hause. Mit Wasser und Diesel müssen wir uns für die nächste große Etappe ebenfalls eindecken. Damit ist die Hälfte des

Tages so gut wie ausgebucht. Anschließend geht es zum Playa Parana. Die letzten Sonnenstrahlen genießen wir noch und

schauen diesmal mehr den jungen Seelöwen - wohl aus der benachbarten Bucht "Punta Loma" - zu, welche sich vor uns

zwischen den großen Walen tummeln.

21.8.10 - Heute ist der letzte Tag hier an diesem Strand, das Wetter hat sich beruhigt, der Patagonische Sturm hat sich

gelegt, so können wir bei fast sommerlichen Temperaturen noch einmal die schöne Umgebung genießen. Gegen Mittag ist dann

 allerdings die Ruhe vorbei - dann jetzt hat (das ist hier wie zu Hause) die Jugend ausgeschlafen und besetzt die Bucht  und

macht mit Autoradio, Motos und Quads einen solchen Lärm, daß wir erst einmal ein Stückchen  zum erst kürzlich entdeckten

Strand hinter Punta Loma (Bild) ausreißen müssen.


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Am 22.08.2010 (293. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-22

Tacho:      54.579

Ort:  Puerto Madryn                                         Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 42, Playa las Careteras

Ein letztes Mal machen wir uns auf zum "Mutti-Kind-Wal-Strand". Ehe wir uns verabschieden von hier, genießen wir noch

einmal das Treiben der mächtigen Tiere, wir wollen es doch gut in Erinnerung behalten. Auch den üblichen 

Strandspaziergang bei Ebbe lassen wir uns nicht nehmen. Abends feiern wir ein bißchen Abschied. Ein Blick zum Meer spät

in der Nacht, der Vollmond steht direkt über uns, überrascht uns mit einem tollen Phänomen. Wir erkennen im Monschein, daß

sich noch viele Wale im Wasser tummeln - aber das tolle ist, sie scheinen alle irgendwie zu leuchten, so als hätte jeder Wal

eine Taschenlampe im Maul. Dabei ist es nur die Gischt, die im Mondschein leuchtet,  welche sie verursachen. Es sieht

einfach fantastisch aus. Noch lange schauen wir zu. Morgen wollen wir uns dann endlich von unseren Walen trennen… .

Bild (vom Vortag): Ein Guanako besucht uns am WoMo und läßt sich nur mit sanfter Gewalt am Einsteigen hindern. Wir

staunen nicht schlecht über soviel Zutraulichkeit … bis wir entdecken, daß das ein zahmes  Exemplar ist,  welches  zu der

Familie gehört, die ein Stück weiter am Strand angelt.

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Am 23.08.2010 (294. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-23

Tacho:

Ort:  Balneario el Salado                                  Stellplatz:

Anfahrt:  Ruta N 3, Abzweig bei Sierra Grande zum "Playa Dorado" (30 km) zum Meer

Position: S  41Grad  38Min.  18Sek.  /  W  65Grad  1Min.  27Sek.  oder:  -41,6383   /  -65,0242 Dezimalgrad

Der Abschied fällt schwer. Deshalb nehmen uns Zeit mit unserer Abreise. Alle Wale kommen ein letztes Mal an uns vorbei.

Erst am frühen Nachmittag geht es wirklich los. Wir schweben über die Ruta 3 in Richtung Norden. Noch gewöhnt an das

Gerumpel und den Staub auf den Pisten zwischen den Stränden, haben wir tatsächlich das Gefühl auf der gut ausgebauten

Nationalstraße fast zu schweben. Die Fahrt durch die Pampa bei nur sehr mäßigem Verkehr und kaum Ortschaften, keine

Tiere weit und breit, ist sehr eintönig. Zum Glück haben wir unseren geplanten Streckenabschnitt nur kurz bemessen. Nach

ca. 130 km biegen wir schon wieder zur Küste ab und gelangen in ein kleines Urlaubsnest. Einst hieß es schlicht "Balneario El

Salado" - jetzt wirbt man schon an der RN3 dafür mit hochtrabendem "Playa Dorado". Wir finden einen fast verlassen und

ein bißchen verwahrlosten Ort. Nur am Namenschild eines Minimercado können wir lesen, daß wir in El Salado sind. Der

"Goldstrand" ist ganze 300 - 400 m lang, flankiert von vielen Km Geröllstrand. Nur eine fast fertige vierspurige "Costerina"

(Strandstraße) mit wahnsinnig vielen Laternen und gut bestückt mit Parkverboten für Campingmobile kündet von großen

Rosinen im Kopf des ?Alkalden?. Trotzdem finden wir schon bald abseits einen ganz gemütlichen Übernachtungsplatz.

Bild: Der Mond geht auf am "Playa Dorado"

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Vom 24.08.2010 bis 25.08.2010 (295. bis 296. Reisetag):                                  Bild WR-10-08-25

Tacho:

Ort:  Las Grutas                                                Stellplatz:  hinter dem Strand

Anfahrt:  südlich v. Las Grutas, Playa Piedra Colorado

Position: S  40Grad  50Min.  24Sek.  /  W  65Grad  7Min.  9Sek.  oder:  -40,8400   /  -65,1192 Dezimalgrad

Unser heutiges Etappenziel Las Grutas erreichen wir bereits wieder am frühen Nachmittag. Es bleibt uns noch viel Zeit, die

Gegend hier zu erkunden. Laß Grutas ist ebenfalls ein richtiger Touristenort, doch zur Zeit ist "Tote Hose". Viele Häuser

machen einen verlassenen , aber ansonsten macht alles einen gepflegten Eindruck . Die schönen breiten Sandstrände mit den

dahinter liegenden hohen Dünen sind menschenleer. An der Costarina (Strandstraße) hat man mit Parkverboten für

Campingmobile nicht gespart. Am Playa Piedra Colorado gibt's das nicht und so  lassen wir uns eben dort nieder. Während der

Saison wird hier viel mit Meeresfrüchten und anderen Delikatessen gehandelt. Aber im Moment läßt sich nur ab und zu ein

Jogger sehen. Zwei Tage werden wir wohl hier bleiben, weil der Strand und die Dünen zu weiten Wanderungen Lust machen.

Bild: Rast am Ziel einer Strandwanderung


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Am 26.08.2010 (297. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-26

Tacho:

Ort:  Puerto San Antonio Este                           Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 1 ca. 10 Km östl.  Puerto San Antonio Este

Position: S  40Grad  49Min.  4Sek.  /  W  64Grad  44Min.  44Sek.  oder:  -40,8178   /  -64,7456 Dezimalgrad

Heut geschieht nicht viel - wir rücken nur um etwa 60 km an der Küste weiter und suchen bald einen uns angenehmen 

Stellplatz für den Rest des Tages und die kommende Nacht. Seelöwen und Delphine können wir vorbeiziehen sehen.

Ansonsten ist es sehr ruhig hier. Die Straße direkt hinter uns ist sehr wenig befahren. Abends kommen nur noch einige

Angler hier vorbei.

Bild: Aufgeschreckt!

*

Am 27.08.2010 (298. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-27

Tacho:

Ort:  Ruta P 1                                                    Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  Ruta P 1 - Piste nach Viedma - entlang der Küstenlinie ca. 35 Km östl. Puerto San Antonio Este

Position: S  40Grad  51Min.  37Sek.  /  W  64Grad  33Min.  39Sek.  oder:  -40,8603   /  -64,5608 Dezimalgrad

Etwa 25 km fahren wir auf einer einsamen Piste entlang der Küste durch unbewohntes Gebiet - fast mitten durch eine

Dünenlandschaft. Es ist ideales Fleckchen Erde für die Bedürfnisse von Wohnmobilisten unserer Art. Hinter den Dünen

empfängt uns ein   langer breiter Sandstrand mit Kieseln durchsetzt. Bei sommerlichen Temperaturen sicher ein Platz für

einen längeren Aufenthalt. Er eignet sich ideal zum baden, da nicht weit vom Strand sich entlang der Küste kleine Riffe bei

Ebbe erkennen lassen, wo sich die Wellen brechen können, sollte es welche geben. Jetzt ist das Meer sehr ruhig und gelassen.

 Unser Übernachtungsplatz liegt wieder in der ersten Reihe - doch im Theater ist leider nicht allzu viel los - wir sind ja nun

inzwischen ganz schön verwöhnt. Wieder können wir nur entfernt einige Seelöwen erkennen. Wie gewohnt, machen wir

unseren täglichen  Strandspazierung (Bild) und kehren nach ca. 2 Stunden in unsere Behausung zurück. Das Wetter läßt nicht

 viel mehr zu.

*

Am 28.08.2010 (299. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-28

Tacho:

Ort:  La Loberia                                                Stellplatz:  P an der Piste

Anfahrt:  Ruta P 1

Position: S  41Grad  9Min.  17Sek.  /  W  63Grad  7Min.  35Sek.  oder:  -41,1547   /  -63,1264 Dezimalgrad

Wieder die Piste unter den Rädern, suchen wir nach einem nächsten schönen Aufenthaltsort. Nur einem Gürteltier begegnen

wir auf den gesamten 150 km, welche wir dann doch am Ende zurückgelegt haben. Ein kalter Sturm aus dem Süden verhindert

ein freies Stehen über  der Steilküste. Der Sandsturm (Bild) läßt zwingt uns, möglichst im Wohnmobil zu bleiben. Erst am

geschützten Parkplatz neben einem Restaurant über der Steilküste in La Loberia bringt etwas Ruhe vor dem Sturm. Zunächst

beschließen wir, hier auch nachts zu bleiben. Uwe hat zu tun, seinen Diesel aus 2 Reservekanistern in den Tank zu befördern.

 Inzwischen inspiziere ich schon mal den Strand. Hohe Felswände über dem Strand mit hunderten Nistplätzen für Papageien.

Dazu kommen neugierige Seelöwen von der nicht weit befindlichen Seelöwenkolonie hier vorbei. Es ist schon Einiges los.

Bevor wir uns zu Ruhe begeben, ziehen wir doch noch zum gegenüber der Piste gelegenen Parkplatz um, um keinen Platz für

evtl. Gäste des Restaurantes zu blockieren.


*

Am 29.08.2010 (300. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-29

Tacho:

Ort:  Playa Bonita                                             Stellplatz:  Steilküste über dem Meer

Anfahrt:  Ruta P 1

Position: S  41Grad  7Min.  35Sek.  /  W  63Grad  1Min.  33Sek.  oder:  -41,1264   /  -63,0258 Dezimalgrad

Beim morgendlichem Strandspaziergang begegnen wir schon mal einem schönen ausgewachsenem Seelöwenmänchen - wohl

auch aus der benachbarten Seelöwenkolonie. Am Mittag machen wir uns dann auf zum Besuch des Naturreservates "Punta

Bermeja" (Bild) mit den ca. 2000 Seelöwen und Nistplätzen für viele, viele kreischende Papageien (loro barranquero) an den

Hängen der Felsen. Wir haben schon einige gleichartige Kolonien hier in Südamerika besichtigt, aber diese hier finden wir

am beeindrucksten. Schade, daß immer noch der kalte Wind vom Süden bläst, sonst würden wir wohl länger bleiben. 2 junge

Ranger geben uns Auskunft und leihen uns ihr gutes Fernglas. Nach dem Besuch ziehen wir noch ein Stückchen weiter -

finden wieder einen Platz in der ersten Reihe über dem Playa Bonita. Eingebettet zwischen zwei hohen Felsabbrüchen, kann

uns kein Sturm der Welt etwas anhaben.

*

Am 30.08.2010 (301. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-30

Tacho:

Ort:  Viedma                                                     Stellplatz:  Im Stadtgebiet

Anfahrt:  zufahrt zum Campingplatz

Position: S  40Grad  48Min.  8Sek.  /  W  62Grad  50Min.  58Sek.  oder:  -40,8022   /  -62,8494 Dezimalgrad

Der heutige Tag empfängt uns mit Sturm, der trotz des geschützten Platzes (weil um 180 Grad gedreht) mächtig am Auto

rüttelt. Weil der Sturm jetzt vorher durch die Pampa fegt, ist die Luft mit Staub erfüllt und ständig rollen dürre

Gestrüppkugeln (wie wir das bisher nur in einschlägigen Western gesehen haben) über das Land. Kurz -  man würde nicht

einmal einen Hund vor die Tür jagen.

Wir beschließen deshalb, erst einmal in die Stadt zu fahren und unsere Geschäfte zu erledigen. Und so geht der Tag hin.

Bild: Unser letzter Übernachtungsplatz

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Am 31.08.2010 (302. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-08-31

Tacho:

Ort:  El Condor                                                 Stellplatz:  Strandpromenade

Anfahrt:

Position: S  41Grad  3Min.  28Sek.  /  W  62Grad  50Min.  11Sek.  oder:  -41,0578   /  -62,8364 Dezimalgrad

Nachdem wir in Viedma all unsere wichtigen Internetaktivitäten erledigt haben, ziehen wir uns noch einmal zurück an die

Küste. Im kleinen Urlauberstädtchen an der Mündung des Rio Negro lassen wir uns nochmals nieder. Wir hoffen auf

schöneres Wetter,wegen der Farbenpracht der vielen bunten Papageien, welche hier an den steilen Wänden (Bild) hinter dem

Strand ihre Nistplätze haben. Heute wird jedoch nicht mehr viel. Wir begnügen uns mit dem Blick vom Wohnzimmerfenster

auf das Meer.


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Vom 01.09.2010 bis 02.09.2010 (303. bis 304. Reisetag):                                  Bild WR-10-09-02

Tacho:

Ort:  El Condor                                                 Stellplatz:  über dem Strand

Anfahrt:  "2. Baja de Faro" westl. von El Condor

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf zu den Papageien. 30 Tausend Nistplätze mit vielleicht je einem Pärchen

sollen hier auf wenigen Kilometern kommen. Unsere Gegenwart bringt sie ganz schön in Rage, das ist vielleicht eine

Gekreische, was uns auf dem gesamten Weg verfolgt - und so glauben wir gern die o. g. Zahl!  Die vielen bunten Gesellen

halten sich meistens paarweise. Die Zwei halten  immer  fest  zusammen - nur manchmal scheint sich 'mal einer dazwischen

drängeln zu wollen. Für den Rest des Tages igeln wir uns im Wohnmobil ein, denn ein kalter Wind bläst am Strand entlang.

02.10.2010 - Noch einmal machen wir uns auf zu den bunten Gesellen (Bild). Uwe möchte noch mit Filmkamera bewaffnet 

Tonaufnahmen machen. Zeitig scheint auch die Sonne an den Steilhang, so daß es schöne Aufnahmen geben wird.

Anschließend bewaffnen wir uns mit Reinigungsgerät und es geht endlich dem roten lehmigen Staub - noch aus Brasilien - an

den Kragen. Angenehm ist die Prozedur nicht - aber mehr als notwenig; man konnte ja kaum noch die Farbe des Autos

erkennen. Mehr ist auch heute nicht drin.

*

Am 03.09.2010 (305. Reisetag):

Tacho:      55.450

Ort:  Viedma                                                     Stellplatz:  im Stadtgebiet

Anfahrt:  Zufahrt zum Campingplatz

Wir verlassen El Condor und begeben uns nochmals nach Viedma, um restliche Besorgungen zu tätigen.  Wir bemühen uns um

Gas, Diesel und nutzen nochmals den uns bekannten Internetzugang. Am späten Nachmittag ziehen wir uns zu dem uns

bekannten Übernachtungsplatz im Gebiet der Sportplätze am Zugang zum Campingplatz zurück.

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Am 04.09.2010 (306. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-09-04

Tacho:

Ort:  Piste nach Bal. San Antonio                       Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  bei km 810 in Richtung Küste von Ruta N 3 abbiegen

Position: S  39Grad  31Min.  11Sek.  /  W  62Grad  37Min.  46Sek.  oder:  -39,5197   /  -62,6294 Dezimalgrad

Der Aufenthalt in Viedma war schon fast zu lang. Es wird Zeit aufzubrechen und weiter in Richtung Norden zu ziehen. Ca.

200 km sind für heute geplant. Unser Ziel San Antonio am Meer führt uns durch bewirtschaftetes Gebiet. Die Piste ist

mehrmals durch Tore unterbrochen. Ca. 6 x müssen wir raus - Tor auf - durchfahren - Tor zu. Fast am Ziel, die Stranddünen

schon im Blick , müssen wir passen. Die Piste wir immer schmaler und sandiger. Ein Festfahren wollen wir nicht riskieren -

also kehrt. Wieder 6x Tor auf - Tor zu. Wir beschließen, noch vor Ankunft an der großen Nationalstraße, uns eine Bleibe zu

suchen. Werden bald fündig und genießen noch ein wenig die warmen Strahlen der  argentinischen Frühlingssonne. Ein

schöner Sonnenuntergang  (Bild) entlohnt uns ein bißchen für den Reinfall des Tages.


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Am 05.09.2010 (307. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-09-05

Tacho:

Ort:  Monte Hermoso                                        Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:

Position: S  38Grad  59Min.  26Sek.  /  W  61Grad  16Min.  7Sek.  oder:  -38,9906   /  -61,2686 Dezimalgrad

Weiter geht es über die Ruta N 3 - so durchfahren wir die große Industriestadt Bahia Blanka, durch mehrere Baustellen geht

es ein bißchen kreuz und quer, ehe wir am anderen Ende der Stadt wieder auf unsere gewünschte Straße gelangen. Doch

irgendwie schafft man es dann immer noch. Etwa bei km 605 biegen wir wieder ab und fahren zur Küste zum Seebad Monte

Hermoso. In den Monaten Januar - März unbedingt zu meiden, soll außerhalb der Saison ein Aufenthalt sehr angenehm sein.

Heute ist Sonntag - also schon einiger Betrieb hier. Der Strand ist bevölkert von Sonnenhungrigen, die die ersten warmen

Sonnenstrahlen nutzen und vielen, vielen Hobbyanglern. Auf unserer Wanderung am Strand entlang, beobachten wir zum

erstenmal, wie auch Fische an Land gezogen werden (Bild). Hier wird also nicht nur der Köder gewässert und mit dem Nachbar

 geplauscht. Wieder in der ersten Reihe, direkt am Strand stellen wir unser Mobil ab. Abends ist kaum noch eine

Menschenseele hier unterwegs - wir sind wieder ganz unter uns.

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Vom 06.09.2010 bis 08.09.2010 (308. bis 310. Reisetag):                                  Bild WR-10-09-07

Tacho:

Ort:  Balneario Oriente                                     Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  von Ruta N 3 auf Ruta P 72 zur Küste abbiegen

Position: S  38Grad  55Min.  51Sek.  /  W  60Grad  31Min.  46Sek.  oder:  -38,9308   /  -60,5294 Dezimalgrad

Ca. 150 km rücken wir an der Küste weiter zum nächsten kleinen Seebad. Heute kein Wochenende und der Ort weniger

attraktiver als Monto Hermose - hier ist also wirklich "Tode Hose" - aber es gibt einen schönen  breiten und langen

Sandstrand. Zwischen den Dünen finden wir ein ganz idylisches Plätzchen - wir kommen uns vor wie in Marokko im "Erg

Chebbi" und hoffen auf mehr Sonnenschein, um ein bißchen Strandleben genießen zu können. Heute bleibt es erst einmal nur

bei dem üblichen langen Strandmarsch.

7.-8.09.10 - Wir haben viel Zeit. Scheint die Sonne, lassen wir sie uns auf dem Bauch scheinen. Ist es etwas mieser mit dem

Wetter, geht es mal in die andere Richtung am Strand entlang (Bild). Seeluft soll ja bekanntlich gesund sein. Wir genießen

die Einsamkeit an den kilometerlangen und bei Ebbe auch kilometerbreiten Stränden.

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Am 09.09.2010 (311. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-09-09

Tacho:

Ort:  Claromecó                                                Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  von Ruta N 3 auf Ruta P 72 zur Küste abbiegen

Position: S  38Grad  51Min.  42Sek.  /  W  60Grad  5Min.  24Sek.  oder:  -38,8617   /  -60,0900 Dezimalgrad

Weiter geht es an der Küste entlang. Zunächst suchen wir in Reta, einem Seebad nach etwas Schönem, die Suche bleibt

jedoch erfolglos. Also ziehen wir zum nächsten Urlauberort am Atlantik und landen in Claromesó. Mal kurz an der

Strandstraße entlang bis fast zum Ende des Städtchen und schon sind wir fündig. Direkt hinter dem Strand - ein bißchen

geschützt zwischen den Dünen lassen wir uns nieder. Zunächst ein Sonnenbad - dann machen wir uns wieder auf die Socken.

Am Strand entlang führt uns unser Spaziergang bis ins sogenannte Seebad und weiter bis zum Leuchtturm (Bild). Hier ist wie

überall um diese Jahreszeit nicht viel los. Nur wenige Einwohner, welche meistens mit Bauarbeiten an ihren Gebäuden

beschäftigt sind. Was uns besonders freut:  im gesamten Ortsbereich gibt es keinerlei Verbotsschilder und viele Parkplätze,

welche auch für uns geeignet wären. Ansonsten ähnelt  Alles ein bißchen dem schon einmal erwähnten "Goldstrand". Bis zur

Saison wird man sich wohl auch hier noch ein bißchen anstrengen müssen. Aber uns stört das nicht.


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Vom 10.09.2010 bis 11.09.2010 (312. bis 313. Reisetag):                                  Bild WR-10-09-11

Tacho:

Ort:  Balneario Orense                                      Stellplatz:  Parkplatz hinter Strand

Anfahrt:  Ruta N 228, abbiegen auf Ruta P 73, P 72, abbiegen zur Küste auf Erdweg

Position: S  38Grad  48Min.  26Sek.  /  W  59Grad  43Min.  54Sek.  oder:  -38,8072   /  -59,7317 Dezimalgrad

Gleichmäßig tropft der Regen auf unser Dach. In der vergangenen Nacht hatten wir sogar (Winter)Gewitter - wahrscheinlich

 die Quittung für Temperaturen über 25 Grad. Damit hatten wir am wenigsten gerechnet. Um evtl. Schwierigkeiten einer

matschigen Pisten von vornherein auszuweichen, suchen wir uns noch vor dem Frühstück einen sichereren Platz - zwar auch

wieder hinter dem Strand - doch näher am Ort, auf festeren Untergrund. Wir beschäftigen uns anschließend noch ein

bißchen mit unseren Hobby´s, um dann am frühen Nachmittag, da keine Wetterbesserung zu erwarten ist, zum nächsten

Küstenort weiterzutingeln. Die Erdwege, welche wir passieren müssen, sind durch den Regen nicht ganz ohne, aber wir finden

 bald den noch schlafenden kleinen Urlaubsort  Balneario Orense und viel Platz für Leute wie uns. Wieder auf einem

Parkplatz hinter dem Strand (Bild) beenden wir unsere kurze Etappe. Morgen weckt uns hoffentlich wieder die Sonne.

11.09.10 - Die Sonne lacht zwar, aber ein kühle Brise wird uns beschehrt. Trotzdem machen wir uns auf zu unserem

Tagestrip, um ein weiteres Stück Küste kennenzulernen. Wir erreichen nach immerhin 9 Km den Arroyo Cristiano Muerte.

Dort müssen wir umkehren, denn durch den Fluß waten, das sollte man nur im Hochsommer. Am Wohnmobil machen wir einen

Plausch mit 2 Südafrikanern, welche jetzt in Argentinien leben und zur Zeit hier in B. Orense sich ihr nötiges Kleingeld für

das nächste Stück ihrer Reise - meist per Pedes - durch Südamerika verdienen. Mit etwas Deutsch, etwas Englisch und etwas

Spanisch klappt die Verständigung ganz gut.

*

Vom 12.09.2010 bis 13.09.2010 (314. bis 315. Reisetag):                                  Bild WR-10-09-13

Tacho:

Ort:  Balneario San Cayetano                            Stellplatz:  direkt am Strand

Anfahrt:  von Ruta P 72 auf Piste nach Küste abbiegen

Position: S  38Grad  45Min.  14Sek.  /  W  59Grad  25Min.  39Sek.  oder:  -38,7539   /  -59,4275 Dezimalgrad

Der unangenehme Wind hat sich gelegt. Es scheint ein schöner Tag zu werden. Noch sind wir in B. Orense. Unser Trip heute

in die andere Richtung des Strandes beschehrt uns  wieder einmal eine Begegnung mit Pinguinen. Wir glauben, daß viele

Pinguine wieder zu ihren Nistplätzen in Patagonien ziehen und einige unterwegs hier stranden. Viele Tode Tiere liegen am

Strand - auch ein großer mächtiger Seelöwenmann. In der Brandung strauchelt ein todes Walbaby - es wird wohl bei der

nächsten Flut dann an Land geworfen werden. Weiter draußen können wir einen großen Wal beobachten, könnte evtl. die

Mutter sein. So taufen wir den Strand "Playa del Muerte". Nach unserem Marsch suchen wir uns einen etwas einsameren

Platz, um noch ein bißchen die Sonne zu genießen.  Wieder erst am späten Nachmittag ziehen wir zum nächsten Strand und

landen in einem noch kleineren Ort. Vielleicht 10 Häuser, davon nur 10 % bewohnt und außer der Polizei sind nur wenige

Leutchen zu sehen.

Eine Strandwanderung ist heute nicht mehr drin. Wir beobachten noch ein bißchen das Treiben am Strand, Fischerboote

landen und werden von einer reichlichen Ausbeute erleichtert. Man schleppt so manche Kiste mit großen Fischen ans trockene

 Ufer. Dann werden die Boote oft mit Traktors an Land gezogen und abtransportiert, um sie am nächsten Tag wieder hierher

zu bringen. Bei Sonnenuntergang haben sich alle Angler und sonstigen Strandbesucher zurückgezogen und wir können uns

wieder wie Robinson und Freitag fühlen.

13.09.10 - Das Wochenende liegt hinter uns. Beim Strandspaziergang begegnen wir nur wieder Pinguinen (Bild). Am

Nachmittag erfahren wir vom Dorfsheriff, welcher sich nach unserer Herkunft und Befinden erkundigt, daß die hier an Land

 kommenden Pinguine mit Öl in Berührung gekommen seien. Am Abend beobachten wir, wie eine Frau alle Pinguine

einsammelt, wahrscheinlich um ihnen irgendwie aus ihrer Lage herauszuhelfen. Für die Nacht ziehen wir uns etwas näher in

den Schutz der Häuser zurück, denn unser Auto wippt hin und her wie auf den Wellen des Ozeans.


*

Vom 14.09.2010 bis 16.09.2010 (316. bis 318. Reisetag):                                  Bild WR-10-09-14

Tacho:      56.573

Ort:  Necochea                                                 Stellplatz:  direkt über dem Strand

Anfahrt:  westlich von Necochea (Sraße am Stadtstrand wird Piste auf dem Steilufer - einfach weiterfahren)

Position: S  38Grad  36Min.  40Sek.  /  W  58Grad  48Min.  22Sek.  oder:  -38,6111   /  -58,8061 Dezimalgrad

Wir sitzen noch beim Frühstück und beobachten, wie die am Vorabend eingesammelten Pinguine, wahrscheinlich gesäubert,

wieder ans Wasser gebracht werden. Für kurze Zeit verschwinden sie in der Brandung, um sich bald wieder in der Sonne das

Fell zu trocknen und zu putzen. Wir hoffen, sie werden den Schaden überstehen und noch ihr Ziel in Patagonien erreichen.

Gemütlich gondeln wir weiter und erreichen noch vor der Mittagszeit Necochea, eine schon etwas größere Stadt. Hier haben

wir Wichtiges zu erledigen. Unsere Autoversicherung muß rechtzeitig wieder aktiv werden, denn bald treffen wir in

Deutschland ein. Außerdem müssen wir uns noch mit unserem Reedereiagenten in Buenes Aires in Verbindung setzen, um die

wichtigen Informationen für unsere Einschiffung abzurufen.  Für Beides ist natürlich ein Wi-Fi-Anschluß erforderlich und

das ist bekanntlich nicht immer ganz so einfach. Aber irgendwie klappt es immer, unsere Mail´s sind abgesetzt, Uwe surft

noch ein bißchen im Internet und nun benötigen wir nur noch einen schönen großen Supermarkt, um Uwe´s Bierlager wieder

aufzustocken und sonstige Vorräter zu ergänzen.  An einer Tankstelle haben wir uns noch mit etwas Wasser versorgt.

Alles ist erledigt, wir machen uns auf, immer  entlang der Küste auf einer gut ausgebauten Piste nach Westen. Viel Platz  über

 dem kilometerlangen Strand, wir haben die Auswahl - überall kann man sich niederlassen und nachts das Rauschen der

heftigen Brandung hören (Bild).

15.09.10 - Bis zum Mittag ist Innendienst angesagt, dann machen wir uns auf in die Stadt, hoffen auf eine Reaktion auf

unsere Mail´s und wollen nachschauen. Es strahlt eine wolkenloser Himmer und die Temperaturen scheinen heute schon noch

ganz schön zu steigen. Der Frühling ist nun hoffentlich nicht mehr zu vertreiben.

Der Agent hat geantwortet. Wir sollen ein paar Tage vor der Abfahrt des Schiffes mit Pass und Autodokumenten bei ihm

vorsprechen. So müssen wir also mindestens am Sonntagabend in B. A. sein. Damit ist es spätestens am Freitag schon aus mit

der gemütlichen Tingelei!

16.09.10 - Früh ist sehr bescheidenes Wetter. Wir machen etwas Innendienst und die nächste Fotoschau fertig. An Mittag

klärt es auf und wir machen eine Wanderung auf der Piste westwärts (vielleicht erreichen wir so noch das Balneario Los

Angeles). Leider müssen wir nach ca. acht Km umkehren, weil wir keine Lust zum Rivercrossing hatten. Immerhin entdecken

wir ein großes Schiffswrack am Strand und der Fluß, welcher uns im Wege war, endet mit einem Wasserfall im Meer.

*

Am 17.09.2010 (319. Reisetag):

Tacho:

Ort:  San  Augustin                                           Stellplatz:  im Wohngebiet

Anfahrt:  von R P 55 rechts nach San Augustin abb., durch den Ort - Wiese zwischen Bahnlinie und Straße

Position: S  38Grad  1Min.  20Sek.  /  W  58Grad  21Min.  24Sek.  oder:  -38,0222   /  -58,3567 Dezimalgrad

Nach dem Frühstück gibt es erst einmal noch Pflichten. Das Auto verlangt nach einer dringenden Wäsche. Die Schlammpisten

 der letzten Tage haben unser schön geputztes Mobil ganz schön wieder verschmutzt. So können wir auf keinen Fall auf das

Schiff gehen. Bei unserer Fahrt in die Stadt meldet sich auch schon wieder der böse Bordcomputer - Fehler im

Auspuffsystem !!  Uwe ist außer sich, was kann da schon wieder sein. An der Leistung unseres Vehicolus merken wir zwar

noch nichts, aber trotzdem beschließen wir, nach den letzten Besorgungen in der City unsere Fahrt nach Buenos Aires nicht

erst morgen, sondern gleich heute fortzusetzen. Man kann ja nicht wissen, ein zusätzlicher Tag ist vielleicht noch

willkommen. Gegen 15.00 Uhr erreichen wir das kleine Städtchen San Augustin, ein bißchen abseits unserer

Fernverkehrsstraße, und finden auch bald ein ruhiges Plätzchen auf einer Wiese zwischen Bahngleis und Straße fast schon

am Ende der Ortschaft.  Heute soll das letzte argentinische Rindersteak in unserer Pfanne brutzeln. Zur Zubereitung kann

sich Uwe nun genügend Zeit nehmen. So gehen die Tage hier in Südamerika schon langsam dem Ende entgegen.


*

Am 18.09.2010 (320. Reisetag):

Tacho:

Ort:  Ensenada                                                 Stellplatz:  en camino

Anfahrt:

Der Fehler im Auspuffsystewm ist wie weggeblasen und so fahren wir etwas beruhigt und gemütlich weiter. Schnurgerade die

 Straße, flach wie ein Brett die Landschaft - wir fahren durch eines der größten Landwirtschaftsgebiete Argentiniens. Das

Acker- und Weideland zieht sich weit bis zum Horinzont. Viele Wiesen stehen von der letzten Regenzeit noch unter Wasser

und beherbergen wohl viele Frösche, denn zahlreich staken große Störche durch den Sumpf. Nandus weiden zufrieden

zwischen den Rinder- und Schafherden. Außerdem beobachten wir auf unserer Fahrt den großen Zug der Vögel vom Norden

nach dem Süden. So kommen wir heute bis zur Provinzhauptstadt La Plata, eigentlich einem größeren Vorort von Buenos Aires

 (Bundeshauptstadt) unweit der Atlantikküste. Lt. Atlas sind die 2 Küstenorte Ensenada und Barisso vorgelagert, von denen

wir uns einen schönen Übernachtungsplatz erhoffen. Viele Kilometer müssen wir hinter uns lassen, beide Orte nach allen

Seiten durchfahren, bevor wir dann entnervt an einer Ausgangsstraße von Ensenada, schon im Dunkeln am Tor eines

Picknickparkes niederlassen. Gegenüber ist der Großbetrieb einer YPF-Gasanstalt, welche uns die ganze Nacht mit einem

großen Scheinwerfer anleuchtet. Vielleicht vermutet man im Wohnmobil feindliche Agenten. Wir fühlen uns jedoch dadurch

besonders sicher und haben eine unerwartet ruhige Nacht.

*

Am 19.09.2010 (321. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-09-20

Tacho:

Ort:  Buenos Aires                                            Stellplatz:  Parkplatz vor  Betrieb

Anfahrt:  Costanera Sur

Position: S  34Grad  37Min.  30Sek.  /  W  58Grad  21Min.  1Sek.  oder:  -34,6250   /  -58,3503 Dezimalgrad

Der Fehler im Auspuffsystem ist wieder da - welche "Freude"! Immerhin zieht unser Vehiculo wie Gift und so beschließt Uwe,

 ihn einfach zu ignorieren. Unser Tick, unbedingt die Autobahn zu meiden, macht uns heute ganz schön zu schaffen. Die

kleineren Straßen verlaufen längst nicht so wie wir es in unserer Karte vorfinden. So zacken wir mehrere Stunden immer hin

 und her, bis wir  genervt doch auf die Autobahn auffahren, sie wieder verlassen und wieder auffahren, um nun doch direkt

auf Buenos Aires zu zielen. Dort angekommen, verfehlen wir erst einmal unsere gewollte Abfahrt zur Costanera Sur, finden

aber dank unseres Stadtplanes bald die gewohnte Küstenstraße. Doch diese befindet sich wohl heute im Jahrmarktstaumel.

Das schöne Wetter hat wohl alle Buenos Airers hierher gelockt. An den Straßenrändern steht Auto an Auto, die Wiesen und

Spielplätze sind gut besetzt. Wir flüchten, kaum sind wir angekommen, und ziehen uns ins Abseits zurück. Auf einer

Grünfläche vor einem Betrieb lassen wir uns nieder, genießen noch den Rest des Tages im Campingsstuhl und bereiten dann so

 langsam unser Abschiedsmenue vor. Alles ist das Letzte: Das letzte noch in der Gefriertruhe erhaltene gepökelte Eisbein aus

Bolivien wird mit Kartoffelbrei, Sauerkraut und ordentlich Käse in einen leckeren Sauerkrautauflauf verwandelt. Dazu

genießen wir den letzten Weißwein. Und so geht wieder einer unserer letzten Abende in Argentinien zu Ende.


*

Vom 20.09.2010 bis 22.09.2010 (322. bis 324. Reisetag):                                  Bild WR-10-09-21

Tacho:

Ort:  Buenos Aires                                            Stellplatz:  Straße

Anfahrt:  Costanera

Position: S  34Grad  35Min.  59Sek.  /  W  58Grad  21Min.  45Sek.  oder:  -34,5997   /  -58,3625 Dezimalgrad

Zweimal nehmen wir Anlauf, um das Büro unseres Schiffsagenten aufzusuchen. Wir erfahren nicht viel Neues, nur daß der

Auslauftermin unseres Schiffes, der 22. 09.10, noch zutrifft. Morgen sollen wir uns noch einmal melden. Wir stehen wieder

auf der Küstenstraße nahe dem Zentrum, hier empfangen wir Wi-Fi, also werden wir auch hier bleiben und den Tag mit ein

paar Vorbereitungen für unsere Abfeise ausfüllen.

21.-22.09.10 - Nun gibt es doch noch einen zusätzlichen Tag Aufenthalt hier in Buenos Aires, das erfährt Uwe beim heutigen

Besuch im Agentenbüro. Was soll´s, es ist schönes Wetter, hier entlang der Küste und im anschließenden "Parque Natural Y

Reserva Ecologica Costanera Sur" kann man schön laufen. Hier läuft ja Jeder, vom Kind über Schüler, Erwachsener und Opa

wie Oma. Machen wir also mit - natürlich mehr im Schritttempo. Bei dem Besuch und Spaziergang durch den Park mit Blick

auf die Skyline der Stadt wird uns der Kontrast zwischen Natur und Großstadt so richtig bewußt. Schön ist es jedoch, daß

man mit wenigen Schritten dem Großstadtrummel entfliehen kann. Am Mittwoch Nachmittag werden noch schnell die Taschen

für den Aufenthalt auf dem Schiff gepackt und anschließend müssen wir uns dann endgültig an den Abschied von Argentinien

 gewöhnen - schon mit Wehmut im Herzen, denn dieser Abschied wird wohl für immer sein!!!!

Morgen beginnt der nächste Abschnitt: "Mit der 'Grande Amburga'  von Buenos Aires nach Hamburg; weiter mit dem Auto

nach Crimmitschau". Davon berichten wir aber erst von zu Hause aus, wo wir so um den 17.9. eintreffen werden. Die

Fortsetzung der letzten Fotoschau und die Schlußbetrachtung machen wir ebenfalls auf dem Schiff fertig - bis bald!

*

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